Mobilität & Logistik

Schweizer stellen ihr Fliwatüt vor

Was kann schwimmen, fliegen und sich auf dem Boden fortbewegen? Eine Ente, eine Graugans oder Supermann? Ein Schweizer Auto kann das jedenfalls auch und zwar ohne Benzin. Das Modell „Splash“ der Firma Rinspeed Design aus Zumikon bei Zürich mutet an wie ein überdimensioniertes Spielzeug für groß gewordene Kinder.

10.05.2004

„Splash“ verfügt über ein hochkomplexes Tragflügelsystem und einen leistungsstarken Schraubenantrieb, das den Amphibien-Sportwagen kurzerhand in die Lüfte heben kann. Auf Knopfdruck schwebt die Schweizer Erfindung dann circa 60 Zentimeter über der Wasseroberfläche. Auf dem Land erreicht der Verwandlungskünstler eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Frank Rinderknecht, Gründer von Rinspeed, hat das fliegende Kuriosum entwickelt. Zusammen mit dem Schweizer Partnerunternehmen und Automobilhersteller Esoro wurde die „Splash“-Idee verwirklicht.

Dabei sind nicht nur Aussehen und Fähigkeiten des Flugbootautos zukunftsweisend, sondern auch der umweltfreundliche Antrieb. Der Motor verbrennt Erdgas, das als sauber verbrennender Treibstoff völlig aus Methan besteht und fast keinen Schwefel aufweist. „Splash“ ist das erste schwimmfähige Automobil, das mit dieser Antriebstechnik ausgestattet ist.

Auch sonst setzt Esoro auf neue nachhaltige Technologien: alternative Antriebssysteme, alltagtaugliche Personenwagen mit Elektroantrieb oder verbrauchsoptimierte Benzinfahrzeuge. So entwickelte Esoro mit dem HyCar das erste Brennstoffzellenfahrzeug der Schweiz. Zukunftsweisend ist auch der E2, das erste Elektrofahrzeug, welches über eine knapp fünf Quadratmeter große Solarzellenfläche seinen gesamten Energiebedarf decken kann. Auch der extrem niedrige Luftwiderstand ist ein Maßstab für Umweltfreundlichkeit.

Aber auch deutsche Automobilhersteller setzen seit einiger Zeit verstärkt für Nachhaltigkeit. Allerdings legen die Konzerne auf unterschiedliche Technologien ihre Schwerpunkte. BMW etwa konzentriert sich besonders auf die Entwicklung von Brennstoffzellen. Wasserstoff als Energieträger gehört laut den Münchenern die Zukunft der Mobilität.

Bereits vor zwanzig Jahren rollten die ersten BMW Versuchsfahrzeuge mit Wasserstoff über die Teststrecken. Seitdem hat sich einiges getan.
Mit dem BMW 745h hat der Konzern ein Fahrzeug entwickelt, das gleichzeitig Wasserstoff und Benzin als Antrieb nutzt. Bei einer Leistung von 135 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h kann man mit Wasserstoff-Antrieb bis zu 300 Kilometer weit fahren, 650 Kilometer im Benzin-Betrieb.
Ein Problem sind jedoch noch die fehlenden Wasserstofftankstellen. Doch auch hier tut sich etwas. Ende 2004 soll die erste Wasserstoff-Tankstelle in Deutschland in Berlin fertig gestellt werden. Die Clean Energy Partnership, ein Konsortium aus Bundesregierung und Firmen wie BMW, Daimler Chrysler oder Aral hat die Konzeption und Umsetzung übernommen.

Auch Volkswagen ist die Bedeutung der Entwicklung nachhaltiger Technologien bewusst. VW arbeitet besonders an einer Verbrauchsreduzierung seiner Automobile. Bis zum Jahr 2005 soll der Verbrauch der Neufahrzeugflotte um 25 Prozent vermindert werden. Bis 2008 will man den CO2-Ausstoß auf 140g/km reduzieren.

Mit dem Lupo 3L TDI ist das erste Serienauto auf dem Markt, das einen Durchschnittsverbrauch von unter drei Litern aufweist. Mittels modernster Technologie und Gewichts- und Fahrwiderstandsminderung wurde dieses beachtliche Einsparpotential erreicht.

Auch VW sieht im Wasserstoff den Energieträger der Zukunft. Allerdings sollen im ersten Schritt zunächst synthetische Kraftstoffe aus Biomasse genutzt werden. Holz, Stroh oder Kompost ließen sich somit als Grundlage für CO2-neutralen Sprit verwenden.

Die Adam Opel AG verfolgt drei unterschiedliche Ansätze, Autofahren umweltverträglicher zu gestalten. Neben der Reduzierung des Spritverbrauchs der klassischen Verbrennungsmotoren setzt Opel auf alternative Kraftstoffe wie Erd- und Biogas. So leisten die 1993 eingeführten Ecotec-Motoren einen deutlichen Beitrag zur Verbrauchsreduzierung. Der Wagen Astra Eco 4 ist mit einem 1,7-Liter- Turbodieselmotor ausgestattet. Auf 100 Kilometern beträgt der Durchschnittsverbrauch nur 4,4 Liter, der CO2-Ausstoß sogar nur 119 Gramm pro Kilometer. Seit 2002 wird das Modell Zafira 1.6 CNG in Serie produziert. Der Motor ist dabei auf die Nutzung von Erdgas, Biogas oder ausgelegt, kann aber auch mit Benzin betrieben werden.

Opel engagiert sich schon seit langem in zahlreichen nationalen und internationalen Projekten, um Erdgas als umweltschonenden Energieträger zum Durchbruch zu verhelfen. So beispielsweise beim Projekt „Tausend Umwelt-Taxis für Berlin“ oder im Rahmen der Initiative „Trägerkreis Erdgasfahrzeug“. Langfristig sieht auch Opel die Zukunft der Mobilität in den mit Wasserstoff betriebenen „Null-Emissionen-Fahrzeugen“. Mit der Studie der HydroGen3-Fahrzeuge sind die Rüsselsheimer der Markt-Einführung von Brennstoffzellentechnologie ein großen Schritt näher gekommen.
Quelle: UD
 
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