„Green Living“: Zwei junge Unternehmen, die den Haushalt nachhaltiger machen

Nachhaltigkeit heißt langfristig denken

Wir Menschen haben in den letzten hundert Jahren den Fortschritt vorangetrieben, die Wirtschaft hat sich entwickelt, neue Technologien sind entstanden und die Gesellschaft hat sich zu einer Konsumgesellschaft entwickelt. Es gibt immer mehr Menschen auf dem Planeten und das bedeutet, dass er immer mehr Menschen versorgen muss. So entsteht vor allem eines, nämlich eine wachsende Menge Abfall.

Aufgrund dieser Tatsache beginnen immer mehr Unternehmen damit, langfristig zu denken, Rohstoffe zu recyceln beziehungsweise bestimmte Werkstoffe seltener zu verwenden. Das ist die Startlinie für nachhaltige Produkte, etwa Rasierhobel aus Holz und Metall oder Sitzauflagen aus recycelten PET-Flaschen.

Nachhaltige Rasierhobel – Wie WLDOHO im Bad für Nachhaltigkeit sorgt

Wer kennt sie nicht, die im Zehnerpack angebotenen Einwegrasierer aus Plastik. Selbst die Klingen solcher Rasierer bestehen zum großen Teil aus diesem Werkstoff. Mit solchen Rasierern setzen die Einzelhändler jedes Jahr weltweit etwa 30 Milliarden Euro um. Mit Blick auf die günstigen Preise lässt sich erahnen, wie groß die daraus resultierende Menge an Plastikmüll ist.

Das noch junge Startup WLDOHO wurde 2018 gegründet und möchte hier einen Gegentrend setzen. Darum bietet es nachhaltige Rasierhobel an, die ausschließlich aus Holz, Edelharz oder Metall bestehen. Ziel des WLDOHO-Teams ist es, dass irgendwann in jedem Bad ein nachhaltiger Rasierhobel steht und die Plastikrasierer ablöst. Die Vorteile solcher Rasierhobel liegen auf der Hand, denn man muss sie nur einmal kaufen und kann sie über einen sehr langen Zeitraum immer wieder verwenden. Weil die Rasierklingen aus rostfreiem Edelstahl sehr lange scharf bleiben, ergibt sich hier ebenfalls eine Kostenersparnis. Darüber hinaus schonen die Materialien die Umwelt.

Wer jetzt glaubt, dass die Hobel von WLDOHO altbacken daherkommen, der irrt. Die Rasierer sind in einem modern-zeitlosen Design gehalten und können Damen und Herren gleichermaßen bei der Rasur unterstützen. Zusätzlich werden noch zahlreiche Zubehörteile angeboten, etwa Rasierpinsel, Rasierständer, die passende Rasierseife oder praktische Säckchen für die Rasierseife. Alle genannten Komponenten sind aus nachhaltigen Materialien hergestellt.

Zur Nachhaltigkeit gehört für WLDOHO aber noch mehr. Um einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, ist das Startup eine Kooperation mit „One Tree Planted“ eingegangen Im Rahmen dieser Kooperation wird für jeden Rasierhobel mit dem Bärenlogo ein Baum gepflanzt. Das auffällige Logo in Form verschiedener Bärenköpfe wurde gewählt, weil der Bär ein Symbol für Achtsamkeit und die Natur ist. Außerdem steht das Bärenlogo sozusagen für das Team hinter WLDOHO, denn alle Mitarbeitenden empfinden sich als große Familie und pflegen ihre Freundschaft.

Zu seinen Beweggründen schreibt das Startup auf seiner Website:

„Wir sind nicht nachhaltig auf die Welt gekommen, haben aber jedoch erkannt, dass wir die Welt so unversehrt wie möglich verlassen müssen. Gewissenhaftigkeit der Natur gegenüber, bedeutet für uns, die eigenen, kleinen und alltäglichen Routinen zu hinterfragen und uns zu verbessern. Wir sind davon überzeugt, dass die Summe dieser kleinen, aber stetigen Veränderung den Unterschied ausmachen.“

Feltd. – ein Unternehmen für Sitzkissen aus recyceltem PET

In Sachen Nachhaltigkeit hat auch die Firma Feltd.(Felt Design) die Plastik- beziehungsweise PET-Problematik aufgegriffen und eine grandiose und umweltschonende Idee realisiert. Sie bieten nämlich Eco Filz Wendekissen für Stühle, Bänke und Wände an, die individuell und passgenau für viele Stuhlhersteller sind. Das alleine wäre noch keine Weltneuheit, aber feltd. stellt seine Kissen aus Eco Filz her, der wiederum zu 96 Prozent aus recycelten PET Flaschen besteht und zudem noch vegan und Fair made in Cologne ist. Kein Schaf muss also seine Wolle unter qualvollen Bedingungen für die Sitzkissen hergeben.

Der Eco-Filz ist gemäß GRS (Global Recycling Standard) zertifiziert und wird aus alten PET-Flachen und einem geringen Anteil klassischem Polyester hergestellt (Verhältnis 96 zu vier Prozent). Darüber hinaus legen die Verantwortlichen großen Wert darauf, dass die Wendekissen keinerlei Schadstoffe, etwa Phthalat P7, Bleichmittel, Schwermetalle, Pestizide, Allergene oder Toxine enthalten.

Auch lange Transportwege vermeidet Feltd. und produziert seine zu vielen großen Stuhl- und Sitzmöbelherstellern passenden Kissen in einer eigenen Manufaktur in Köln. Auf Massenfertigung zu Billiglöhnen verzichtet das Unternehmen ganz bewusst und wirbt zurecht mit dem Slogan „Fair made in Cologne“. Durch den Verzicht auf Massenproduktion kann Feltd. auch individuelle Wünsche innerhalb weniger Tage realisieren.

Einen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leistet die Firma, indem es seine Ware neben Kartonagen auch in EcoLoop (Blauer Engel zertifiziert) Versandtaschen verpackt, die ebenfalls aus recycelten PET-Flaschen bestehen. Zudem werden die Kissen CO2-neutral versendet, indem Feltd. die Dienste von DHL goGreen nutzt.

„Green Living“: Nicht Feigenblatt, sondern Unternehmensphilosophie

Allzu oft betreiben Unternehmen sogenanntes Greenwashing, geben sich also einen umweltbewussten Anstrich, erfüllen aber die daran geknüpften Erwartungen der Verbraucher nur unzureichend. Bei WLDOHO und Feltd. ist dies anders. Beide Startups betreiben bewusstes „Green Living“ und haben den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt zur Philosophie für ihre Arbeit gemacht. Das ist richtig, denn nur, wenn wir jetzt beginnen, uns um unseren Planeten und alle seine Bewohner zu sorgen, bleibt er auch für die nachfolgenden Generationen bewohnbar.