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Porsche verspricht mehr Transparenz mit Nachhaltigkeitsindex

Der Sportwagenhersteller Porsche schaut jetzt in Sachen Nachhaltigkeit noch genauer hin: mit Hilfe des Porsche Nachhaltigkeitsindexes PNI. Der Index legt mit einer aggregierten Kennzahl offen, wie weit der Autobauer auf seinem Weg Richtung Zukunftsfähigkeit in einem Jahr vorangeschritten ist. Die Erstauflage des PNI weist bereits spürbare Fortschritte aus. UmweltDialog stellt ihn näher vor.

23.09.2020

Porsche verspricht mehr Transparenz mit Nachhaltigkeitsindex

Im vergangenen Jahr, dem ersten Jahr seiner Erhebung, hat der PNI laut Porsche bereits 13 Prozent gegenüber dem als Vergleichsbasis gesetzten Jahr 2018 gut gemacht. Das geht aus dem aktuellem Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht des Zuffenhausener Sportwagenherstellers hervor. Fortschritte verzeichnet der Index unter anderem dank guter Werte bei der Kundenzufriedenheit.

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Gute Noten von Kunden und Beschäftigten 

Im PNI spielt diese eine wichtige Rolle – als eine Kennzahl im Handlungsfeld „Innovative Mobility“, in dem Porsche auch die eigene Innovations- und Finanzkraft auf den Prüfstand stellt. Ergänzt wird dieses Handlungsfeld durch zwei weitere, die unter den Titeln „Go-to-Zero“ und „Reliable Partner“ Ziele zum Klima respektive zur Lieferkette abdecken. Porsche passt mit dieser Klassifizierung den klassischen Nachhaltigkeitsdreiklang aus Wirtschaft, Umwelt und Soziales an seine Belange an.

Land gut machen konnte der Konzern im ersten PNI-Erhebungsjahr nicht nur im Feld „Innovative Mobility“, der unterm Strich ein Plus von satten 34 Prozent ausweist. Fortschritte verzeichnet der Autobauer auch beim Baustein „Reliable Partner“, der die Transparenz der Lieferkette bewertet, die Attraktivität als Arbeitgeber und das gesellschaftliche Engagement. Hier beträgt das Plus 13 Prozentpunkte. Schlechter schneiden dagegen die unter dem Titel „Go-to-Zero“ zusammengenfassten Ziele zur CO2-Senkung ab. Hier steht 2019 ein Minus von neun Prozent gegenüber 2018.

Baustelle CO2-Emissionen 

Im Nachhaltigkeitsbericht 2019 erklärt Porsche diesen Rückgang damit, dass die 2019 umgesetzten Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen über den Produktlebenszyklus erst mittelfristig wirken. Das gelte beispielsweise für die Vorgabe für Lieferanten, bei der Produktion von Hochvoltbatteriezellen Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen oder für die Einführung des vollelektrisch angetriebenen Sportwagens Taycan, der erst seit September 2019 auf dem Markt ist.

Der Taycan soll nicht nur anhaltend Geld in die Kassen spülen. „Mit dem Taycan haben wir uns vorgenommen, das Thema Nachhaltigkeit auf eine neue Ebene zu heben“, sagt Albrecht Reimold, Porsche-Vorstand Produktion und Logistik. Klar gesteckte Ziele böten dabei Orientierung und erleichterten nennenswerte Erfolge, so Reimold weiter. Porsche hat sich vorgenommen, bis 2025 die nachhaltigste Marke für exklusive und sportliche Mobilität zu werden.

Ziele für 2025 

Zahlreiche Vorgaben sollen dahin führen, einige hat der Konzern zuletzt schon erreicht. Eine Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent beispielsweise oder die avisierte Kapitalrendite von mindestens 21 Prozent. Außerdem will Porsche die Patentanmeldungen steigern und für Zulieferer von Produktionsmaterialien ein Nachhaltigkeitsrating auflegen. Mehr Frauen in Managementpositionen sind ebenfalls gewünscht. Nur: Quantitative Vorgaben oder konkrete Zahlen finden sich zu den letztgenannten Zielen im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2019 nicht.

Die fehlen auch an anderer Stelle, im Klimaschutz-Handlungsfeld „Go-to-Zero“. Porsche nennt hier zwar eine Marschrichtung: die Reduzierung von Emissionen in eigenen Produkten, der globalen Lieferkette und an den eigenen Standorten. Mit klaren Zahlen sind diese Ziele indes nicht hinterlegt, zumindest nicht öffentlich. Versprochen wird lediglich eine Reduzierung der Emissionen, etwa durch Einsatz weniger CO2­intensiver Materialien durch Lieferanten oder eine Verbesserung der Energieeffizienz und Umstellung auf Erneuerbare an Porsche­Standorten. Auch der Umstieg auf E-Antriebe soll beim Klimaschutz helfen.

PNI-Entwicklung: kontinuierliche Berichterstattung vorgesehen

Immerhin: Mit dem Porsche Nachhaltigkeitsindex legt der Konzern künftig offen, wie er sich insgesamt in Sachen Nachhaltigkeit schlägt. Wo er gut aufgestellt ist, wo es vielleicht noch Nachbesserungen bedarf. Dies öffentlich zu machen, ist für die lange mit Blick auf Nachhaltigkeit eher verschwiegene Sportwagenschmiede ein Zeichen für den Wunsch nach mehr öko-sozialer Transparenz. Zumal Porsche bekundet, die Entwicklung des Indizes nicht nur zur Unternehmenssteuerung nutzen zu wollen, sondern kontinuierlich über Kennzahlenfortschritte zu berichten.

Unterm Strich reiht sich der PNI in Bemühungen des Vorstands, Nachhaltigkeit auf der unternehmerischen Agenda weiter nach oben zu rücken. Sichtbar wird das auch durch die 2019 komplett überarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie oder den 2016 ins Leben gerufenen Nachhaltigkeitsbeirat. Ihm gehören renommierte Fachleute aus Wissenschaft und Praxis an, darunter der ehemalige Chef des UN-Umweltprogramms Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer, Prof. Dr. Maximilian Gege, seines Zeichens Vorsitzender des Bundesdeutschen Arbeitskreises für umweltbewusstes Management oder die wissenschaftliche Geschäftsführerin des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Prof’in Dr. Sonja Peterson, die die PNI-Entwicklung konzeptionell begleitet hat.

Über den Porsche Nachhaltigkeitsindex PNI 

Der zum Volkswagen-Konzern zählende Sportwagenhersteller Porsche hat seinen Nachhaltigkeitsindex PNI erstmals mit Veröffentlichung seines Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichtes 2019 vorgelegt. Der Index misst die Jahresleistungen des Konzerns in Sachen Nachhaltigkeit und vergleicht sie mit gesteckten Zielen in drei Handlungsfeldern, die sich am klassischen Nachhaltigkeitsdreiklang aus Ökonomie, Ökologie, Sozialem orientieren. Veränderungen eines Werts ergeben sich aus dem Vergleich mit demselben Wert aus dem Basisjahr 2018. Bis zum Jahr 2025 will der Konzern in allen drei Handlungsfeldern ein Plus von 100 Prozent gegenüber 2018 erreichen. Das Ziel gilt für den gesamten PNI. Heißt: Etwaige negative Ergebnisse in einem Feld können nach Konzernangaben nicht durch bessere Ergebnisse in einem anderen Handlungsfeld ausgetauscht werden.

Quelle: UmweltDialog
 

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