Zehn Jahre Starthilfe für die Ausbildung
161 Absolventen, die mit Hilfe von Merck in ein neues Leben gestartet sind: Das ist die stolze Bilanz des Förderprogramms „Start in die Ausbildung“ (kurz: SIDA) von Merck in Darmstadt, das im Oktober zehnjähriges Jubiläum feiert.
31.10.2016
Als eine der ersten Firmen in der Region und auch bundesweit begann das Technologie- und Wissenschaftsunternehmen im Oktober 2006 mit einem berufsvorbereitenden Praktikum für damals zehn Jugendliche im Alter zwischen 16 und 25 Jahren, die zwar ihren Haupt- oder Realschulabschluss besitzen, die aber noch nicht bereit für eine Ausbildung sind oder Probleme haben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Das Programm, das sich als Starthilfe bei der Suche nach dem geeigneten Ausbildungsplatz bei Merck oder anderen Unternehmen versteht, ist zum Erfolgsmodell geworden: Jeweils ab Oktober eines Jahres erhalten 20 junge Menschen die Chance, über einen Zeitraum von elf Monaten unter Anleitung von Merck-Ausbildern erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln.
Eine von ihnen ist Denise Frühwein: Für die 20-Jährige hat sich mit der elfmonatigen Qualifizierungsmaßnahme alles verändert. 80 Bewerbungen hatte sie geschrieben, herausgekommen war nicht einmal eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Dann traf sie auf Merck-Ausbilder Zeki Gül, der nicht nur auf Frühweins Schulnoten blickte. Er bemerkte, dass die junge Frau begabt, wissbegierig und hochmotiviert ist. Sie wurde ins SIDA-Programm aufgenommen, und schon nach zwei Wochen in der Produktion der anorganischen Chemie war ihr klar: „Das hier ist mein Platz, hier will ich bleiben.“ Im August hat Frühwein eine Ausbildung zur Produktionsfachkraft begonnen, doch danach soll noch nicht Schluss sein. Chemikantin werden, vielleicht den Meister machen – das ist ihr Ziel. Ihr Leben hat sich verändert: „Ich habe durch SIDA Mut gewonnen und glaube wieder an mich selbst“.
Verantwortung in der Region übernehmen
„Für Merck ist es wichtig, in der Region Verantwortung zu übernehmen – auch über die Werksgrenzen hinaus“, sagt der Standortleiter für Darmstadt, Matthias Bürk. „Gemeinsam mit dem Bildungswerk Hessen schaffen wir mit SIDA jedes Jahr aufs Neue Zukunftsperspektiven für junge Menschen.“ Das belegt auch die Erfolgsquote von SIDA: 90 Prozent der Teilnehmer haben seit 2006 bei Merck oder anderen Firmen einen Ausbildungsplatz erhalten. Bei Merck steigen die SIDA-Absolventen oft als Fachkraft für Lagerlogistik oder Produktionsfachkraft Chemie ein. Nicht allen Teilnehmern bietet Merck im Anschluss an das Programm einen Ausbildungsplatz an. Das sei auch gar nicht das Ziel, sagt Ausbilder Zeki Gül, der seit 2006 das Programm betreut. „Wir vermitteln die Jugendlichen, die es bei der Suche besonders schwer haben, ganz gezielt gemäß ihrer Neigungen und Fähigkeiten. Das kann auch ein Ausbildungsplatz in einem Tierheim oder einem Bekleidungsgeschäft sein.“
Auch Barbara Akdeniz, Stadträtin und Sozialdezernentin der Stadt Darmstadt, lobt das Engagement: „Merck leistet mit dem Programm SIDA einen wichtigen Beitrag zur Integration. Nicht alle Lebensläufe verlaufen glatt – manchmal braucht es einen gewissen Impuls, damit Jugendliche ihre Stärken erkennen und gewinnbringend nutzen. Dies unterstützt Merck mit SIDA und gibt damit Jugendlichen eine Chance zum Einstieg in das Berufsleben. Damit übernimmt das Unternehmen eine große Verantwortung und soziales Engagement.“
Zukunftsperspektiven auch für Flüchtlinge
Ab Anfang Oktober bietet Merck innerhalb des SIDA-Berufsvorbereitungsprogramms zusätzlich zu den 20 SIDA-Teilnehmern auch bis zu zwölf Flüchtlingen eine Chance bei der Ausbildung: Die Kandidaten wurden bereits in mehrmonatigen Sprachkursen in Integrationsklassen, unter anderem an der Martin-Behaim-Schule in Darmstadt, fit für den Einstieg bei Merck gemacht. Im Ausbildungsbereich von Merck wurde ein spezielles Konzept ausgearbeitet. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt hat bei der Integration unterstützt und fünf Flüchtlinge vermittelt.
Start für SIDA ist jeweils im Oktober. Kontakt und Bewerbungen sind über www.come2merck.de möglich.