Markt für grüne Technologien wächst weiter
Neue Umweltrichtlinien sowie das steigende Umweltbewusstsein in vielen Ländern der Welt führen zu einer immer größeren Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen. Lag 2013 das weltweite Marktvolumen für grüne Technologien bei 2,5 Billionen Euro, so wird der globale Markt für grüne Produkte und Dienstleistungen voraussichtlich um ca. 6,5 Prozent jährlich weiterwachsen - auf knapp 5,4 Billionen Euro bis 2025. Besonders dynamisch entwickeln sich die Leitmärkte Nachhaltige Mobilität, Rohstoff- und Materialeffizienz, Umweltfreundliche Erzeugung und Energiespeicherung und -verteilung.
09.01.2015
Dieses Wachstum prognostizieren die Experten von Roland Berger Strategy Consultants in ihrer neuen Studie "Greentech made in Germany 4.0 - Umwelttechnologie-Atlas für Deutschland". Die umfassende Analyse des Greentech-Marktes wurde im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erstellt. Die Studie basiert auf einer neuen Datenbank, die ausführliche Informationen über mehr als 2.000 deutsche Greentech-Firmen beinhaltet.
Besonders gute Geschäftschancen auf dem internationalen Markt rechnen die Roland Berger-Experten den deutschen Greentech-Firmen zu. Denn Deutschland ist schon heute Exportweltmeister im Bereich der umweltfreundlichen Technologien: Der weltweite Umsatz deutscher Greentech-Unternehmen lag 2013 bei 344 Milliarden Euro und wird bis 2025 voraussichtlich auf 740 Milliarden Euro zulegen.
"Deutsche Greentech-Firmen haben heute bereits einen Weltmarktanteil von 14 Prozent", erklärt Torsten Henzelmann, Partner von Roland Berger Strategy Consultants. "Vor allem mittelständische Firmen sind im Bereich der umweltfreundlichen Technologien besonders stark. Dies zeigt die gute Positionierung deutscher Technologieprodukte in der Welt: Ihre hohe Qualität wird weiterhin überall geschätzt und garantiert auch weiteres Wachstum."
Deutscher Mittelstand besonders innovativ
Der deutsche Mittelstand hat vor allem wegen seiner starken Innovationskraft sehr gute Chancen auf dem Greentech-Markt. Durch wegweisende Innovationen entstehen oft auch neue Geschäftsmodelle; neue Firmen werden gegründet. So waren 2012 rund 14 Prozent der deutschen Start-ups Unternehmen im Bereich der umweltfreundlichen Technologien. Vorreiter waren hier die Elektroindustrie (30 Prozent) und der Chemiesektor (29 Prozent). Damit ist der Greentech-Sektor einer der wichtigsten Treiber für Unternehmensneugründungen in Deutschland.
"Junge, dynamische Unternehmen haben das Potenzial, die Nutzung grüner Technologien schneller voranzutreiben", erläutert Roland Berger-Experte Ralph Büchele. "Durch innovative Lösungen im Bereich der Umwelttechnik und der Ressourceneffizienz schaffen sie es, den Wandel hin zu einer Green Economy zu beschleunigen."
Greentech: Anzahl der Beschäftigten steigt
Deutsche Greentech-Firmen - allen voran Mittelständler - erfüllen heute schon eine relevante Funktion in der deutschen Wirtschaft. Im Jahr 2013 trugen sie mit 13 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei - das waren zwei Prozentpunkte mehr als 2011; Tendenz weiterhin steigend. So gehen die Roland Berger-Experten davon aus, dass die Greentech-Firmen bis 2025 einen Anteil von 20 Prozent am deutschen BIP erreichen werden.
"Dieses überproportionale Wachstum der Branche wird sehr positive Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen in Deutschland haben", prognostiziert Torsten Henzelmann. "Der ökologische und technologische Wandel wird hier viele neue Arbeitsplätze für neue Berufsprofile entstehen lassen. Denn nicht nur innovative Technologien und Produkte werden auf den Markt kommen. Auch im Bereich der damit verbundenen Dienstleistungen werden neue Jobs entstehen."
Beschäftigte die Branche für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz im Jahr 2012 rund 1,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, wird die Anzahl der Mitarbeiter in dieser Industrie bis 2018 voraussichtlich um weitere 6,7 Prozent pro Jahr zunehmen. "Für den deutschen Wirtschaftsstandort stellen umweltfreundliche, innovative Technologien eine einmalige Wachstumschance dar", fasst Büchele zusammen. "Denn dank ressourceneffizienter Lösungen können Firmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch neue Geschäftsmodelle entwickeln und weitere Geschäftsfelder für sich erschließen."
Um Greentech-Unternehmen zu unterstützen und besser zu vernetzen, hat deshalb das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zudem ein neues Internetportal ins Leben gerufen: greentech-made-in-germany.de.