McDonald’s: mehr Regionalität auf dem Tablett
Rindfleisch aus Argentinien gibt es bei McDonald’s Deutschland nicht. Auf dem Speiseplan stehen Zutaten aus deutscher Landwirtschaft. Welche Waren bereits von hier stammen und wie man verstärkt auf das Tierwohl achten will, erklärt das Unternehmen im aktuellen Nachhaltigkeitsupdate 2023. UmweltDialog gibt einen Überblick.
21.10.2024
Leckeres Essen im Restaurant oder sich seine Mahlzeit gemütlich nach Hause liefern lassen, gehört für viele Deutsche in ihrem Alltag dazu. Laut dem Ernährungsreport 2024, den das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durchgeführt hat, gehen 74 Prozent der Befragten mindestens einmal im Monat essen. Und 39 Prozent der Deutschen bestellen monatlich beim Lieferdienst. Dabei spielt neben Geschmack und Preis die Herkunft der Zutaten eine wichtige Rolle. Etwa 60 Prozent der Befragten achten auch beim Essen außer Haus auf Regionalität und Saisonalität. „Viele Bürgerinnen und Bürger sind neugierig und wollen mehr darüber wissen, wo ihr Essen herkommt“, erklärt Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: „Mehr als die Hälfte hat schon mindestens einmal vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten gekauft. Viele achten auf Tierwohllabel, Regionalfenster oder Biosiegel.“
McDonald’s: „In deiner Nähe. Aus deiner Nähe.“
Transparenz über die Herkunft der Zutaten hat sich auch McDonald’s Deutschland auf die Fahnen geschrieben. Denn das Unternehmen muss den Ansprüchen von täglich etwa 1,84 Millionen Gästen gerecht werden. In dem aktuellen Nachhaltigkeitsupdate 2023 zeigt der Systemgastronom, wie er Fast Food mit Qualität, Regionalität und Tierwohl verbinden will. Ganz nach dem Motto „In deiner Nähe. Aus deiner Nähe.“ bezieht McDonald‘s aktuell 65 Prozent der Rohwaren aus Deutschland. Das Rindfleisch für die Burger kommt seit 2023 komplett von deutschen Höfen. Auch die Eier für das Frühstück und die Milch, die in den Kaffeespezialitäten verwendet werden, sind zu 100 Prozent aus der hiesigen Landwirtschaft. Das Schweinefleisch wird das Unternehmen bis Ende 2024 ebenfalls komplett aus Deutschland beziehen. „Denn möglichst kurze Transportwege und vertrauensvolle Lieferbeziehungen sind für uns auch ein Qualitätsgarant“, heißt es im Nachhaltigkeitsupdate. Insgesamt 120 Partnerbetriebe beliefern McDonald’s aktuell mit Waren.
Anfang 2024 trat das Unternehmen der „Initiative Tierwohl“ bei, die bessere Haltungsbedingungen bei Nutztieren erreichen möchte. So hat McDonald’s zum Beispiel seit April dieses Jahres die Kuhmilch für die Kaffeespezialitäten komplett auf die Haltungsform 3 umgestellt. Bei dieser Haltungsform haben die Kühe unter anderem Zugang zum Außenklima. Das Schweinefleisch und das aus Deutschland stammende Hühnerfleisch werden bis Ende 2024 beziehungsweise im Laufe von 2025 auf Haltungsform 2 umgestellt. Die Tiere erhalten beispielsweise mehr Platz im Stall. „Dadurch machen wir gleichzeitig einen weiteren Schritt, um zu einem noch nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Unternehmen zu werden,“ erklärt McDonald’s.
Regionale, nachhaltige Landwirtschaft fördern
Auch in Zukunft will das Unternehmen in die heimische Landwirtschaft investieren und nachhaltige Partnerschaften vorantreiben. Mit dem Bonusprogramm „BEST Beef“, das eine bessere Rinderhaltung fordert und fördert, konnte McDonald’s 2023 einen großen Erfolg erzielen: 20 Prozent des Rindfleisches stammt von den knapp 4.900 Teilnehmenden des Programmes. Damit ist der Anteil an BEST Beef-Rindfleisch fast doppelt so hoch wie im Jahr davor.
Beim „Young Farmers“-Programm geht es ebenfalls voran. Mit diesem fördert McDonald’s innovative Praktiken und Standards in der Landwirtschaft und bringt Landwirtschaftsbetriebe zusammen. Eine Teilnehmerin bei „Young Farmers“ ist Juliane Menke. Sie hat einen Betrieb mit Hähnchenmast und Ackerbau. Das Wohl der Tiere sei ihr am wichtigsten, sagt Menke gegenüber McDonald’s. Regelmäßig tauscht sie sich mit anderen Landwirtinnen und -wirten von Young Farmers über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze aus. Dazu gehören beispielsweise digitale Kontrollmethoden im Stall. „Es entstehen Synergien, von denen ich auch für meinen eigenen Betrieb profitiere," erzählt Menke über das Young Farmers Programm. So sorgt die in ihrem Hühnerstall installierte Technik unter anderem für automatisierte Belüftung und gibt einen Alarm, wenn Sollwerte über- oder unterschritten werden. Dadurch kann die Landwirtin rechtzeitig einschreiten und passende Maßnahmen ergreifen.
Papier statt Plastik
Eine weitere wichtige Herausforderung beim Systemgastronomen ist das Thema Verpackungen. Seit mehreren Jahren arbeitet McDonald’s an innovativen Lösungen, die weniger Müll und Plastik verursachen. Zum Beispiel gibt es seit April 2023 für die Getränke, die im Restaurant verzehrt werden, keine Deckel mehr. Bei Außer-Haus-Bestellungen sind die Deckel aus Papier mit integrierter Trinköffnung. Papierstrohhalme erhalten die Gäste nun nur noch für Desserts wie Milchshakes. Dadurch spart das Unternehmen laut eigenen Angaben jährlich rund 500 Tonnen Papier ein. Auch die Salatverpackungen stellte der Systemgastronom von Plastik auf Papierboxen um. „Zusammengenommen haben wir 2023 durch diese Maßnahmen im Bereich der Gästeverpackungen 738 Tonnen Plastik im Vergleich zum Vorjahr eingespart – und das, obwohl wir täglich im Schnitt knapp 150.000 Gäste mehr bedienten“, fasst McDonald’s zusammen.
Übrigens: Um Lebensmittelabfälle zu verringern, kooperiert McDonald’s seit Herbst 2023 in einem Pilotprojekt in Berlin mit dem App-Betreiber „Too Good To Go“. Mit der App können die Gäste Essen, das eigentlich im Müll landen würde, zu einem vergünstigten Preis kaufen. Das Angebot wird gut angenommen: Von November 2023 bis Juni 2024 landeten so etwa 1.300 Portionen aus den teilnehmenden McCafés in Berlin in Bäuchen statt im Mülleimer.