Mit Lean Production zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen
Im Rahmen von Produktionsprozessen in Unternehmen kommt es oftmals zu großen Belastungen für die Umwelt. Denn schließlich wird zumeist sehr viel Energie benötigt, es kommt zu Abfällen und in vielen Fällen ist auch noch der Ausstoß an CO2-Emissionen entsprechend hoch. Zur Gänze lässt sich das kaum vermeiden, doch mit entsprechenden Maßnahmen lässt sich die Nachhaltigkeit in der Produktion deutlich erhöhen. Das Zauberwort dafür lautet: Lean Production.
15.03.2023
Doch was verbirgt sich genau hinter dem Begriff und wie kann diese Methode zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen führen? Die Antworten darauf gibt es in diesem Beitrag.
Was ist Lean Production?
Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Lean Production so viel wie „schlanke Produktion“.
Das Ziel dabei ist es, im Rahmen des Produktionsprozesses Verschwendung zu vermeiden. Die Möglichkeiten dafür sind vielfältig und die Idee ist keineswegs neu. Zum ersten Mal kam Lean Production in den 1980er-Jahren beim Autohersteller Toyota zum Einsatz.
Das Unternehmen hat dabei fünf Prinzipien definiert, die auch heute noch im Mittelpunkt der Optimierung der Produktionsprozesse in vielen Unternehmen stehen:
- Fluss: Im Zuge des Fertigungsprozesses soll es zu keinen unnötigen Wartezeiten kommen und Lagerbestände vermieden werden. Um den Materialfluss und die Produktionsprozesse zu steuern, wurde die Kanban-Methode eingeführt, in der die Arbeitsabläufe visualisiert wurden.
- Pull-System: Um Überproduktion zu vermeiden, wird die Produktion nur dann gestartet, wenn eine Bestellung vorliegt. Ein wichtiges Konzept in diesem Zusammenhang ist die Just-in-Time-Methode, bei der die Materialen nur dann geliefert werden, wenn sie für die Produktion benötigt werden.
- Engagement: Toyota hat seine Mitarbeiter dazu ermutigt, selbstständig Entscheidungen zu treffen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Das komplette Personal wurden in die Produktion eingebunden.
- Perfektionierung: Durch die Einbindung hat das Unternehmen eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung etabliert. Alle Mitarbeiter wurden ermutigt, ihren Input zu möglichen Verbesserungen zu geben und diesen in weiterer Folge auch umzusetzen.
- Wert: Der Fokus in der Produktion wurde ganz klar auf den Kundennutzen gelegt. Produziert wird nur dann, wenn sich daraus auch ein Mehrwert für einen Kunden ergibt.
Wie kann Lean Production zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen führen?
Mit Lean Production Arbeitsprozesse optimieren bedeutet nicht nur, die Effizienz in der Produktion zu erhöhen und dadurch die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Gleichzeitig bietet Lean Production auch die Möglichkeit, die Umweltbilanz deutlich zu verbessern und dadurch die Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen zu erreichen.
Durch die konsequente Überarbeitung von Produktionsprozessen ist es beispielsweise möglich, die Abfallmenge deutlich zu reduzieren oder Müll sogar gänzlich zu vermeiden. Eine Möglichkeit dazu ist beispielsweise die Implementierung von entsprechenden Recycling-Maßnahmen.
Eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Lean Production stellt auch das Energiemanagement dar. Es gilt, die Energieeffizienz zu erhöhen und den Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Eine Möglichkeit dafür ist unter anderem der Umstieg auf energieeffiziente Maschinen. Eine andere Chance bietet der Einsatz erneuerbarer Energien. Durch die Installation von Solarmodulen auf dem Dach kann zumindest ein Teil des Energiebedarfs gedeckt werden. Gleichzeitig wird durch diese Maßnahmen auch der CO2-Ausstoß im Unternehmen reduziert.
Weitere Möglichkeiten, um die Klimaneutralität zu erreichen, ergeben sich beispielsweise im Lieferkettenmanagement. Als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel gilt in diesem Zusammenhang die Schiene. Doch auch moderne Schiffe haben im Vergleich zu Flugzeugen und zumeist auch LKWs einen wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck.
Welche bekannten Beispiele für Lean Production gibt es?
Toyota ist bei Weitem nicht das einzige Unternehmen, das dafür bekannt ist, Lean Management erfolgreich im Unternehmen eingeführt zu haben.
Ein weiteres bekanntes Beispiel ist der Chip-Hersteller Intel. Im Rahmen einer Wertstromanalyse untersuchte das Unternehmen seine Produktionsprozesse, um entsprechende Schwachstellen zu ermitteln. Um zukünftige Fehler zu minimieren, standardisierte Intel seine Prozesse in der Produktion und legte dafür klare Arbeitsanweisungen fest. Um die Qualität laufend zu verbessern, werden die Mitarbeiter laufend in den Lean-Prinzipien geschult und ermutigt, diese in der Praxis anzuwenden.
Auch der Sportartikel-Hersteller Nike ist ein positives Beispiel dafür, wie Lean Production in einem Unternehmen eingeführt und konsequent umgesetzt wird. Vor allem in den Produktionsstätten in Asien und Mexiko wurden automatisierte Prozesse eingeführt, um die Effizienz und Qualität der Produktion zu steigern. Gleichzeitig wurde das Recycling-Programm ausgeweitet und dadurch die Abfallproduktion in den Fabriken reduziert.
Nicht immer ist es erforderlich, gleich alles neu zu erfinden. Eine erste kleine Maßnahme im Unternehmen könnte schon sein, die alten Beleuchtungen in den Produktionsstätten durch die wesentlich energieschonendere LED-Technologie zu ersetzen.