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Wilo: klimafreundliche Lösungen für eine sichere Wasserinfrastruktur

Bis 2025 will die Wilo Gruppe 100 Millionen Menschen weltweit den Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen sowie für eine effiziente Wasserinfrastruktur sorgen und zwar möglichst nachhaltig und klimafreundlich. Dabei gab es 2020 zwar ein paar Rückschläge, aber auch viele Fortschritte, zeigt der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht. UmweltDialog hat ihn sich angeschaut.

07.06.2021

Wilo: klimafreundliche Lösungen für eine sichere Wasserinfrastruktur

Wasser ist ein lebenswichtiges Produkt. Dass es bei uns zu Hause, im Büro, in öffentlichen Gebäuden oder der Industrie überhaupt ankommt, dafür sorgt die Wilo Gruppe. Mit innovativen Pumpen und Pumpensystemen stellt das Unternehmen sicher, dass kritische Infrastrukturen wie der Wasserkreislauf funktionsfähig bleiben – das gilt gerade auch in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie. „Zahlreiche unserer Produkte finden sich beispielsweise in der Ausstattung der quasi über Nacht errichteten COVID-19-Krankenhäuser“, erklärt Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe, im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht. Im April 2020 wurde beispielsweise in Nursultan, der Hauptstadt Kasachstans, innerhalb von nur 13 Tagen ein spezielles Corona-Krankenhaus errichtet. Wilo konnte die benötigten Pumpen und Pumpensysteme für die Wasserversorgung rechtzeitig bereitstellen.

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Verlässliche Wasserinfrastrukturen weltweit

Doch auch abseits der Pandemie hat sich das Unternehmen vorgenommen, 100 Millionen Menschen weltweit den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Wie wichtig das ist, zeigen aktuelle Zahlen von UNICEF. Demnach haben derzeit etwa 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Etwa 785 Millionen Menschen verfügen nicht einmal über eine Grundversorgung mit Trinkwasser. Diese Situation will Wilo mit innovativen Lösungen für die Wasserinfrastruktur verbessern. Ziel ist, das Angebot an solchen Lösungen jährlich um durchschnittlich 7,5 Prozent zu steigern. Dem verpasste die Corona-Krise voriges Jahr allerdings einen Dämpfer. So ging der Umsatz in diesem Bereich sogar um fünf Prozent zurück. Laut Wilo lag das vor allem daran, dass in vielen Ländern Wasserinfrastrukturprojekte verschoben oder sogar gestoppt wurden.

Mit dem Ausbau von „Water Programs“ strebt die Wilo Gruppe außerdem an, gemeinsam mit anderen Akteuren die Wasserversorgung im globalen Süden zu verbessern. Hier kann das Unternehmen Erfolge vermelden: Wilo beteiligte sich zum Beispiel mit 36 Hocheffizienzpumpen an dem Narmada-Malwa-Gambhir-Link-Project in Indien, das die Flüsse in der Region Malwa mit der Narmada (ebenfalls ein Fluss ein Indien) miteinander verbindet. Insgesamt besteht das Netzwerk aus einer 60 Kilometer langen Pipeline, 147 Kilometern Rohrleitungen und über 700 Kilometern Verteilungsleitungen. Dadurch erhalten 158 Dörfern auf einer Fläche von 50.000 Hektar auch während der Monsunzeit ein sicheres Bewässerungssystem.

Klimaschutz durch effiziente und smarte Systeme

Mit seinen Hocheffizienzpumpen sorgt Wilo allerdings nicht nur für die Wasserversorgung, sondern trägt auch zum Klimaschutz bei. „Pumpen machen weltweit etwa zehn Prozent des elektrischen Energieverbrauchs aus. Viele davon sind veraltet. Werden sie durch effiziente Technologien ersetzt, sinken Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen drastisch“, erläutert Hermes. Das Unternehmen hat sich daher zum Ziel gesetzt, jährlich 1,8 Terrawattstunden Strom durch den Einsatz von Hocheffizienzpumpen einzusparen. Diese verbrauchen eigenen Angaben zufolge etwa 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Pumpen. Im Berichtsjahr konnte Wilo das Ziel sogar leicht übertreffen mit Einsparungen von fast 1,9 Terrawattstunden. Dabei helfen unter anderem Projekte wie in Bad Hersfeld. Die Stadt tauschte in kommunalen Gebäuden ihre alten Pumpen gegen insgesamt 60 hocheffiziente Wilo-Pumpen aus. So spart Bad Hersfeld jährlich etwa 29.000 Kilowattstunden Strom und über 17 Tonnen CO2.

Für mehr Effizienz sorgen zudem smarte Systeme, deren Entwicklung Wilo stetig vorantreibt. Unter „Smart Water Systems“ versteht das Unternehmen zum Beispiel Pumpensysteme, die eine intelligente Steuerungselektronik haben und ein hohes Maß an Konnektivität aufweisen. „Dies ermöglicht eine Vernetzung zwischen Nutzern und einzelnen Komponenten des Wasserkreislaufes und ist die Schüsseltechnologie für Effizienzsteigerungen der Zukunft“, heißt es von Wilo. Das Ziel, Smart Water Systems mit einer jährlichen Wachstumsrate von 35 Prozent auf den Markt zu bringen, konnte die Gruppe im Berichtsjahr deutlich übertreffen: Trotz Corona baute Wilo sein Produktportfolio weiter aus und erreichte eine Wachstumsrate von 50 Prozent.

Mehr Effizienz auch an den Produktionsstandorten

An den eigenen Standorten will die Wilo Gruppe ebenfalls immer nachhaltiger werden. Ein Ziel ist es, bis 2025 alle 15 Hauptproduktionsstandorte weltweit klimaneutral (Scope 1 und 2) zu stellen. Dazu hat das Unternehmen vergangenes Jahr eine gruppenweite Strategie erarbeitet. Zentrale Maßnahmen sind eine Steigerung der Energieeffizienz, der Einsatz von Grünstrom und die Kompensation von verbleibenden Emissionen durch zertifizierte Kompensationsprojekte. Die vier Produktionsstätten in Dortmund haben bereits 2020 Klimaneutralität erreicht. Das gelang nicht zuletzt auch durch die neue „Smart Factory“, die im Vergleich zum alten Fabrikgebäude etwa 30 Prozent mehr Strom einspart.

Der Energieverbrauch aller Produktionsstandorte der Wilo Gruppe lag 2020 weltweit bei etwa 70.000 Megawattstunden. Das sind rund fünf Prozent weniger als im Jahr davor. Auch die CO2-Emissionen sanken im Vergleich zum Vorjahr um ungefähr sieben Prozent auf etwa mehr als 15.400 Tonnen CO2. Der Bedarf an Wasser hingegen stieg im Jahr 2020 an: So lag der Wasserverbrauch bei knapp über 94.000 Kubikmeter, während es im Jahr 2019 nur etwas mehr als 88.700 Kubikmeter waren. Das lag laut Wilo unter anderem an dem trockenen und warmen Sommer, der eine zusätzliche Bewässerung nötig machte. So seien an den Testständen häufigere Wasserwechsel nötig gewesen und auch die Corona-Hygienemaßnahmen hätten zu einem erhöhten Verbrauch geführt.

Das Engagement der Wilo Gruppe für mehr Klimaschutz kommt in der Öffentlichkeit gut an. Das Unternehmen erhielt zum Beispiel den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 in der Kategorie Klima. Außerdem wurde Wilo als einer von 50 „Sustainability & Climate Leaders“, einer Initiative rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz, ausgewählt.

Über den Bericht

Der Nachhaltigkeitsbericht 2020 der Wilo Gruppe wurde nach dem Berichtsstandard der Global Reporting Initiative (GRI) mit Option „Kern“ erstellt und umfasst alle nachhaltigkeitsrelevanten Zahlen, Maßnahmen und Ziele aus dem Berichtsjahr 2020. Der Bericht ist ausschließlich online verfügbar und erscheint im jährlichen Rhythmus.

Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe.
Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe.

CPR bei Wilo: für mehr politisches Engagement

„Einer der bedeutendsten indirekt wirkenden ökonomischen Schlüsselfaktoren ist eine freiheitliche politische Umgebung. Sie ist die Basis wirtschaftlichen Erfolges und somit können Unternehmen und Politik nicht isoliert voneinander handeln“, heißt es im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht von Wilo. Daher hat die Gruppe nun die Corporate Political Responsibility (CPR) in ihre Nachhaltigkeitsstrategie integriert und übernimmt damit eine aktive politische Rolle. Gemeinsam mit anderen Akteuren will das Unternehmen Themen wie stabile Infrastrukturen, Multilateralismus und auch den Zusammenhalt in der EU vorantreiben und an gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen mitwirken. „Dies wird mit zunehmender Bedeutung von unseren unterschiedlichen Anspruchsgruppen, ob Kunden oder Lieferanten sowie von unserer Belegschaft und unseren Aktionären erwartet. Es ist für uns Ansporn und Anspruch zugleich, politische Verantwortung im Rahmen einer nachhaltigen Unternehmensführung zu übernehmen“, so Oliver Hermes.

Quelle: UmweltDialog
 

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