Produktion

Umweltfreundlichere Stahlproduktion: DNV veröffentlicht neuen Bericht

Ein aktueller Bericht der internationalen Zertifizierungsgesellschaft DNV beleuchtet die Herausforderungen und Chancen für die globale Stahlindustrie im Zuge der Umstellung auf emissionsarme Produktionsmethoden. Der Bericht mit dem Titel „Shaping the future of sustainable steel: Lessons from Europe’s steel Industry“ hebt die Notwendigkeit einer raschen Umstellung auf nachhaltigere Verfahren hervor, um den steigenden Anforderungen von Regulierungsbehörden, Kunden, Investoren und Mitarbeitern gerecht zu werden.

21.10.2024

Umweltfreundlichere Stahlproduktion: DNV veröffentlicht neuen Bericht
Stahlarbeiter arbeiten im Hochofen.

Die Stahlindustrie ist derzeit für etwa sieben Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig ist Stahl ein unverzichtbarer Werkstoff für zahlreiche Bau- und Industrieanwendungen. Aus diesem Grund spielt die Reduzierung der Emissionen in der Stahlproduktion eine zentrale Rolle in den weltweiten Bemühungen zum Klimaschutz.

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Die Nachfrage nach hochwertigem, emissionsarmem Stahl steigt, da immer mehr Unternehmen ambitionierte Ziele zur Reduktion ihrer CO2-Emissionen, einschließlich der Scope-3-Emissionen in der Lieferkette, verfolgen. Um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, sind umfassende technologische Innovationen und erhebliche finanzielle Investitionen notwendig. Der Ausbau der Kapazitäten und der Übergang zu einer emissionsarmen Stahlproduktion werden beträchtliche Mittel erfordern und voraussichtlich mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Der Übergang zu emissionsarmem Stahl eröffnet zwar viele Chancen, doch weist der Bericht auch auf erhebliche Herausforderungen für die Branche hin. Zu den größten Hürden zählen neben den hohen Kosten und dem technologischen Fortschritt vor allem Unklarheiten im regulatorischen Umfeld. Das Fehlen einheitlicher Standards für emissionsarmen oder „grünen“ Stahl sorgt dabei häufig für Unsicherheit.

Lediglich 40 Prozent der im Bericht befragten Stahlhersteller geben an, dass sie Vorschriften wie die EU-Forderungsrichtlinie, den Mechanismus zur Anpassung der Kohlenstoffgrenzwerte sowie die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen einhalten. Eine Einigung über gemeinsame Grundsätze und die Vereinheitlichung der verschiedenen Standards ist entscheidend, um Vertrauen und Transparenz in der Branche zu stärken.

„Vertrauen und Transparenz sind für eine effektive Dekarbonisierung des Stahlsektors unerlässlich. Wenn die Stahlverbraucher den Angaben der Hersteller zur Emissionsreduzierung nicht vertrauen können, werden sie nicht bereit sein, einen höheren Preis für emissionsarmen Stahl zu zahlen. Die Glaubwürdigkeit der Behauptungen über nachhaltigen Stahl wird in hohem Maße von robusten Sicherheitsmechanismen abhängen. Überprüfte Daten schaffen Vertrauen bei Verbrauchern und Investoren gleichermaßen und schaffen einen positiven Kreislauf, der weitere Investitionen in die Dekarbonisierung fördert“, sagte Geir Fuglerud, CEO - Supply Chain & Product Assurance bei DNV.

Die Digitalisierung wird eine Schlüsselrolle spielen, da die befragten Unternehmen die digitale Transformation sowohl aktuell als auch in den kommenden 18 Monaten als oberste Priorität ansehen. Hersteller, die digitale Systeme zur Überwachung und zum Austausch von Emissionsdaten implementieren, können die Nachhaltigkeit ihrer Produkte und ihre Fortschritte bei der Emissionsreduzierung besser nachvollziehen. Dadurch sind sie in der Lage, fundierte, datengestützte Entscheidungen für die Dekarbonisierung zu treffen. Diese digitale Umstellung wird den Stahlherstellern einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da die Überprüfung von Umweltangaben zunehmend strengeren Anforderungen unterliegt.

Die Dekarbonisierung der Stahlproduktion wird zwar innovative Forschung und Entwicklung neuer Herstellungsverfahren erfordern, jedoch können Stahlhersteller bereits jetzt Maßnahmen ergreifen, um Emissionen zu senken und Einnahmen zu generieren, die zur Finanzierung weiterer Entwicklungen beitragen.

„Die derzeitige Knappheit an emissionsarmem Stahl bedeutet, dass Frühstarter in der Stahlwertschöpfungskette, z. B. in den nachgelagerten Sektoren, die frühzeitig in die Versorgung investieren, eine hervorragende Position haben, um sich langfristige Verträge zu sichern, während ihre Konkurrenten aufholen müssen und nur begrenzten Zugang und Möglichkeiten haben“, kommentierte Christopher Lilholm, stellvertretender Leiter von ESG & Sustainability, Supply Chain & Product Assurance bei DNV. „Die Umstellung auf eine Versorgung mit erneuerbarer Energie kann eine große Emissionsreduzierung bewirken –insbesondere bei Elektrolichtbogenöfen, die Stahl recyceln. Gleichzeitig reduzieren Innovationen zur Verbesserung der Leistung und Lebensdauer von Stahlschrott die Emissionen, indem sie die jährlich benötigte Menge an hochwertigem Stahl verringern. Die Erzeugung von Primärstahl wird weiterhin erforderlich sein, aber eine sorgfältige Auswahl der Eisenerzversorgung könnte relativ schnell große Auswirkungen haben.“

Zum Bericht „Shaping the future of sustainable steel: Lessons from Europe's steel Industry“ gelangen Sie hier

Den Link zum Original-Artikel finden Sie hier

Quelle: UD/cp
 

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