Produktion

Audi A5: CO2-neutrale Produktion in Neckarsulm ab 2025

Mit dem Anlauf der neuen Audi A5 Familie in Neckarsulm startet Audi in eine neue Ära der Automobilproduktion. Die Modelle basieren auf der Premium Platform Combustion (PPC) und verfügen über teilelektrifizierte Antriebe sowie eine neue Elektronikarchitektur. Im Fokus steht dabei die Nachhaltigkeit: Ab 2025 sollen alle Modelle in Neckarsulm CO2-neutral produziert werden.

20.08.2024

Audi A5: CO2-neutrale Produktion in Neckarsulm ab 2025

Der Produktionsstart des neuen Audi A5 markiert den Beginn der umfangreichsten Anlaufphase in der Geschichte des Werks Neckarsulm. „Dank der langjährigen Erfahrung in der Fertigung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und der Expertise in komplexen Anläufen bringt das Neckarsulmer Team optimale Voraussetzungen mit“, sagt Produktionsvorstand Gerd Walker. Fred Schulze, Werkleiter Audi Neckarsulm, ergänzt: „Für die neue Audi A5 Familie hat sich die Neckarsulmer Belegschaft für neue Anlagen und Technologien in der Produktion weiterqualifiziert. Gleichzeitig haben wir eine zukunftsfähige Werkinfrastruktur für die Produktion geschaffen.“ Auch Rainer Schirmer, Betriebsratsvorsitzender Audi Neckarsulm, ist sich sicher: „Wir Neckarsulmer können Komplexität und sind flexibel. Mit diesen Fähigkeiten werden wir zum Erfolg des Audi A5 für unseren Standort und Audi beitragen.“

Die Produktion des neuen Modells steht im Einklang mit Audis Vision einer nachhaltigen Produktion. Das Unternehmen modernisiert, digitalisiert und transformiert seine Werke, um bis 2025 an allen Standorten, einschließlich Neckarsulm, bilanziell CO2-neutral zu produzieren.

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Energieeffizienzsteigerung in der modernisierten Lackiererei

Die 2025 fertiggestellte Lackiererei in Neckarsulm wird durch innovative Verfahren und Technologien den Energieverbrauch deutlich senken. Bereits jetzt wurden für den Audi A5 zahlreiche Prozesse optimiert und umweltfreundliche Methoden eingeführt.

Ein Beispiel ist der neue Lackierprozess, bei dem der Füller durch einen Vorzonenlack ersetzt wird. Dadurch entfällt die separate Trocknung und es können pro Fahrzeug bis zu 140 Kilowattstunden Energie eingespart werden.

Auch bei der kathodischen Tauchlackierung und der anschließenden Trocknung setzt Audi auf neue, energieeffiziente Verfahren. Die Karosserie wird nun in einem Rotationsverfahren getaucht und anschließend durch ein Quertrocknungsverfahren von innen heraus getrocknet. Dieses Verfahren ist nicht nur energieeffizienter, sondern auch besser für zukünftige Elektro- und Hybridfahrzeuge geeignet.

Ein weiteres Beispiel für die Energieeinsparungen ist der neue Lackabscheidungsprozess. Durch den Einsatz hochmoderner Filter kann die Prozessluft zu über 90 Prozent wiederverwendet werden, was die energieintensive Konditionierung von Frischluft weitgehend überflüssig macht. Zudem wird im Gegensatz zur herkömmlichen Nassabscheidung kein Frischwasser und keine Chemikalien mehr benötigt.

Audi setzt auf nachhaltige Wassernutzung in der Produktion

Audi engagiert sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und plant, den ökologisch gewichteten Wasserverbrauch in der Produktion bis 2035 zu halbieren. In Neckarsulm wird dies durch einen geschlossenen Wasserkreislauf in Zusammenarbeit mit der örtlichen Kläranlage erreicht. Durch neue Leitungen und Anlagentechnik kann auf die Entnahme von Nutzwasser aus dem Neckar-Kanal verzichtet werden, was ab 2025 eine Frischwassereinsparung von bis zu 70 Prozent ermöglicht. Das gereinigte Abwasser wird von Audi weiter aufbereitet und anschließend wieder in die Kläranlage zurückgeführt.

Der Beitritt zur Alliance for Water Stewardship (AWS) im vergangenen Jahr unterstreicht Audis Engagement für einen sparsamen und effizienten Umgang mit Wasser.

Vollautomatisierter Klappen- und Kotflügelanbau
Vollautomatisierter Klappen- und Kotflügelanbau

Automatisierung im Karosseriebau

Neckarsulm setzt als erster Audi-Standort weltweit auf die vollautomatisierte Anbringung aller Anbauteile im Karosseriebau. Diese Maßnahme erhöht die Passgenauigkeit und minimiert externe Einflüsse, was zu einer gesteigerten Premiumqualität führt. Beispielsweise arbeiten beim komplexen Kotflügelanbau sieben Roboter gleichzeitig.

Im Rahmen der Produktionsstrategie „360factory“ wird auch die Materialbereitstellung automatisiert. Neckarsulm war bereits 2014 Vorreiter bei der Einführung fahrerloser Transportsysteme und erreicht nun mit dem Produktionsstart des Audi A5 eine Automatisierung von über 80 Prozent der Materialumfänge im Karosseriebau.

Eine weitere Innovation ist das nahezu schmauchfreie Fixieren von verklebten Bauteilen. Durch eine rotierende Gasströmung wird die Schmauchbildung fast vollständig verhindert, was die Reinigung überflüssig macht und die Arbeitsgeschwindigkeit mehr als verdoppelt.

Innovative Qualitätskontrolle im Karosseriebau

Die Qualitätskontrolle im Karosseriebau erfolgt bei Audi größtenteils direkt in der Produktionslinie, ohne dass Fahrzeuge dafür herausgenommen werden müssen. An zwei Stationen wird eine neue Messtechnik eingesetzt, bei der Roboter mit Messsensoren die Maßhaltigkeit der Bauteile überprüfen. Die Ergebnisse werden per Software ausgewertet, visualisiert und den Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt. Diese Technologie ermöglicht eine kontinuierliche Qualitätskontrolle jedes Fahrzeugs und eine schnellere Reaktion auf mögliche Abweichungen.

Zusätzlich nutzen die Mitarbeitenden Augmented Reality (AR) zur Überprüfung der Karosserien. Eine AR-App auf Tablets blendet die zu kontrollierenden Punkte in Echtzeit ein, was eine effiziente Prüfung und Dokumentation ermöglicht. Diese Digitalisierung führt zu einer erheblichen Effizienzsteigerung, da beispielsweise die Ermittlung von Vorgaben für Klebenähte nun innerhalb von Sekunden stattfindet.

Quelle: UD/cp
 

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