Datendenker oder Datenlenker?
Trotz der großen Popularität des Begriffs Industrie 4.0 und der fortschreitenden Digitalisierung der Industrie, scheint der Einsatz von Industrial Analytics noch in den Kinderschuhen zu stecken und noch nicht ganz bei den deutschen Unternehmen angekommen zu sein – dies zeigt zumindest die neue Studie „Industrial Analytics 2019 in Deutschland – Chancen, Herausforderungen und Perspektiven“, die Weidmüller unterstützt durch den VDI Verlag erhoben hat.
04.07.2019
„Das Thema Datenanalyse in Verbindung mit der Generierung von Mehrwert aus Daten ist seit mehreren Jahren ein vieldiskutiertes Thema in der Industrie“, erklärt Carsten Nagel, Pressesprecher von Weidmüller. „In den Gesprächen mit unseren Kunden merken wir, dass sich die Unternehmen aber nach wie vor schwer damit tun, die entsprechenden Schritte zu einzuleiten.“
Die Studie von Weidmüller gibt Aufschluss darüber, inwieweit das Thema Industrial Analytics bereits in den Unternehmen angekommen ist. Ziel war es Probleme, Erfolgstreiber und Prognosen zu Industrial Analytics zu erheben und eine Einschätzung zum Stand in Deutschland zu geben.
Die Teilnehmer der quantitativen Erhebung gliedern sich in Ingenieure (38 Prozent), Manager (14,8), Geschäftsführer (14,8), Data Scientists (3,7 Prozent) und Leiter für Digitales (0,93 Prozent) oder Forschung (2,78 Prozent). „Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen bis 2020 planen, durch den Einsatz von Industrial Analytics Lösungen Mehrwert für das Unternehmen zu erzielen“, so Tobias Gaukstern, Business Unit Leiter Industrial Analytics bei Weidmüller.
Unternehmen zeigen sich optimistisch
Die Studie zeigt, dass sich die Unternehmen in Bezug auf die Zukunft der Lösungen optimistisch zeigen. So erwartet die Mehrheit (57,5 Prozent) erste vollständige Lösungen in den nächsten zwei Jahren, 37,5 Prozent innerhalb der nächsten zwei bis fünf Jahre. Die wenigsten rechnen mit je 2,5 Prozent damit, dass dafür fünf bis acht oder mehr als acht Jahre nötig sein werden. „Aber auch der Fachkräftemangel und die Suche nach Mitarbeitern gestalten sich als Hindernis für die zügige Umsetzung von Analyticslösungen. Daher sind Unternehmen gefordert, die eigenen Mitarbeiter noch stärker zu schulen und zu fördern – oder Lösungen etablieren, die einfacher anzuwenden sind“, so Gaukstern. Dabei betrachtet die Mehrheit (54,8 Prozent) das fehlende Know-how bei ihren Mitarbeitern als Hindernis. Essentiell sind in diesem Zusammenhang Weiterbildung (54,6 Prozent), Ausbildung (33,3 Prozent) und Studium (36 Prozent), um das fehlende Know-how ins Unternehmen zu holen. Der Mangel an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten machen die Unternehmen allerdings kreativ – die Unternehmen entwickeln vielfältige Strategien, um die Know-how-Lücke zu schließen.
Wie diese Bildungsoffensive aussieht und welche weiteren Erkenntnisse die Erhebung liefert, lesen Sie in der Studie, die Sie hier herunterladen können. Weidmüller hat die Ergebnisse auch auf der Hannover Messe Anfang April öffentlich präsentiert und diskutiert. Insgesamt greift die Studie die zwei Fragestellungen auf, vor welchen Herausforderungen die deutsche Unternehmenslandschaft auf dem Weg in das Industriezeitalter 4.0 steht und welche Veränderungen dadurch auf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zukommen.