ista: „Überflieger“ in Sachen Klimaschutz
Der Immobiliendienstleister ista macht beim Klimaschutz ernst: Bis 2030 will das Unternehmen seine CO2-Emissionen auf null reduzieren. Das kündigte der neue ista CEO Hagen Lessing an. Als erste Maßnahme verzichtet ista ab sofort auf Inlandsflüge.
22.09.2021
Fliegen ist laut Umweltbundesamt die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Das liegt nicht nur am CO2, das beim Verbrennen von Kerosin entsteht. Flugzeuge pusten weitere klimarelevante Emissionen in die Atmosphäre, darunter vor allem Wasserdampf, Schwefel- und Stickoxide. Eine 2020 erschienene Studie ergab, dass der Anteil des Flugverkehrs an allen menschlichen Aktivitäten, die die globale Erwärmung vorantreiben, bei 3,5 Prozent liegt. Das Forscherteam kommt zu dem Schluss, dass zwischen 1940 und 2018 insgesamt 32,6 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen wurden. „Ungefähr die Hälfte des gesamten kumulativen CO2-Ausstoßes wurde allein in den letzten 20 Jahren erzeugt, was vor allem auf die Ausweitung der Zahl der Flüge, der Routen und der Flottengrößen, insbesondere in Asien, zurückzuführen ist.“
Weniger Dienstreisen aufgrund von Corona
Covid-19 hat unser Mobilitätsverhalten unter Klimagesichtspunkten positiv verändert – zumindest kurzfristig. Nicht nur Urlauber sind weniger geflogen, sondern auch Firmen haben ihre Mitarbeitenden seltener in den Flieger gesetzt. Zurzeit nimmt der Flugverkehr wieder zu, doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden die Branche noch länger beschäftigen. Vor allem für kurze Strecken könnten Firmen künftig alternative Verkehrsmittel wie den Zug oder digitale Treffen dem Fliegen vorziehen. Zukunftsforscher Ray Hammond jedoch prognostiziert: „Gerade Inlandsflüge zum schnellen Meeting werden in Zukunft sicherlich vermehrt eingespart und durch Videokonferenzen ersetzt.“ Dafür spricht sich auch Physiker Jakob Graichen vom Öko-Institut aus. Im Interview mit dem Onlinemagazin klimareporter° führt er aus: „Ich halte hier die Position des Umweltbundesamtes für richtig: Es plädiert dafür, alle Flüge unter 1.000 Kilometern auf die Schiene zu verlagern. Das geht auf der Strecke Frankfurt–Berlin genauso gut wie auf der Strecke Frankfurt–Paris.“ Zum Vergleich: Wie co2online vorrechnet, verursacht zum Beispiel ein Flug von Düsseldorf nach München und zurück pro Person im Schnitt 252 Kilogramm CO2. Legt man dieselbe Strecke im ICE zurück, liegt der Verbrauch bei 28,8 Kilogramm CO2.
ista kündigt Verzicht auf Kurzstreckenflüge an
Der Essener Immobiliendienstleister ista geht beim Klimaschutz mit gutem Beispiel voran und hat das Thema fest in der Unternehmensstrategie verankert. Seit Juni 2021 arbeitet ista CO2-neutral, und innerhalb der nächsten zehn Jahre will das Unternehmen den eigenen CO2-Ausstoß sogar auf null reduzieren. Der „Überflieger“ in Sachen Klimaschutz bleibt dafür jedoch lieber auf dem Boden: So ist der Verzicht auf Kurzstreckenflüge innerhalb Deutschlands zugunsten von klimafreundlicheren Verkehrsmitteln und Videokonferenzen eine der wichtigsten Stellschrauben bei der Erreichung der eigenen Klimaziele. Das zeigt sich im Rückblick auf das letzte, durch die Corona-Pandemie geprägte Geschäftsjahr. Das Arbeiten im Homeoffice und die eingeschränkte Reisetätigkeit trugen dazu bei, dass die Treibhausgasemissionen des Unternehmens auf insgesamt 7.864 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) sanken (2019: 9.958 Tonnen CO2e). Den größten Rückgang verzeichnete das Unternehmen mit 83 Prozent bei den Flugreisen.
Über die eigenen Klimaziele hinaus möchte ista auch seine Kundinnen und Kunden im Bereich Wohnimmobilien noch stärker beim Energiesparen und Klimaschutz unterstützen. Bis 2025 sollen insgesamt zehn Millionen Wohnungen mit digitalen Messgeräten und Funkinfrastruktur ausgestattet werden. Das schafft Transparenz über die eigenen Heizenergieverbräuche und erleichtert es den Mieterinnen und Mietern, für den Klimaschutz aktiv zu werden. ista hat auch sein Lösungsangebot für Gewerbeimmobilien sowie öffentliche Gebäude ausgeweitet. Das neue Produkt für das Energiecontrolling unterstützt dabei, Energie und CO2 einzusparen.