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Presidential Award für Energie-Start-up

Für die Entwicklung seines hocheffizienten Kraftwerks wurde das Start-up Reverion mit dem TUM Presidential Entrepreneurship Award ausgezeichnet. Die Anlage erzeugt nicht nur Strom aus Biogas, sondern kann aus überschüssiger Energie auch Wasserstoff herstellen.

03.07.2024

Presidential Award für Energie-Start-up

Das besonders starke Entrepreneurship-Netzwerk rund um die Technische Universität München (TUM) betonte die „Financial Times“ London kürzlich, als sie UnternehmerTUM zu Europas bestem Gründungszentrum wählte. Gestern kamen mehr als 3.000 Besucherinnen und Besucher zum TUM Entrepreneurship Day, um dieses Netzwerk zu stärken, voneinander zu lernen und sich über Innovationstrends auszutauschen. Mehr als 100 Start-ups sowie Studierende, Forschende, Investor:innen sowie Industrievertreter:innen trafen sich bei Pitches, Workshops und Diskussionsrunden.

Auf dem Programm stand beispielsweise ein „Matchmaking“, bei dem Start-ups Co-Founder suchen, oder ein Strategiespiel zur Kreislaufwirtschaft. Gründungsinteressierte erfuhren alles über die Förderangebote von TUM, UnternehmerTUM und TUM Venture Labs. Auf einer großen Messe präsentierten sich die Start-ups. Und vom Spin-off Celonis konnte man erfahren, wie man zum Decacorn mit einer 10-Milliarden-Dollar-Bewertung wird.

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Einer besonders vielversprechenden Ausgründung wurde der TUM Presidential Entrepreneurship Award verliehen. Mit dem Preis werden Geschäftsideen ausgezeichnet, die maßgeblich auf Forschungsergebnissen beruhen, ein hohes Wachstumspotenzial haben und erste Finanzierungserfolge vorweisen können. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Verein Freunde der TUM.

Preisträger: Reverion

Das Team von Reverion hat ein Gaskraftwerk entwickelt, das gleich mehrere Vorteile gegenüber bisherigen Anlagen hat: Es ist effizienter, kann CO2 abtrennen und kann nicht nur Strom erzeugen, sondern auch überschüssigen Strom nutzen.

Reverion konzentriert sich derzeit auf Biogasanlagen. Das Kraftwerk erreicht hier einen sehr hohen Wirkungsgrad, den das Unternehmen mit 80 Prozent angibt. Gibt es einen Überschuss an Strom im Netz, zum Beispiel aus Wind- und Sonnenenergie, kann die Anlage in kürzester Zeit von Stromerzeugung auf Stromnutzung umgestellt werden. Sie produziert dann Wasserstoff oder Methan und dient so auch als Energiespeicher und zur Stabilisierung der Netze. Die Kraftwerke werden in standardisierten und skalierbaren Container-Einheiten betrieben.

Das 2022 gegründete Start-up ist aus einem Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Energiesysteme hervorgegangen. Es wurde im TUM Venture Lab ChemSPACE sowie im Inkubatorprogramm XPRENEURS und im Acceleratorprogramm TechFounders bei UnternehmerTUM gefördert. Heute ist Reverion mit mehr als 100 Mitarbeitenden erfolgreich am Markt.

Finalist: Planet A Foods

Das Finale des Presidential Entrepreneurship Awards erreichte Planet A Foods. Das Team hat ein Verfahren entwickelt, mit dem es aus heimischen Pflanzen eine Schokoladen-Alternative ohne Kakao herstellen kann. Aus Hafer, Sonnenblumenkernen und weiteren Zutaten produziert das Start-up ein Produkt, das wie Schokolade schmeckt und auch so weiterverarbeitet werden kann. Der Vorteil gegenüber dem Einsatz von Kakaobohnen: Beim Anbau wird weniger Wasser verbraucht, das Risiko von Waldrodungen wird ausgeschlossen und die Transportwege sind deutlich kürzer. Das Unternehmen hat berechnet, dass dadurch der CO2-Fußabdruck auf rund ein Zehntel reduziert werden kann.

Das Gründungsteam hat am Lehrstuhl für Lebensmittelchemie und molekulare Sensorik oder im Maschinenwesen promoviert oder studiert und wurde im TUM Venture Lab Food Agro Biotech gefördert. 2021 gegründet, hat Planet A Foods heute bereits zahlreiche große Süßwarenfirmen als Kundinnen.

Finalist: RobCo

Viele mittelständische Unternehmen setzen aufgrund der Komplexität und der Kosten keine Roboter ein, obwohl sie unter Arbeitskräftemangel leiden und an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. RobCo hat für diese Firmen ein Robotersystem entwickelt, das per „Plug-and-Play“ einfach zu installieren und intuitiv bedienbar ist. Auch für die Software sind keine speziellen Kenntnisse notwendig. Weil die Roboter modular aufgebaut sind, lassen sie sich für verschiedene Anwendungen anpassen. Auch im Internet of Things können sie eingesetzt werden. Das Start-up bietet die Roboter auch zur Miete an.

Vier Jahre nach der Gründung ist RobCo bereits international erfolgreich. Die Technologie basiert auf Forschung am Lehrstuhl für Robotik, Künstliche Intelligenz und Echtzeitsysteme. Die Gründer wurden unter anderem im XPRENEURS Incubator und im Center for Digital Technology and Management (CDTM) gefördert.

Mentor of Excellence Award: Prof. Alexander Pretschner

Ausgezeichnet wurde auch Alexander Pretschner. Der Professor für Software und Systems Engineering bekam den TUM Start-up Mentor of Excellence Award verliehen. Mit dem Preis, der mit 5.000 Euro für den Lehrstuhl dotiert ist, würdigt die TUM Professorinnen und Professoren, die bei der Betreuung von Gründungsteams besonders engagiert und erfolgreich sind. Viele Forschende begleiten die Teams während eines EXIST-Gründungsstipendiums. Ein solches Mentoring ist eine Bedingung, um eines der begehrten Bundesstipendien zu erhalten. Alexander Pretschner hat bereits sieben Gründungsteams betreut. Zudem ist er seit vielen Jahren im Vorstand des Center for Digital Technology and Management (CDTM) aktiv. Das CDTM bietet ein Zusatzstudium an, bei dem die Studierenden in interdisziplinären Teams neue Technologien konstruieren, daraus konkrete Produkte entwickeln und eine Firmengründung vorbereiten können.

Jedes Jahr werden an der TUM mehr als 70 technologieorientierte Unternehmen gegründet. TUM und UnternehmerTUM unterstützen Start-ups mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung zugeschnitten sind – von der Konzeption eines Geschäftsmodells bis zum Management-Training, vom Markteintritt bis zum möglichen Börsengang. Die TUM Venture Labs bieten Gründungsteams aus je einem bedeutenden Technologiefeld ein ganzes Ökosystem in unmittelbarer Anbindung an die Forschung. Bis zu 30 Teams können den TUM Incubator nutzen, um sich auf den Start ihres Unternehmens vorzubereiten. UnternehmerTUM investiert mit einem eigenen Venture-Capital-Fonds in vielversprechende Technologieunternehmen und bietet mit dem MakerSpace eine 1.500 Quadratmeter große Hightech-Werkstatt für den Prototypenbau.

Quelle: UD/fo
 

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