Europas Mobilitätswende: AVENUE-Projekt setzt neue Maßstäbe
Durchbruch in der städtischen Mobilität: Das Projekt AVENUE entwickelt sich zum Vorreiter für nachhaltige Mobilität in Europa. Mit dem Start des Nachfolgeprojekts ULTIMO geht die Revolution weiter. Eine neue Ära automatisierter Fahrzeuge als Mobilitätsdienstleistung könnte die europäische Verkehrswende vorantreiben und die Lebensqualität in städtischen und ländlichen Gebieten verbessern. Europas größtes Mobilitätsprojekt setzt Zeichen für die Zukunft.
31.07.2024
Selbst die Corona-Pandemie konnte das ambitionierte Projekt nicht stoppen. Was als „AVENUE“ (Autonomous Vehicles to Evolve to a New Urban Experience) begann, hat sich zu einem Meilenstein für die Zukunft der europäischen Mobilität entwickelt. Guy Fournier und sein Team haben gemeinsam mit zahlreichen europäischen Partnern einen umfassenden Bericht vorgelegt, in dem die Ergebnisse des Projekts und der Übergang zum Nachfolgeprojekt „ULTIMO“ (Advancing Sustainable User-centric Mobility with Automated Vehicles) dargestellt werden.
Revolution in der städtischen Mobilität
Das Ziel von AVENUE war es, den Einsatz des automatisierten Fahrens im öffentlichen Nahverkehr zu erforschen und voranzutreiben. Weltweit erstmals wurden automatisierte Kleinbusflotten in vier europäischen Städten – Genf, Lyon, Kopenhagen und Luxemburg – eingesetzt. „Das Modell basiert auf einem flexiblen Tür-zu-Tür-Dienst und dem Prinzip der „Mobilität als Dienstleistung“ (Mobility as a Service – MaaS)“, erklärt Fournier. „Der damit deutlich verbesserte Mobilitätsdienst könnte die Bereitschaft steigern, auf öffentliche Mobilitätsdienste umzusteigen und könnte indirekt einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität leisten. Eine repräsentative Umfrage zeigt, dass 50 Prozent der Menschen in diesen Städten bereit wären, auf ihr Auto zu verzichten, wenn es ein solches Angebot gäbe.“
ULTIMO: Der nächste Schritt zu nachhaltiger Mobilität
Aufbauend auf den Erkenntnissen von AVENUE und dem Ziel folgend, eine nachhaltigere Mobilität voranzutreiben, sollen im Nachfolgeprojekt ULTIMO die städtische und die ländliche Mobilität weiter verbessert werden. „Verkehr und Fahrzeuge werden weniger Fläche einnehmen, weniger Energie verbrauchen und insgesamt Ressourcen schonen, was sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt vorteilhaft ist“, so Fournier. Besonders in ländlichen Gebieten ohne befriedigende öffentliche Verkehrsverbindungen bietet ULTIMO mit den automatisierten Fahrzeugen, die über eine MaaS-App gerufen werden können, eine entscheidende Verbesserung der Mobilität. „Dies könnte die Landflucht stoppen und die Infrastruktur in abgelegenen Gebieten erheblich verbessern“, betont Fournier.
Europas größtes Mobilitätsprojekt
Die Ergebnisse aus dem AVENUE Projekt wurden in dem Buch „Automated Vehicles as a Game Changer for Sustainable Mobility – Learnings and Solutions“ veröffentlicht. Das Werk präsentiert unter anderem eine umfassende Strategie für den Mobilitätswandel in Europa. „Mit einer Projektsumme von 55 Millionen Euro setzt ULTIMO das AVENUE Projekt fort und ist wahrscheinlich das größte europäische Projekt zu diesem Thema. Unser Ziel ist es, einen echten sozialen Impact zu generieren, indem Umweltziele besser mit den Bedürfnissen der Bürger vereinbar werden“, erklärt Fournier.
Vorstellung der Ergebnisse auf höchster Ebene
Die Ergebnisse des Buches wurden der Europäischen Kommission im März 2024 und dem Europarat in Gent (Belgien) im Juni 2024 vorgestellt. „Wir konnten die bedeutenden Fortschritte und die strategischen Ansätze unserer Projekte bei hochrangigen Treffen präsentieren und erhielten positive Rückmeldungen von führenden Vertretern der EU-Kommission und der europäischen Länder“, erläutert Fournier.