CSR-Management

Schaeffler auf Wassersparkurs

Schaeffler hat als Teil der neuen Unternehmensstrategie sieben konkrete Nachhaltigkeitsziele definiert. Eines der Ziele ist, den Frischwasserverbrauch bis 2030 um 20 Prozent zu senken. Erste Maßnahmen wurden bereits gestartet.

29.06.2021

Schaeffler auf Wassersparkurs

Ob für Hygiene, Landwirtschaft oder Industrie: Ohne sauberes Wasser geht es nicht. Doch es ist ein knapper werdendes Gut. Aktuell haben weltweit 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 4,2 Milliarden Menschen fehlt es an Sanitäranlagen. Bedingt durch eine wachsende Weltbevölkerung, den Klimawandel und veränderte Konsummuster wird sich der Druck auf die Ressource weiter erhöhen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass der Wasserverbrauch bis 2050 um 55 Prozent steigen wird. Die Folge: Immer mehr Menschen werden in Gegenden mit „Wasserstress“ leben, wo also die Wasserentnahmen 20 Prozent des verfügbaren Wasserdargebotes übersteigen.

In Deutschland ist generell genug Wasser vorhanden. Allerdings stammen viele unserer Alltagsprodukte aus dem Ausland. Die meisten davon werden in Ländern mit empfindlichen Ökosystemen hergestellt, in denen das Wasser knapp und die Wasserqualität unzureichend ist, und wo die Ressourcen wegen eines schlechten Managements ungleich verteilt sind. Für Unternehmen können sich daraus eine Vielzahl von Wasserrisiken ergeben, wie der WWF in einer Studie analysiert: absolute Wasserknappheit, steigende Wasserkosten, strenge Vorschriften oder auch Imageschäden. Auch der Globale Risikobericht des Weltwirtschaftsforums listet das Thema „Wasserkrise“ seit Jahren durchgängig unter den Top fünf der größten Geschäftsrisiken.

Wasser nachhaltig managen

Wasser ist mit den Worten des WWF „kein Problem der Zukunft, sondern für Unternehmen ein Kernthema der Gegenwart.“ Zur Reduktion von Wasserrisiken hat der WWF das Water-Stewardship-Konzept entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der es Unternehmen, die in wasserarmen Regionen aktiv sind, ermöglichen soll, „ein Wasserbewusstsein zu entwickeln, Wasserrisiken zu analysieren und darauf mit internen und externen Maßnahmen zu reagieren.“ Der Fokus liegt auf der gemeinsamen Verantwortung und gemeinsamen Aktivitäten von Wirtschaft, Regierung und Zivilgesellschaft für den sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser. Über Maßnahmen zur Effizienz hinaus bietet das Programm Unternehmen die Möglichkeit, aktiv zu einem „verantwortungsvollen und nachhaltigen Management von Süßwasserressourcen“ beizutragen – denn dies sei eine der wesentlichen Ursachen von Wasserrisiken.

Schaeffler definiert Wassersparziel

International tätige Unternehmen kommen daher nicht mehr an dem Thema vorbei. Das weiß man auch bei Schaeffler. Der Automobil- und Industriezulieferer ist mit rund 170 Standorten in über 50 Ländern vertreten. Mit der Roadmap 2025, der neuen Unternehmensstrategie, will sich das Unternehmen zukunftsfähig machen. Nachhaltigkeit – insbesondere die Ressourcen- und Energieeffizienz sowie die CO2-neutrale Produktion – spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein neues Ziel ist die Reduzierung des Frischwasserbezugs um 20 Prozent bis 2030.

Ein zentraler Anspruch des Unternehmens ist es, Ressourcen sparsam zu nutzen. Allein im Jahr 2020 reduzierte Schaeffler den Wasserbezug deutlich um rund 16 Prozent von circa 5,8 Millionen Kubikmetern auf rund 5,0 Millionen Kubikmeter. Das entspricht in etwa dem Inhalt von 320 olympischen Schwimmbecken. Diese Entwicklung hänge auch mit der Corona-Pandemie zusammen. Das unternehmensweite Ziel wurde deshalb auf Basis der Wasserverbräuche im Jahr 2019 festgelegt. Nun steht die Schaeffler Gruppe vor der Aufgabe, zu analysieren, wo in der Wertschöpfungskette ihrer Produkte und Lösungen die größten Wasserrisiken liegen, und ein strategisches Konzept zu entwickeln. Parallel dazu wurden erste Maßnahmen auf den Weg gebracht.

Anzeige

Auf dem Weg zur abwasserfreien Produktion

Anhand der Ergebnisse des World Ressources Institutes hat Schaeffler damit begonnen, jene Fertigungsstandorte zu lokalisieren, die in Gegenden mit hoher Wasserknappheit liegen. Norbert Hörauf, Teamleiter Umweltschutz bei Schaeffler, berichtet: „Für alle Werke werden – abhängig von den örtlichen Begebenheiten – unterschiedlichste Projekte geplant, um zum Beispiel die Wasserentnahme weiter zu reduzieren sowie entnommenes Wasser durch geeignete Kreislaufsysteme und Aufbereitungsanlagen mehrfach nutzen zu können.“

Nur durch die schadstofffreie Aufbereitung des industriellen Wassers kann dieses in die öffentliche Kanalisation eingeleitet und wiederverwendet werden. Welche Mindeststandards dabei eingehalten werden müssen, entscheiden die lokalen Behörden. Unabhängige Labore kontrollierten die Einhaltung der Einleitwerte regelmäßig. Um die Effizienz der Aufbereitungsanlagen zu verbessern, wird veralte Technik überprüft und gegebenenfalls modernisiert.

Das Produktionswerk im chinesischen Taicang ist ein Vorreiter, was die Umsetzung der Wassersparpläne angeht. Bei der Oberflächenbeschichtung, Galvanisierung genannt, werden große Wassermengen benötigt. Um die Schadstoffe herauszufiltern als Voraussetzung für die Wiederverwendung des Abwassers, wurde ein Vakuumverdampfer mit nachgeschalteter Membranfiltration installiert. Das Ergebnis: Eine Aufbereitungsquote von annähernd 90 Prozent. Ziel ist es, den Vakuumverdampfer in weiteren Werken in China, Ungarn und Mexiko einzusetzen.

Jede Maßnahme zählt

Darüber hinaus plant Schaeffler weitere Wassersparlösungen wie die Installation von Geschirrspülern, die das Potenzial haben, den Wasserverbrauch in den Kantinen um 80 Prozent pro Tag zu verringern, oder von Düsen, die dafür sorgen, dass beim Aufdrehen des Wasserhahns weniger Wasser verbraucht wird. Und auch den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bringt Schaeffler das Thema näher. Zum Beispiel über die Teilnahme an der Aktion „Run4Water“ des gemeinnützigen Vereins Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. aus Hamburg, im Rahmen derer Spenden für Trinkwasserprojekte in Südafrika gesammelt wurden. Norbert Hörauf betont, dass es beim Thema Wassersparen auf jede einzelne Maßnahme ankommt. „Es hilft beispielsweise schon, die Wasserhähne nach der Benutzung immer fest zu schließen, oder bereits erhitztes Wasser im Wasserkocher nicht einfach wegzuschütten, sondern wiederzuverwenden.“

Mit ihrem Wassersparziel befindet sich die Schaeffler Gruppe im Einklang mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, mit der sich die Weltgemeinschaft unter Ziel 6 dazu verpflichtet hat, die „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle zu gewährleisten“.

Quelle: UmweltDialog
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche