EPDs im digitalen Wandel: Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven
Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) setzte mit seiner Veranstaltung „Zukunftsweisende Technologien − EPDs im digitalen Wandel“ erfolgreich neue Impulse und zog rund 260 Fachleute aus der Bau-, IT- und Umweltbranche an. Die hybride Veranstaltung bot durch spannende Vorträge und innovative Ansätze fundierte Einblicke in die digitale Transformation von Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) und unterstrich deren zentrale Bedeutung für nachhaltiges Bauen.
25.02.2025
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Auftakt mit wegweisenden Keynotes
Hans Peters, langjähriger Vorstandsvorsitzender des IBU, eröffnete die Veranstaltung mit einem Ausblick auf die neue Bauproduktenverordnung (BauPVO). Er betonte, dass sich das IBU und seine Mitglieder seit zwei Jahrzehnten gezielt auf diesen Moment vorbereitet hätten – einen Zeitpunkt, an dem Umweltanforderungen für Bauprodukte verpflichtend deklariert werden müssen und ökobilanzielle Daten eine zentrale Rolle in der Nachhaltigkeitsdebatte einnehmen.
In seiner Keynote unterstrich Dirk Scheinemann, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), die politische Bedeutung des nachhaltigen Bauens: „Die Zukunft des Bauens muss CO2-neutral, zirkulär und auch digital sein“ Er hob die wichtige Rolle des IBU als anerkannten und führenden Programmbetreiber für Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) hervor.
IBU-Präsidentin Dr. Barbara Hendricks betonte in ihrem Grußwort die unverändert hohe Relevanz von Umwelt- und Klimaschutz, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Sie verwies auf die aktuelle COP 29 in Baku und würdigte das Engagement der IBU-Mitglieder, die durch die freiwillige Bereitstellung von EPDs wichtige Maßstäbe für nachhaltiges Bauen setzen – Maßstäbe, die sich in der neuen Bauproduktenverordnung widerspiegeln.
Digitalisierung und Innovation im Mittelpunkt
Dr. Daniel Wehner vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) veranschaulichte in seinem Vortrag, wie Künstliche Intelligenz (KI) und Data Science die Erfassung und Analyse von Umwelt- und Produktdaten grundlegend verändern. Er hob nicht nur die vielfältigen Chancen hervor, die sich durch die Digitalisierung ergeben, sondern wies auch auf die Herausforderungen in Bezug auf Datenqualität sowie die Bedeutung eines fachgerechten Umgangs und kontinuierlichen Monitorings hin.
Stefan Zwerenz, Leiter der IBU-Verifizierungsstelle, stellte drei innovative Tool-Modelle vor, die Bauproduktherstellern eine automatisierte und effiziente Erstellung von EPDs in großer Zahl ermöglichen. Darüber hinaus zeigte er auf, wie das IBU die Digitalisierung von EPD-Daten aktiv vorantreibt und deren Harmonisierung weiter fördert.
Pitchreihe: Innovative Technologien für die EPD-Automatisierung
Einen besonderen Programmpunkt bildete die Pitchreihe führender Softwareanbieter. Die Unternehmen Makersite, Emidat, Ecochain und Sphera präsentierten dabei ihre innovativen Lösungen zur Automatisierung von Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs). Ihre Technologien ermöglichen eine skalierbare Erstellung von EPDs, optimieren und beschleunigen die Prozesse der Datenerfassung und Verifizierung erheblich und leisten einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung von Umwelt- und Produktspezifikationen.
Digitalisierung als Wegbereiter für die Zukunft des Bauens
Einigkeit herrschte unter allen Referentinnen und Referenten: Die Digitalisierung ist ein entscheidender Motor für mehr Transparenz, Effizienz und Ressourcenschonung in der Bauindustrie. Neue Vorgaben der Bauproduktenverordnung (BauPVO) sowie fortschreitende Normungsprozesse im Bereich der Digitalisierung verstärken diesen Trend deutlich. Zum Abschluss der Veranstaltung kündigte Florian Pronold, Geschäftsführer des IBU, ein neues Forschungsprojekt an, das gezielt Effizienzpotenziale im Verifizierungsprozess identifizieren und nutzen soll.