Bayer fördert nachhaltige Anbaumethoden in Lateinamerika
Bayer und Cefetra, ein in der Agrarlieferkette tätiges Unternehmen der BayWa AG, haben eine Food-Chain-Partnership-Initiative gestartet, um den nachhaltigen Anbau von Agrarrohstoffen zu fördern. Übergeordnetes Ziel der Kooperation ist es, Landwirte vor Ort bei der Umsetzung landwirtschaftlicher Methoden zu unterstützen, die umweltschonend, sozialverträglich und wirtschaftlich tragfähig sind.
14.07.2016
Die Aufgabe von Bayer besteht darin, Landwirten im Rahmen des Programms Valore zu einer Zertifizierung für ihre verantwortliche Sojabohnen-Produktion zu verhelfen. Bayer unterstützt die Landwirte dabei, die geforderten Zertifizierungsstandards zu erreichen. Cefetra ist für die eigentliche Zertifizierung zuständig. Diese erfüllt die Anforderungen europäischer Futtermittelhersteller an die nachhaltige Sojanutzung. Im Fokus der Partnerschaft steht zunächst die Sojaproduktion in Brasilien; ein ähnlicher Ansatz wird derzeit für Argentinien untersucht.
„Cefetra begann bereits 2009 mit der Sojazertifizierung gemäß dem Standard CRS (Certified Responsible Soy), der zu den Standards gehört, die sich inzwischen in der europäischen Futtermittelindustrie durchgesetzt haben. Zudem wenden wir weitere Zertifizierungssysteme wie den RTRS- und den ProTerra-Standard an“, erklärt Daan Vriens, CEO von Cefetra. „Das Hauptaugenmerk des Zertifizierungsprogramms von Cefetra lag schon immer auf dem gängigen Sojaimport. Die Kooperation mit Bayer ermöglicht uns, die Menge an zertifiziertem Soja weiter zu erhöhen und so der steigenden Nachfrage unserer Kunden nach zertifizierten nachhaltigen Rohstoffen nachzukommen“, sagte er weiter.
„Im Rahmen der Partnerschaft teilen Bayer-Experten ihr umfassendes Fachwissen in den Bereichen Landwirtschaft und Nachhaltigkeitsmaßnahmen und bieten Landwirten Unterstützung. Kern unseres Geschäfts ist das Engagement für nachhaltige Landwirtschaft. Wir wollen integrierte Kulturlösungen bereitstellen, die lokal angepasst und auf die jeweiligen Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind“, sagte Stephan Brunner, Global Food Chain Manager bei der Bayer-Division Crop Science. Wichtige Bestandteile des Portfolios an integrierten Lösungen sind neben hochwertigem Saatgut und innovativen Pflanzenschutzmitteln eine Reihe von Zusatzleistungen. „Unsere Dienstleistungen im Rahmen der Partnerschaft mit Cefetra sind eigens auf die Zertifizierung der Erzeugnisse ausgerichtet. Dazu gehören unter anderem eine individuelle Anbauberatung, Demoversuche, Product-Stewardship-Schulungen, Vorprüfungen sowie Beratungen zu Maßnahmen, mit denen die landwirtschaftliche Bewirtschaftung verbessert werden kann“, erklärt Brunner weiter.
Pilotprojekt für die Umsetzung der Theorie in die Praxis
Bayer und Cefetra starteten bereits 2015 ein Pilotprojekt mit dem Ziel, Produktionsstandards mittels der Zertifizierung von nachhaltig produziertem Soja zu erhöhen. Bis jetzt wurden im Rahmen des Projekts bereits 120.000 Tonnen zertifizierte Sojabohnen gewonnen, die aus Brasilien stammen und entweder CRS- oder RTRS-zertifiziert sind (RTRS: Round Table on Responsible Soy).
Dieses positive Ergebnis bestärkte beide Unternehmen, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren und eine dreijährige Kooperationsvereinbarung zu schließen. Die Partner vereinbarten, die Initiative auf zusätzliche Erzeuger in Brasilien sowie auf weitere Kulturpflanzen und Länder auszuweiten. Noch dieses Jahr startet auch in Argentinien ein Pilotprojekt zu verantwortlicher Sojaproduktion.
„Sojabohnen sind strategisch sehr wichtig für die Region und für Bayer. Wir möchten gute landwirtschaftliche Praktiken und Innovationen auf dem Feld vorantreiben und Erzeuger dabei unterstützen, ihre Betriebsführung zu verbessern. Die Zertifizierung ist dafür ein wichtiges Instrument. Wir rufen Landwirte auf, sich nach Zertifizierungsstandards wie RTRS und CRS zu richten – diese machen ihre Tätigkeit nachhaltiger und langfristig auch rentabler“, sagte Eduardo Estrada, Leiter der Bayer-Division Crop Science in Lateinamerika.
„Cefetra versteht sich als wichtigen Akteur in der Lieferkette, der den Weg für die Entwicklung hin zu zertifizierter nachhaltiger Sojaproduktion ebnen will. In Bayer haben wir einen starken Partner gefunden, für den diese Entwicklung ebenso wichtig ist wie für uns und der uns dabei hilft, diesen Prozess zu beschleunigen“, sagte Robert van der Zee, Chief Operations Officer bei Cefetra.
Bayer Food Chain Partnerships fördern engere Beziehungen entlang der Lieferkette sowie nachhaltige Landwirtschaft
Bayer bringt in seiner Food-Chain-Partnership-Initiative Landwirte, Kaufleute, Verarbeitungsbetriebe und Händler zusammen. Das gemeinsame Ziel der Food-Chain-Partnership-Projekte besteht darin, das umfassende Wissen des Unternehmens über die Kulturpflanzen zu nutzen, um die Ernteerträge und die Produktqualität zu verbessern. Auf diese Weise können Produktivität und Wirtschaftlichkeit mit Hilfe nachhaltiger Anbaumethoden zum Nutzen aller beteiligten Partner gesteigert werden. Bayer kann auf zehn Jahre Erfahrung mit Food-Chain-Partnerschaften in 30 Ländern und für mehr als 50 Kulturen, vor allem Obst- und Gemüsesorten, zurückblicken. Dieses erfolgreiche Modell wird zurzeit auf Flächenkulturen wie Soja, Raps, Weizen und Reis ausgedehnt.