Mobilität & Logistik

Erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle Baden-Württembergs eröffnet

Auf dem Gelände der OMV Tankstelle am Stuttgarter Flughafen eröffnete die OMV jetzt in Kooperation mit der Linde AG und der Daimler AG die erste öffentliche Wasserstoff-Tankstelle Baden-Württembergs. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen wird vom Land Baden-Württemberg gefördert. Kern des Projekts ist der Einsatz von Wasserstoff als umweltfreundlicher Energieträger. Wasserstoff-Tankstellen werden als wichtiger Schritt betrachtet, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen langfristig zu reduzieren und dem Ziel einer emissionsfreien und nachhaltigen Mobilität ein Stück näher zu kommen.

18.06.2009

Foto: Linde
Foto: Linde
Die innovative Wasserstoff-Tankstelle ermöglicht die Betankung von Brennstoffzellenfahrzeugen der neuesten Generation - wie der Mercedes-Benz B-Klasse F-CELL mit 700-bar-Drucktechnologie. Bereits dieses Jahr startet deren Kleinserienproduktion in Deutschland.Die Nähe der OMV Tankstelle zur Drehscheibe Stuttgarter Flughafen und zu den Forschungs- und Entwicklungszentren der Daimler AG sowie der partnerschaftliche Kontakt beider Unternehmen liefert die Grundlage für den Bau dieser Wasserstoff-Tankstelle. Im Rahmen einer Public Private Partnership soll die Wasserstoff-Tankstelle einen wichtigen Impuls für ein künftiges Versorgungsnetz im Land geben und somit den Einsatz lokal emissionsfreier Elektrofahrzeuge auf Basis der Brennstoffzellentechnologie unterstützen.

"Für die baden-württembergische Automobilindustrie ist die Entwicklung neuer Antriebstechnologien von zentraler Bedeutung, um gestärkt aus der gegenwärtigen Krise hervorzugehen und im Rennen um die internationale Technologieführerschaft mitwirken zu können. Der Wasserstoff-Technologie kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Mit dem Einstieg in die Wasserstoff-Technologie schonen wir Ressourcen und vermindern zugleich auch unsere Importabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Initiative ist ein wichtiger Baustein der baden-württembergischen Nachhaltigkeitsstrategie, denn wir fördern durch eine zukunftsfähige Energienutzung eine umweltschonende und damit nachhaltige Mobilität", sagt Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H. Oettinger über das Gemeinschaftsprojekt. Das Land habe das Projekt daher mit 800.000 Euro aus dem Programm 'Zukunftsoffensive Baden-Württemberg' gefördert.

Als führendes Gaseunternehmen und weltweit größter Hersteller von Wasserstoff-Anlagen beherrscht Linde die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette - von der Wasserstoff-Erzeugung bis zur Betankungstechnik. Das Unternehmen ist der dominierende Ausrüster von Wasserstoff-Tankstellen weltweit und in 15 Ländern mit Betankungstechnik vertreten. Die neue Wasserstoff-Tankstelle am Stuttgarter Flughafen verfügt über die von Linde entwickelte Ionen-Kompressor-Technologie. Dank dieser neuen Verdichtungsmethode können Brennstoffzellen-PKW und -Elektrobusse, ähnlich wie bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren, innerhalb weniger Minuten mit 350-bar- oder 700-bar-Druckwasserstoff betankt werden. Den zur Betankung notwendigen gasförmigen Wasserstoff liefert ebenfalls die Linde AG. Bei dem Einsatz von Wasserstoff entsteht neben elektrischer Energie nur Wasser in Form von Wasserdampf. Es werden keine Kohlenwasserstoffe, Schwefeloxide und nicht einmal Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Letzteres entsteht bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Wasserstoff als Treibstoff für Antriebstechnologien ist bei seiner Bereitstellung aus regenerativen Energieträgern und bei seiner Umwandelung zu Strom gänzlich frei von klima- und umweltschädlichen Emissionen. "Als Vorreiter der Wasserstoff-Technologie haben wir eine besondere Verantwortung, die Realisierung einer Wasserstoff-basierten, nachhaltigen Mobilität voranzutreiben", sagt Dr. Aldo Belloni, Mitglied des Vorstands der Linde AG. "Der Aufbau der Infrastruktur für den zukunftsträchtigen Energieträger erfordert ein gemeinsames, partnerschaftliches Vorgehen. Wir freuen uns, zusammen mit der OMV ein Tankstellenkonzept der neuesten Generation realisiert zu haben. Mit unserer neu entwickelten 700-bar-Technologie lassen sich Fahrzeuge schnell, sicher und benutzerfreundlich betanken."

"Unsere Brennstoffzellenfahrzeuge haben ihre Alltagstauglichkeit bereits unter Beweis gestellt. Um das emissionsfreie Fahren Realität werden zu lassen, brauchen wir jetzt ein flächendeckendes Netz an Wasserstoff-Tankstellen", sagt Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG und verantwortlich für Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz PKW, "daher begrüßen und unterstützen wir die Initiative der OMV sehr". Daimler hat bereits 1994 das erste Brennstoffzellenfahrzeug vorgestellt. Seitdem hat das Unternehmen mehr als eine Milliarde Euro in die Brennstoffzellen-Entwicklung investiert. Mit über 100 Testfahrzeugen und rund 4,4 Millionen gefahrenen Kilometern verfügt der Stuttgarter Automobilhersteller über eine der größten Brennstoffzellen-Fahrzeugflotten weltweit. Der für 2009 geplante Produktionsstart für die Kleinserienproduktion der B-Klasse F-CELL führt nun die Erfolgsgeschichte dieses Antriebskonzepts fort.

Die OMV betreibt in Deutschland rund 400 Tankstellen mit einem klaren Fokus auf Süddeutschland mit den beiden Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg sowie weiteren Tankstellen in den Bundesländern Thüringen und Sachsen. Das Wasserstoff-Tankstellen-Projekt am Flughafen Stuttgart ist für die OMV das erste in Deutschland. "Die OMV beschäftigt sich heute bereits intensiv mit der Mobilität von morgen. In unserer Versorger-Funktion stehen wir in der Verantwortung, uns mit den Kraftstoffen der Zukunft auseinanderzusetzen. Derzeit noch in der Entwicklungs- und Testphase, ist Wasserstoff eine der möglichen Alternativen für die Mobilität der Zukunft", so Dr. Gerhard Roiss, Generaldirektor-Stellvertreter OMV Aktiengesellschaft. "Wir freuen uns daher sehr, mit unserer neuen Wasserstoff-Tankstelle die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Daimler im Schulterschluss mit dem Land Baden-Württemberg unterstützen zu können." Gefördert wird das Projekt vom OMV Future Energy Fund. Der Fond wurde im Juni 2006 als eigene Gesellschaft gegründet, um Projekte zu erneuerbaren Energien mit mehr als 100 Millionen Euro finanziell zu unterstützen. In einem weiteren Projekt des OMV Future Energy Fund, dem HyCentA (Hydrogen Center Austria) auf dem Gelände der Technischen Universität Graz, sammelt der Energiekonzern bereits seit längerem wertvolle Erfahrungen auf dem zukunftsweisenden Gebiet der Forschung und Entwicklung zur Wasserstoff-Technologie.
Quelle: UD / cp
 
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