Zertifikate & Siegel

ISO 45001: Zertifiziertes Managementsystem hilft Unternehmen, nachhaltiger zu werden

Unternehmen zeigen Fortschritte beim Management von Arbeitsschutz, wie eine Umfrage der Zertifizierungsgesellschaft DNV ergeben hat. Diese Entwicklung hat einen positiven Einfluss auf die betriebliche Nachhaltigkeitsperformance. Das gilt auch für den Einsatz anderer zertifizierter Managementsysteme.

09.10.2024

ISO 45001: Zertifiziertes Managementsystem hilft Unternehmen, nachhaltiger zu werden

Welche Abläufe und Strukturen hat ein Unternehmen etabliert und aufgebaut, um systematisch zu handeln und damit geplante Ergebnisse zu erreichen? Die Antworten darauf finden sich bei vielen Unternehmen in ihren betrieblichen Managementsystemen, die in allen Unternehmensfeldern eingesetzt werden können wie zum Beispiel Qualität (ISO 9001), Umwelt (ISO 14001) oder auch Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (ISO 45001). Wo Unternehmen etwa beim Management von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA) stehen, untersuchte die Zertifizierungsgesellschaft DNV in einer Umfrage bei ihren nach ISO 45001 zertifizierten Kunden. Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen dabei in den letzten Jahren immer besser geworden sind.

Anzeige

Die Sicherstellung von Rechtskonformität, eine verbesserte SGA-Leistung, die optimierte Identifizierung und das Management von Risiken sowie die Kundenzufriedenheit waren dabei die wesentlichen Treiber einer Zertifizierung nach der Arbeitsschutznorm ISO 45001. Darüber hinaus nutzen mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen ihr Managementsystem zur Erreichung ihrer ESG- (67 Prozent) und SDG -Ziele (56 Prozent).

„Dies zeigt, dass die Unternehmen erkannt haben, dass ein SGA-Managementsystem in den Bereichen ESG-Leistung und SDG-Ziele eine gute Unterstützung bieten kann. Die Anforderungen an Unternehmen in diesen Bereichen steigen kontinuierlich. Wenn im Unternehmen ein SGA-Managementsystem vorhanden ist, ist es sinnvoll, dieses im Hinblick auf die Messung von Fortschritten und zum Nachweis der Leistungen heranzuziehen“, kommentiert Florian Gliffe, leitender Auditor für SGA-Managementsysteme bei DNV. Beispielsweise bei der Erfüllung von SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“, wie die Befragten der Studie angegeben haben. „Der strukturierte Ansatz eines SGA-Managementsystems eignet sich hierfür hervorragend.“

ISO 45001: DNV-Kunden-Umfrage im Überblick

Laut der Umfrage, die DNV im vergangenen Jahr unter ihren Kunden durchgeführt hat, bewerteten die Unternehmen ihr Management für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz als „reifer“ im Vergleich zu der Umfrage der Zertifizierungsgesellschaft aus den Jahren 2021 und 2018. Insgesamt wurden 800 Fachleute aus verschiedenen Branchen in Europa, Nordamerika, Mittel- und Südamerika sowie Asien befragt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden stufte sich auf einer 5-Punkte-Skala als entweder führend (Stufe 5) oder sich im fortgeschrittenen Aufbau befindend (Stufe 4) im Bereich SGA-Management ein. Dies deutet auf ein zunehmend „reiferes“ Verständnis von Sicherheits- und Gesundheitsmanagement hin.

Während im Jahr 2018 noch 40 Prozent der Unternehmen angaben, sich in der Entwicklungsphase zu befinden, lag dieser Wert 2023 nur noch bei 27 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die sich als führend betrachten, stieg zudem von 13 Prozent im Jahr 2018 auf 20 Prozent. Bei Unternehmen, die ein nach ISO 45001 zertifiziertes SGA-Managementsystem implementiert haben, bezeichneten sich sogar 34 Prozent als führend. (Auditergebnisse im Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Management) (dnv.de)

Zertifizierung mehr als nur ein „Ticket to Trade“

Um Synergien zwischen einem zertifizierten Managementsystem wie nach ISO 45001 und der Umsetzung strategischer Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu erzielen, „müssen Unternehmen jedoch zunächst eine Wesentlichkeitsbewertung und -analyse durchführen, auf deren Grundlage sie ihre allgemeinen ESG- und/oder SDG-Ziele definieren“, führt Gliffe aus. Anschließend können die Ziele, die sich auf eine bestimmte Dimension oder ein bestimmtes Thema beziehen, mit Hilfe des entsprechenden Managementsystems gemanagt und verbessert werden. Neben dem Arbeitsschutz eigneten sich dafür aber auch andere zertifizierte Managementsysteme. So biete die Umweltmanagementnorm ISO 14001 etwa bewährte Praktiken und Leitlinien und trage zur umweltbezogenen Säule der Nachhaltigkeit bei. Wenn das Umweltmanagementsystem eingeführt würde, könne es einer Organisation helfen, bestimmte Verpflichtungen zum Schutz der Umwelt und zur Schonung der natürlichen Ressourcen zu erfüllen:

„Das Managementsystem ermöglicht einen strukturierten Ansatz zur Verbesserung der Leistung in Übereinstimmung mit den Anforderungen der ISO 14001. Es hilft dabei, Risiken zu erkennen und zu bewältigen, Referenzwerte und Verbesserungsziele festzulegen, die Leistung zu überwachen und zu steuern und schließlich die Verpflichtungen zur Einhaltung von Vorschriften, Kundenanforderungen und Unternehmenszielen zu erfüllen“, erklärt Gliffe. „Die Zertifizierung durch einen unabhängigen Dritten belegt die Leistung für interne und externe Stakeholder und schafft Vertrauen. Wird dann das Managementsystem noch zur Unterstützung der ESG- oder anderen Nachhaltigkeitsbemühungen herangezogen, ist die Zertifizierung weit mehr als nur ein ‚Ticket to Trade‘“.

Risiken des Klimawandels in ISO-Standards für Managementsysteme aufgenommen

Da die ISO (Internationale Organisation für Normung) zu Beginn des Jahres ihre Managementsystem-Standards ergänzt hat, müssen sich Unternehmen bei der Gestaltung und Umsetzung eines Managements-Systems – unabhängig davon, ob es sich dabei um Themen wie Qualität, Arbeitsschutz oder Umwelt handelt – mit den Klimarisiken ihrer Geschäftstätigkeit auseinandersetzen. So müssen Betriebe die diesbezügliche Relevanz bei ihrer Kontextanalyse und der Ermittlung von Erfordernissen und Erwartungen interessierter Parteien berücksichtigen.

„Der Klimawandel ist eine der größten ökologischen Herausforderung vor denen wir stehen und erfordert eine dringende und gemeinsame Anstrengung. Wir bei DNV sehen dies als eine Chance, den Klimawandel auf die Unternehmensagenda zu setzen und bestehende Instrumente wie Managementsysteme zu nutzen, um positive Beiträge zu leisten“, sagt Barbara Frencia, CEO von Business Assurance bei DNV. Die Zertifizierungsgesellschaft bietet ihren Kunden dafür ein umfangreiches Angebot, um sie während des gesamten Zertifizierungsprozesses zu unterstützen und die Nachhaltigkeitsperformance ihrer Managementsysteme zu beurteilen. Beispielsweise mit Hilfe der sogenannten Risk Based Certification:

„Unser risikobasierter Ansatz ermöglicht es Unternehmen, die Einhaltung des gewählten Standards nachzuweisen und gleichzeitig einen nachhaltigen Unternehmenserfolg zu erzielen. Indem Unternehmen vor dem Audit wichtige Schwerpunktbereiche auswählen, kann DNV die Leistung anhand ausgewählter Normen messen und gleichzeitig prüfen, wie gut das Managementsystem die für den Geschäftserfolg entscheidenden Bereiche unterstützt“, so das Unternehmen.

Quelle: UmweltDialog
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche