Produktion
NABU-Dinosaurier an Einweg-Lobby
Der NABU hat die Einweg-Lobby mit dem „Dinosaurier des Jahres 2013“ ausgezeichnet. Empfänger von Deutschlands peinlichstem Umweltpreis ist Wolfgang Burgard, Geschäftsführer des im Herbst gegründeten „Bund Getränkeverpackungen der Zukunft“ (BGVZ). Dabei handelt es sich um ein Lobby-Bündnis der Handelsunternehmen Aldi, Lidl, Lekkerland, der Getränkehersteller MEG, PepsiCo und Red Bull sowie der Dosenproduzenten Ball und Rexam.
07.01.2014
Deren gemeinsames Ziel ist, gegen die „Diskriminierung“ von Einwegbehältern vorzugehen. „Man muss nicht alt sein, um rückschrittlich zu sein. Einwegflaschen und Dosen verschwenden Rohstoffe und heizen das Klima an. Schon der Name ist dreist: Hier geht es nicht um Getränkeverpackungen der Zukunft, sondern um knallharte wirtschaftliche Interessen auf Kosten der Umwelt. Die Preisverleihung steht auch dafür, dass immer wieder umweltschädliche Dinge zwar ein bisschen sauberer gemacht werden, aber die umweltfreundlichen Entscheidungen dabei einfach vergessen werden“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Es sei Heuchelei, wenn das dann auch noch als aktiver Beitrag zum Klima- und Umweltschutz dargestellt werde. Auch sei es unseriös, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund fehlender Alternativen im Regal nicht mehr zwischen umweltfreundlicher und umweltschädlicher Verpackung wählen könnten und diese Kaufentscheidung dann noch als Zuspruch zur Verpackung umgedeutet werde. Statt Hygiene, Umweltschutz und Erfüllung des Verbraucherwillens stehen die BGVZ-Mitglieder gleich für mehrere Umweltprobleme. Obwohl umweltfreundlichere Alternativen verfügbar sind, setzt die Aluminiumindustrie auf Wachstum im Verpackungssektor und ist damit für die Zerstörung von Lebensräumen und Giftfreisetzungen verantwortlich. So wird Aluminium im Bauxit-Tagebau gewonnen und lässt ganze Landschaftsabschnitte zur Einöde werden. Bei der Verarbeitung des Erzes bleibt ein Böden belastender Rotschlamm übrig.
„Ich habe kein Problem mit Wettbewerb, sondern damit, dass hier versucht wird, mit Hilfe falscher Umweltargumente Gewinne zu machen. Die Abfüller verdienen sich eine goldene Nase an nicht zurückgegebenen Pfandflaschen und die Einzelhändler am Verkauf des gesammelten Kunststoffs“, so Tschimpke. Gepresste Einwegpfandflaschen bringen den Einzelhandelsunternehmen pro Tonne 250 bis 400 Euro. Das sind allein 100 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Hinzu kommt, dass jede Einwegpfandflasche, die nicht zurückgegeben wird, dem am Pfandsystem teilnehmenden Herstellern als Gewinn verbleibt.
Angesichts dieser Fehlentwicklungen in der Pfandpflicht spricht sich der NABU für eine lenkende Umweltsteuer auf alle Getränkeverpackungen aus. Der Steuersatz sollte nach Klimaschädlichkeit differenziert werden. So würde sich z.B. der Liter Mineralwasser in der Einwegflasche aus Plastik um 9,4 Cent, in der Mehrwegflasche aus Plastik dagegen nur um zwei Cent erhöhen. Der Liter Saft im Getränkekarton erhielte einen Preisaufschlag von 3,3 Cent. Darüber hinaus fordert der NABU eine klare Kennzeichnung von Einweg- und Mehrwegflaschen, die es Verbrauchern erleichtert, die ökologisch bessere Wahl zu treffen.
Der NABU appellierte an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, in ihrer Amtszeit eine Getränke-Verpackungssteuer einzuführen, um den Anteil umweltschädlicher Einwegplastikflaschen und Dosen deutlich zu verringern. „Wird die ursprüngliche Zielquote umweltfreundlicher Getränkeverpackungen von 80 Prozent mit Hilfe einer Abgabenlösung und klarer Kennzeichnung wieder erreicht, könnten allein in Deutschland über 400.000 Tonnen Plastikmüll und 1,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermieden werden“, so der NABU-Präsident.
Es sei Heuchelei, wenn das dann auch noch als aktiver Beitrag zum Klima- und Umweltschutz dargestellt werde. Auch sei es unseriös, wenn Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund fehlender Alternativen im Regal nicht mehr zwischen umweltfreundlicher und umweltschädlicher Verpackung wählen könnten und diese Kaufentscheidung dann noch als Zuspruch zur Verpackung umgedeutet werde. Statt Hygiene, Umweltschutz und Erfüllung des Verbraucherwillens stehen die BGVZ-Mitglieder gleich für mehrere Umweltprobleme. Obwohl umweltfreundlichere Alternativen verfügbar sind, setzt die Aluminiumindustrie auf Wachstum im Verpackungssektor und ist damit für die Zerstörung von Lebensräumen und Giftfreisetzungen verantwortlich. So wird Aluminium im Bauxit-Tagebau gewonnen und lässt ganze Landschaftsabschnitte zur Einöde werden. Bei der Verarbeitung des Erzes bleibt ein Böden belastender Rotschlamm übrig.
„Ich habe kein Problem mit Wettbewerb, sondern damit, dass hier versucht wird, mit Hilfe falscher Umweltargumente Gewinne zu machen. Die Abfüller verdienen sich eine goldene Nase an nicht zurückgegebenen Pfandflaschen und die Einzelhändler am Verkauf des gesammelten Kunststoffs“, so Tschimpke. Gepresste Einwegpfandflaschen bringen den Einzelhandelsunternehmen pro Tonne 250 bis 400 Euro. Das sind allein 100 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Hinzu kommt, dass jede Einwegpfandflasche, die nicht zurückgegeben wird, dem am Pfandsystem teilnehmenden Herstellern als Gewinn verbleibt.
Angesichts dieser Fehlentwicklungen in der Pfandpflicht spricht sich der NABU für eine lenkende Umweltsteuer auf alle Getränkeverpackungen aus. Der Steuersatz sollte nach Klimaschädlichkeit differenziert werden. So würde sich z.B. der Liter Mineralwasser in der Einwegflasche aus Plastik um 9,4 Cent, in der Mehrwegflasche aus Plastik dagegen nur um zwei Cent erhöhen. Der Liter Saft im Getränkekarton erhielte einen Preisaufschlag von 3,3 Cent. Darüber hinaus fordert der NABU eine klare Kennzeichnung von Einweg- und Mehrwegflaschen, die es Verbrauchern erleichtert, die ökologisch bessere Wahl zu treffen.
Der NABU appellierte an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, in ihrer Amtszeit eine Getränke-Verpackungssteuer einzuführen, um den Anteil umweltschädlicher Einwegplastikflaschen und Dosen deutlich zu verringern. „Wird die ursprüngliche Zielquote umweltfreundlicher Getränkeverpackungen von 80 Prozent mit Hilfe einer Abgabenlösung und klarer Kennzeichnung wieder erreicht, könnten allein in Deutschland über 400.000 Tonnen Plastikmüll und 1,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermieden werden“, so der NABU-Präsident.
Quelle: UD / na