Deutsche Post DHL veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht

Insgesamt blickt die Deutsche Post DHL auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Auf der Bilanzpressekonferenz, auf der auch der neue Nachhaltigkeitsbericht präsentiert wurde, konnte Frank Appel, Vorstandsvorsitzende von Deutsche Post DHL, berichten, dass das Unternehmen seinen Umsatz bei 55 Milliarden Euro stabil halten konnte. „Das Jahr 2013 hat uns einen wichtigen Schritt voran gebracht. Wir haben auf unsere bestehenden Stärken aufgebaut, unsere ohnehin starke Marktposition weiter gefestigt und entlang aller Dimensionen unserer Strategie 2015 wesentliche Verbesserungen erzielt", erläuterte er Aktionären und Pressevertretern, nicht ohne auf die kommenden Schwierigkeiten hinzuweisen: „Angesichts fehlender signifikanter Wachstumsimpulse in der Weltwirtschaft werden wir aber weiter hart an uns arbeiten, um unsere Ziele im Jahr 2015 zu erreichen."

Wettbewerb erfordert nachhaltige Strategie

Um den kommenden Herausforderungen effektiv begegnen zu können, setzt DHL auf eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie. Entscheidend – so formuliert es der gleichlautende Titel des CSR-Reports – sei dabei das „Und“. Nur, wenn es der Deutschen Post gelingt, sowohl die ökonomische als auch die ökologische und soziale Säule nachhaltigen Wirtschaftens im Blick zu behalten, könne das Unternehmen langfristig am Markt bestehen. Vorstandschef Appel verweist auf die gestiegenen Erwartungen von Verbrauchern und anderen Stakeholdern: „Wir setzen auf wirtschaftlichen Erfolg und verantwortungsvolles Handeln. Wir erfüllen die Wünsche unserer Kunden, die immer neue Anforderungen an die Schnelligkeit und Qualität unserer Services stellen, und verringern unsere Umweltauswirkungen.“

Emissionen senken

Alle Maßnahmen orientieren sich dabei am Kerngeschäft von DHL. Gerade der Transportsektor steht beim Thema Klimawandel und der Vermeidung von Emissionen vor großen Herausforderungen – weltweit ist die Branche für 23 Prozent der globalen energiebezogenen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Deutsche Post hat die sich daraus ergebenen Schwierigkeiten konsequent identifiziert und Lösungswege erarbeitet. Als Ergebnis hat sich das Unternehmen transparente Klimaschutzziele gegeben: Unter anderem soll die CO2-Effizienz bis 2020 um 30 Prozent gegenüber dem Wert von 2007 erhöht werden. Dafür analysiert DHL alle Geschäftsprozesse in Hinsicht der anfallenden Emissionen und beschließt Maßnahmen um diese zu reduzieren. Auf diese Weise konnten in den hier entscheidenden Feldern „Fahrzeuge“, „Gebäude“ und „Luftverkehr“ bereits heute erhebliche Einsparungen erzielt werden.

Bereits 2010 – und damit zwei Jahre früher als geplant – erreichte das Unternehmen das selbst gesteckte Etappenziel von zehn Prozent, und auch die aktuellen Zahlen belegen den positiven Trend: So belief sich die Steigerung der CO2-Effizienz gegenüber 2007 im vergangenen Geschäftsjahr auf 16 Prozent. Dieser Erfolg lässt sich zum einen auf interne Maßnahmen beim Flotten- und Gebäudemanagement, aber auch auf den Ausbau des verbraucherorientierten Programms „GoGreen“ zurückführen. 2013 konnten mehr als 190.000 Tonnen CO2 durch den klimaneutralen Versand von Briefen und Paketen eingespart werden.

Dem demografischen Wandel begegnen

Neben der Emissionsvermeidung hat Deutsche Post DHL auch die Anpassung an den demografischen Wandel als wichtiges Zukunftsthema identifiziert. Die zu erwartenden Engpässe bei Fachkräften rücken die Mitarbeiter und die Präsentation des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber dabei zunehmend in den Fokus. Mit mehr als 480.000 Mitarbeitern weltweit ist die Deutsche Post einer der zehn größten Arbeitgeber der Welt und auf gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter angewiesen.

Im Nachhaltigkeitsbericht hebt das Unternehmen daher nicht nur die fairen und transparenten Regeln zur Vergütung hervor, sondern betont auch die Bedeutung der eigenen Inklusions- und Diversitystrategie. Mit 19,6 Prozent liegt der Frauenanteil im Management dabei heute zwei Prozent höher als noch 2011; soll aber zukünftig noch weiter ausgebaut werden. Um die Stimmung innerhalb der Belegschaft einzufangen und Verbesserungsmaßnahmen zu evaluieren, führt die Post darüber hinaus seit 2008 jährlich eine Mitarbeiterbefragung durch. Dieses Instrument hat sich mittlerweile zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Personalentwicklung entwickelt: „Sie [die Mitarbeiterbefragung] dient uns als wichtiger Seismograph, um Stimmungen aufzufangen, frühzeitig einen eventuellen Handlungsbedarf zu erkennen und die richtigen Veränderungsschritte einzuleiten“, erläutert das Unternehmen im CSR-Report.

Gesellschaftliche Entwicklung im Fokus

Auch beim Thema „Gesellschaftliches Engagement“ orientiert sich das Unternehmen am demografischen Wandel. Die zunehmende Verknappung der Arbeitskräfte führt hier zu verstärktem Bedarf an überschulischen Weiterbildungsangeboten. Mit dem Programm „GoTeach“ will die Deutsche Post die Bildungs- und Berufschancen junger Menschen insbesondere aus benachteiligten Verhältnissen zu verbessern. Hierfür unterstützt DHL die globale Initiative „Teach-For-All“. Deren Partnerorganisationen bilden Hochschulabsolventen, die neben einem Spitzenabschluss auch über umfassende soziale Kompetenzen verfügen, aus und vermittelt zweijährige Einsätze als Bildungskräfte in Brennpunktgebieten. Ihr Engagement, dass 2013 auf die Philippinen ausgeweitet wurde, begründet die Deutsche Post im Nachhaltigkeitsbericht auch mit den Herausforderungen, denen sich das Unternehmen als Arbeitgeber stellen muss: „Zum einen sind wir als einer der größten Arbeitgeber der Welt darauf angewiesen, global gut qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Bildung ist ein wesentlicher Faktor für die Innovationsfähigkeit und Produktivität von Deutsche Post DHL. Zum anderen führt Bildung in einer sich schnell verändernden Welt zu mehr Stabilität und Wohlstand. Dies trifft sowohl für den Einzelnen zu als auch für die Gesellschaften und Märkte, in denen wir unternehmerisch aktiv sind.“