Produktion
Mittelstand fordert höhere Recyclingquoten
Die mittelständische Recyclingwirtschaft zeigt sich enttäuscht über die Akzente, die die neue Bundesregierung in der Umweltpolitik setzt und bezeichnet den Koalitionsvertrag als "weder mutig noch innovativ, sondern unverbindlich". In den kommenden vier Jahren müssten "dringend notwendige Impulse für eine Stärkung der Sekundärrohstoffwirtschaft und mehr Recycling in Deutschland" gesetzt werden, kritisiert Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung.
17.01.2014
Als positiv wertet Rehbock zwar, dass die Koalitionäre die rechtlichen Grundlagen zur Einführung der gemeinsamen haushaltsnahen Wertstofferfassung für Verpackungen und andere Wertstoffe schaffen wollen. Doch vermeide die Regierung konkrete Ziele. "Wir setzen uns für ein Wertstoffgesetz ein, das für mehr Recycling, für fairen Wettbewerb sorgt und auf die Einbindung des Mittelstandes setzt", so Rehbock.
Dumpingpreise als Problem
Die gegenwärtigen Recyclingquoten entsprechen dem Branchenkenner nach schon lange nicht mehr dem Stand der Technik. Wo die Reise in der Kreislaufwirtschaft hingehen könnte, beleuchtet der Mainzer Recyclingspezialist Landbell. In der Publikation beschreibt Experte Gunter Stephan vom Center of Climate Change Research der Universität Bern, wie man die Abfallberge langfristig managt.
Ein wichtiger Punkt sei die Verbesserung der Recyclingfreundlichkeit der Produkte. Zudem sollte am Produktlebenszyklus gearbeitet werden. Auch die reine Müllbeseitigung könnte man verteuern. Derzeitig werden die Überkapazitäten der Müllverbrennungsanlagen zu Dumpingpreisen angeboten. Ein Tatbestand, den auch Tom Szaky von TerraCycle kritisiert.
"Mehrheitlich gehen Abfälle, die nicht über die Gelbe Tonne gesammelt werden, noch immer in die Verbrennung und werden somit nicht stofflich verwertet. Genau diese Abfälle wollen wir nutzen. Außerdem möchten wir den aus dem Recycling hervorgegangenen Sekundärrohstoff als echte Alternative zu neuem Rohmaterial etablieren. Für die Herstellung vieler Plastikprodukte wird noch immer häufig hochwertiger reiner Kunststoff verwendet, obwohl auch Recyclingmaterial ausreichen würde", weiß Szaky.
"Ökologische Intelligenz" gefragt
Dass noch erheblicher Nachholbedarf besteht, zeigt sich auch darin, dass alle Gegenstände des Alltags und damit auch alle Verbrauchsgüter im "Internet der Dinge" digital vernetzt werden könnten, heißt am Schluss der Landbell-Publikation. Produkte könne man mit "ökologischer Intelligenz" aufladen. "Dann würden sie über ihre Herkunft und Ökobilanz informieren sowie Empfehlungen über eine sinnvolle Weiterverwendung zum Ende ihre Lebenszyklus geben", heißt es.
Auf diese Weise, so die Abhandlung weiter, fänden die Produkte allein ihren Weg von der Produktion bis zum Kunden - und wieder zurück zum Recycling. Dann würden 99 Prozent der mobilen Endgeräte nicht mehr in der klassischen Müllentsorgung verschwinden, sondern signalisieren spezialisierten Logistikern, wo man sie findet und wie man ihre verborgenen Schätze aus Gold, Platin, Kupfer, Aluminium und seltenen Metallen heben kann.
Dumpingpreise als Problem
Die gegenwärtigen Recyclingquoten entsprechen dem Branchenkenner nach schon lange nicht mehr dem Stand der Technik. Wo die Reise in der Kreislaufwirtschaft hingehen könnte, beleuchtet der Mainzer Recyclingspezialist Landbell. In der Publikation beschreibt Experte Gunter Stephan vom Center of Climate Change Research der Universität Bern, wie man die Abfallberge langfristig managt.
Ein wichtiger Punkt sei die Verbesserung der Recyclingfreundlichkeit der Produkte. Zudem sollte am Produktlebenszyklus gearbeitet werden. Auch die reine Müllbeseitigung könnte man verteuern. Derzeitig werden die Überkapazitäten der Müllverbrennungsanlagen zu Dumpingpreisen angeboten. Ein Tatbestand, den auch Tom Szaky von TerraCycle kritisiert.
"Mehrheitlich gehen Abfälle, die nicht über die Gelbe Tonne gesammelt werden, noch immer in die Verbrennung und werden somit nicht stofflich verwertet. Genau diese Abfälle wollen wir nutzen. Außerdem möchten wir den aus dem Recycling hervorgegangenen Sekundärrohstoff als echte Alternative zu neuem Rohmaterial etablieren. Für die Herstellung vieler Plastikprodukte wird noch immer häufig hochwertiger reiner Kunststoff verwendet, obwohl auch Recyclingmaterial ausreichen würde", weiß Szaky.
"Ökologische Intelligenz" gefragt
Dass noch erheblicher Nachholbedarf besteht, zeigt sich auch darin, dass alle Gegenstände des Alltags und damit auch alle Verbrauchsgüter im "Internet der Dinge" digital vernetzt werden könnten, heißt am Schluss der Landbell-Publikation. Produkte könne man mit "ökologischer Intelligenz" aufladen. "Dann würden sie über ihre Herkunft und Ökobilanz informieren sowie Empfehlungen über eine sinnvolle Weiterverwendung zum Ende ihre Lebenszyklus geben", heißt es.
Auf diese Weise, so die Abhandlung weiter, fänden die Produkte allein ihren Weg von der Produktion bis zum Kunden - und wieder zurück zum Recycling. Dann würden 99 Prozent der mobilen Endgeräte nicht mehr in der klassischen Müllentsorgung verschwinden, sondern signalisieren spezialisierten Logistikern, wo man sie findet und wie man ihre verborgenen Schätze aus Gold, Platin, Kupfer, Aluminium und seltenen Metallen heben kann.
Quelle: UD / pte