Fake News erkennen und Hate Speech bekämpfen
Zwischen dem 6. und 11. September öffnete die IFA in Berlin für alle Technik- und Innovationsinteressierten wieder ihre Türen. Auch die Deutsche Telekom war erneut dabei und informierte unter anderem in spannenden Workshops rund um das Thema digitale Verantwortung. Was die Besucher erwartete und wie digitale Verantwortung bei der Telekom gelebt wird, hat Barbara Costanzo berichtet.
19.09.2019
IFA 2019
Mitte September war es wieder soweit und es konnten die neusten Trends rund um digitale Innovationen bestaunt, getestet und erlebt werden. Die weltweit größte Messe für Unterhaltungselektronik bot aber nicht nur spannende Einblicke in die bunte Produktpalette von morgen, sondern war auch eine Plattform für den lebhaften Austausch über technologische Themen. Als digitales Unternehmen ist der Telekom der souveräne Umgang mit seinen Produkten wichtig. Daher veranstaltete das Unternehmen auf der IFA neben seinem #DABEI-Festival auch eine täglich stattfindende interaktive Workshop-Reihe.
Group Social Engagement – was bewegen wir damit?
Digitale Verantwortung übernehmen – das ist das Anliegen von Barbara Costanzo, die die Aktionen rund um Digitale Demokratie und Medienkompetenz auf der IFA durchführte. In ihrem Job bei der Telekom arbeitet sie eng mit verschiedenen NGOs (Non-governmental organisations), Stiftungen und Bildungseinrichtungen zusammen und möchte dazu motivieren, sich intensiv mit dem eigenen Verhalten im Netz zu beschäftigen: „Die Grenze zwischen analoger und digitaler Welt verläuft schwimmend, unsere private und unsere Netz-Identität sind nicht voneinander abgrenzbar. Die Digitalisierung ist unser Alltag. Zum Glück! Denn es gibt viele Vorteile. Aber wir wollen uns auch mit den Schattenseiten auseinandersetzen und dagegen ankämpfen. Vor allem, wenn es darum geht, dass unsere Demokratie in Gefahr ist.“ Der allgemeine Eindruck, dass insbesondere die jüngere Generation den Fortschritt der Technikbranche schneller adaptieren kann, wird von Costanzo bestätigt. Allerdings betont sie in diesem Kontext auch, dass besonders das jüngere Publikum Schwierigkeiten habe, die Qualität der verfügbaren Daten und Informationen adäquat zu bewerten. Dies werde besonders beim Erkennen von Negativtrends, wie Fake News, problematisch. Umso wichtiger sei es deswegen, Handlungsanleitungen zu bieten, die einen reflektierten Umgang mit medialen Daten fördern. Barbara Costanzo und ihre Kollegen haben dazu bereits spannende Online-Initiativen wie 1001 Wahrheit und teachtoday ins Leben gerufen – mit vielen Hintergrundinformationen, Aha-Effekten und Leitfäden für eigene Workshops zu verschiedenen Netzthemen.
Vorbeischauen und dabei sein
Auf der IFA 2019 fanden Costanzos Themen nun auch offline eine Plattform. Inmitten der Innovationswelt wurden an allen Messetagen zwischen zwölf und 16 Uhr spannende Workshops unter den Mottos „Digitale Demokratie“, „Keine Macht den Trollen“ oder auch „Fake News erkennen“ veranstaltet. „Sinn unserer Aktionen war es, die Besucher für digitale Themen zu sensibilisieren, sie zum Nachdenken anzuregen und viele Dinge direkt auszuprobieren. Zum Beispiel die persönliche Strategie als Antwort auf Hasskommentare“, so Costanzo. Neben dem passiven Konsum digitaler Medien ging es auch um aktive Teilnahme und Sichtbarkeit im Netz. In diesem Zusammenhang rückt das Thema „Hate Speech“ – also die Verbreitung abwertender und menschenfeindlicher Kommentare gegenüber bestimmten Gruppen – immer weiter in den Fokus digitaler Interaktion. „Ein Großteil der öffentlichen Personen ist Hate Speech ausgesetzt und wird so diffamiert und mundtot gemacht. Durch diesen Mechanismus werden wichtige hörenswerte Meinungen ausgeschaltet und Filterblasen verstärkt!“ berichtet Costanzo. Doch wie verhält man sich in solch leider alltäglichen Fällen im Netz, denen wir nicht nur als Betroffene, sondern auch als Außenstehende begegnen? Die Expertin rät zu Zivilcourage: „Es ist wichtig, zu reagieren! Oftmals geht es dabei gar nicht um ein Wortduell, sondern darum, im Namen der schweigenden Mehrheit ein Zeichen für die digitale Demokratie zu setzen und zu demonstrieren, dass es auch andere Sichtweisen gibt.“ Als Gegeninitiative wird auf der IFA daher auch über „Love Speech“ von der Initiative Gesicht zeigen! diskutiert und darüber, wie ein positiverer Sprachumgang im Netz gefördert werden kann.