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MünchenerHyp: „Grüne“ Darlehen ziehen an

Der anhaltende Bauboom in Deutschland beschert nicht nur Architekten, Maurern oder Dachdeckern volle Auftragsbücher. Auch Immobilienfinanzierer machen gute Geschäfte. Die MünchenerHyp konnte ihr Neugeschäft in der Hypothekenfinanzierung vergangenes Jahr sogar erstmals über die Schwelle von fünf Milliarden Euro hieven. „Grüne“ Kriterien gewinnen bei der Vergabe der Darlehen Gewicht.

19.07.2018

MünchenerHyp: „Grüne“ Darlehen ziehen an

Das zeigt der neue Nachhaltigkeitsbericht des Bankhauses, den die Münchener Mitte April zeitgleich mit ihrem Geschäftsbericht 2017 vorgelegt haben. „Die anhaltend positive Immobilienkonjunktur“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Louis Hagen, „kam unserem Neugeschäft erneut zugute“. Der Jahresüberschuss stieg um satte 45 Prozent auf 46,3 Millionen Euro. Bei der Finanzierung privater Wohnimmobilien bewege man sich auf „konstant hohem Niveau“, so Hagen.

Hagen: „Jedes neunte von uns gewährte Darlehen ‚grün‘“

Privaten Bauherren hat die Bank im vergangenen Jahr insgesamt Darlehen mit einem Volumen von 3,2 Milliarden Euro bewilligt. Nachhaltigkeitskriterien spielen dabei zunehmend eine Rolle. „Mittlerweile ist jedes neunte von uns gewährte Darlehen ‚grün‘“, sagt Hagen. Und dass die entsprechenden Finanzierungsmodelle seines Hauses „sowohl ökologische als auch soziale Aspekte im Sinne unseres ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnisses abdecken“.

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Für private Bauherren hat die MünchenerHyp zum Beispiel ein Darlehen speziell für Immobilien mit niedrigem Primärenergiebedarf entwickelt. Mit ihm können sowohl Neubauten als auch Kauf, Modernisierung und Anschlussfinanzierung zu Vorzugskonditionen finanziert werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. So darf der Primärenergiebedarf der zu finanzierenden Wohnimmobilie nicht über 70 Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr liegen. Die Energieklasse muss von einem Energieberater oder Architekten bestätigt werden.

„Grüne“ Darlehen als Beitrag zum Klimaschutz

Dieses „MünchenerHyp Grüne Darlehen“ bieten die Bayern bereits seit 2016 an. Die ebenfalls in München ansässige Ratingagentur oekom research bescheinigt dem Finanzprodukt einen hohen Nachhaltigkeitsnutzen: Es stelle „einen sichtbaren Beitrag zur nachhaltigen Baufinanzierung dar“ und leiste einen „wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“. Die so finanzierten Immobilien zählten unter energetischen Gesichtspunkten zu den „besten zehn Prozent des deutschen Wohnungs- und Häusermarktes“.

Anfang 2018 hat die MünchenerHyp zudem ein neues Familiendarlehen auf den Markt gebracht, das sich an Eltern mit mindestens einem Kind richtet. Auch hier ist die Vergabe an bestimmte Voraussetzungen geknüpft: So darf das Darlehen nur für Immobilien verwendet werden, die die Familie selber nutzt. Ihr Nettoeinkommen darf 40.000 Euro im Jahr nicht überschreiten, wobei sich diese Grenze für jedes weitere Kind um jeweils 5.000 Euro nach oben verschiebt.

Die Zentrale der MünchenerHyp
Die Zentrale der MünchenerHyp

Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz

Vorstandvorsitzender Hagen sagt, mit dem neuen Angebot wolle man Familien
unterstützen, sich ihren Traum von der eigenen Immobilie zu erfüllen. Zugleich unterstreiche man damit das eigene Nachhaltigkeitsverständnis. Und in dem seien „ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen wichtig“. Dass die Bank mit ihrem Familiendarlehen auf dieses Selbstverständnis einzahlt, bescheinigt ihr wiederum oekom research. Sie hat das Produkt auf ihren Nachhaltigkeitsprüfstand gestellt und kommt zu dem Schluss, dass es der „generationenübergreifenden Schaffung und Sicherung von Wohlstand“ diene.

Nachhaltigkeitsprogramm 2018/2019 steht

Nachhaltige (Re-)Finanzierungsmodelle sind also offensichtlich gefragt, und das sowohl von privater als auch von gewerblicher Seite. Die MünchenerHyp entwickelt deswegen weitere Produkte, die diese Nachfrage bedienen sollen. Für die Jahre 2018/2019 haben sich die Bayern unter anderem vorgenommen, einen neuen ESG-Pfandbrief zur Emissionsfähigkeit zu bringen. Daneben wollen sie die Finanzierung von nachhaltigkeitszertifizierten Gewerbeimmobilien stärken und bis zum Spätsommer eine Richtlinie für eigene nachhaltige Investments konzipieren.

„Als unser vorrangiges geschäftsstrategisches Ziel“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Louis Hagen, „haben wir die Erreichung einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit ausgegeben“. Ökologische, ökonomische und soziale Aspekte werde man dazu systematisch im Kerngeschäft, der privaten und gewerblichen Finanzierung von Immobilien, verankern und diese ebenso nachhaltig refinanzieren. Auch in den eigenen Reihen strebt die MünchenerHyp nach mehr Nachhaltigkeit. Was für die Zentrale schon seit vielen Jahren gilt, wird jetzt noch ausgeweitet: Bis Ende des Jahres sollen alle elf Regionalbüros der Bank nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen nutzen.

Über den Bericht

Die MünchenerHyp hat ihren Nachhaltigkeitsbericht im April vorgelegt. Es ist der erste in Übereinstimmung mit den GRI-Standards Option Kern erstellte Bericht des Immobilienfinanzierers. Über nachhaltigkeitsrelevante Trends und Entwicklungen in ihrem Geschäft hatte sie im Vorjahr in einer umfassenden Nachhaltigkeitspräsentation informiert.

Quelle: UmweltDialog
 

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