NGOs fordern von KfW Kohlefinanzierung zu stoppen
Umwelt- und Entwicklungsorganisationen appellieren an die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), den Bau von Kohlekraftwerken nicht weiter mit staatlichen Mitteln zu fördern. Sie sollte damit dem Beispiel Großbritanniens folgen. Der britische Minister für Energie und Klimawandel, Edward Davey, hatte auf der Weltklimakonferenz in Warschau erklärt, sein Land werde den Bau von Kohlekraftwerken in Übersee nicht mehr mit öffentlichen Geldern unterstützen. Damit übernimmt Großbritannien den Kurs der Weltbank und der USA. Präsident Obama hatte den Stopp der Kohlefinanzierung zu einem Eckpfeiler seiner Klimaschutzinitiative vom Juni 2013 gemacht.
25.11.2013
Die KfW ist weltweit an mindestens neun Kohlekraftwerksneubauten, zwei Kohleinfrastrukturprojekten und zwei Kohleminen beteiligt. Sie rechtfertigt ihre Kohlefinanzierungen damit, dass die neuen Kraftwerke effizienter als bestehende seien und "verbesserten Energiezugang in Entwicklungs- und Schwellenländern" ermöglichen. Doch die versprochene Abschaltung älterer Anlagen findet häufig nicht statt. Außerdem haben auch moderne Kohlekraftwerke den mit Abstand höchsten Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase aller Energieträger.
Das 4800 MW Kohlekraftwerk Medupi in Südafrika, von der KfW mitfinanziert, droht zudem die Wasserknappheit zu verschärfen und die Energiepreise in die Höhe zu treiben. "Enorme Preissteigerungen beim Bau von Medupi führen zudem dazu, dass die Kohlekraft teurer sein wird als Erneuerbare Alternativen. Es ist erschütternd, dass so ein Projekt von einer 'grünen' Bank mitfinanziert wird", empört sich Sunita Dubey von der südafrikanischen Umweltorganisation groundWork. "Da die KfW selbst keine Einsicht zeigt, ist die Politik gefragt. Die neue Bundesregierung muss nun endlich international nachziehen und Kohlefinanzierung bei der KfW ausschließen", fordert Kathrin Petz von urgewald.