Telekom: SBTi bestätigt Klimaschutzziele
Im März hat die Deutsche Telekom ihre neuen Klimaschutzziele veröffentlicht. Sie hat diese der SBTi zur Prüfung vorgelegt. Es ist geprüft worden, ob die Ziele dazu beitragen, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Zeitraum für den Vergleich ist die vorindustrielle Zeit. Das Ergebnis ist positiv: Die SBTi hat die neuen Klimaziele der Deutschen Telekom nach gründlicher Prüfung bestätigt.
24.06.2019
Die Ziele der Deutschen Telekom sehen vor, bereits ab 2021 nur noch Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu verwenden. Bis 2030 will das Unternehmen die CO2-Emissionen um 90 Prozent auf Basis des Jahres 2017 senken. Die Emissionen aus Herstellung und Nutzungsphase der Telekom Produkte und Kunden-Lösungen sollen bis 2030 um 25 Prozent sinken.
„Als eines der großen DAX-Unternehmen nehmen wir Klimaschutz sehr ernst. Wir wollen die Zukunft für künftige Generationen bauen, nicht verbauen. Ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell muss Klimaschutz als integralen Bestandteil berücksichtigen“, erläutert Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, das Ziel.
Das dritte DAX-Unternehmen, das die SBTi positiv geprüft hat
Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hat weltweit bislang bei etwas mehr als 200 Unternehmen deren Klimaziele als wissenschaftsbasiert anerkannt. Damit tragen sie zum Pariser Abkommen von 2016 bei. In Deutschland ist die Deutsche Telekom erst das dritte DAX-Unternehmen, das die SBTi positiv geprüft hat. Die anderen beiden sind SAP und HeidelbergCement.
Alexander Farsan, globaler Leiter für wissenschaftsbasierte Ziele beim WWF, einer der Partner der Science Based Targets initiative, sagt: „Wir gratulieren der Deutschen Telekom dazu, dass sie als erst dritter DAX-Konzern ihre Reduktionsziele für Emissionen durch die Science Based Targets initiative bestätigt bekommen hat. Durch die gesetzten Ziele schließt sich das Unternehmen den weltweiten Bemühungen an, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden. Damit positioniert sich die Deutsche Telekom erfolgreich in einer Zeit, in der die globale Wirtschaft den Weg in eine emissionsarme Zukunft fortschreitet.“
Die Corporate Responsibility Strategie der Telekom
Der Einsatz für eine klimafreundliche Gesellschaft ist seit 2008 eines der drei Handlungsfelder der Corporate Responsibility Strategie der Telekom. Das aktuelle Klimaschutzziel gilt bis 2020 und wird erreicht. „In der gesamten Wertschöpfungskette erfassen und reduzieren wir unsere CO2-Emissionen und steigern die Energieeffizienz. Wir nutzen immer mehr erneuerbare Energien, schonen Ressourcen und verringern Umweltschäden“, betont Birgit Klesper, Senior Vice President Group Corporate Responsibility. Bereits 1995 hatte der Konzern das erste Klimaschutzziel beschlossen und hat sich seitdem konsequent für Klimaschutz eingesetzt.
Einerseits steigt im Unternehmen der Energiebedarf durch den Netzausbau und höhere Datenvolumen. Anderseits wird die Telekom die Emissionen deutlich senken. Das ist eine Herausforderung. Deshalb schaltet der Konzern veraltete, energieintensive Technik ab. Stattdessen nutzt er moderne, effizientere Systeme. Zudem bezieht er verstärkt Strom aus erneuerbaren Energiequellen - und das weltweit.
Dabei ist die Senkung der eigenen Emissionen nur ein Aspekt. Die Deutsche Telekom trägt durch ihre Produkte und Dienste zum Klimaschutz bei. Viele digitale Lösungen helfen Großkunden ebenso wie Privatpersonen, Energie und Ressourcen zu reduzieren. Durch CloudComputing können Kunden zum Beispiel auf eigene Server und Speichermedien verzichten. Dies ist ressourcen- und energiesparender. Zentrale Rechenzentren benötigen aufgrund der besseren Auslastung weniger Hardware und bis zu 80 Prozent weniger Strom. Ein kleines oder mittelständisches Unternehmen (KMU) spart so pro Jahr im Durchschnitt 21 Tonnen CO2 ein. Im privaten Umfeld tragen Produkte wie intelligente Hausautomatik zum Klimaschutz bei.
Strenger Kriterienkatalog
Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Ziele einen strengen Kriterienkatalog erfüllen. Nur dann werden sie den hohen Anforderungen der Science Based Targets Initiative gerecht. Sie müssen zum Beispiel gemäß den anerkannten wissenschaftlichen Standards berechnet werden. Des Weiteren müssen sie eine absolute Verringerung der Emissionen in einem sinnvollen Zeitrahmen vorsehen. Auch muss ab einer bestimmten Relevanz-Grenze der gesamte CO2-Fußabdruck berücksichtigt werden. Dazu zählen zum einen Emissionen aus der Lieferkette. Zum anderen zählen dazu Emissionen, die durch die Nutzung der erstellten, bzw. vertriebenen Produkte beim Kunden entstehen. Nur dann erkennt die SBTi Klimaziele auf wissenschaftlicher Grundlage an.
„Wir sind stolz, dass die unabhängige SBTi unsere Klimaziele als wissenschaftsbasiert anerkennt. Dies bestätigt uns darin, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen. Im eigenen Haus ebenso wie in der Partnerschaft mit anderen Unternehmen, Politik, Gesellschaft und Kunden“, sagt Birgit Klesper.