Digitalisierung + KI

Corona beschleunigt Digitalisierung

Die Pandemie hat Lieferketten unterbrochen. Unternehmen reagieren darauf mit der Suche nach alternativen Lieferanten und einer Beschleunigung der Digitalisierung. Dies zeigt eine weltweite Studie der DNV GL. Der Digitalisierungstrend betrifft jedoch nicht nur alle Bereiche der Wertschöpfung, sondern auch alle Branchen und Firmengrößen. So wird auch der deutsche Mittelstand digitaler. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Telekom-Studie.

22.12.2020

 
 

Laut der DNV GL ViewPoint Studie sind bei 56 Prozent der befragten Unternehmen aufgrund der Pandemie Lieferkettenunterbrechungen aufgetreten. Als Hauptursachen dafür geben 45 Prozent der Befragten Lieferverzögerungen an, 34 Prozent logistische Probleme und 24 Prozent Beschränkungen des internationalen Handels.

Infolgedessen planen 57 Prozent der Unternehmen, ihre Lieferkette durch die Zusammenarbeit mit neuen Lieferanten zu stärken und zu diversifizieren. Außerdem versuchen sie, die Auswirkungen der Pandemie durch die Einführung von Digitalisierung (36 Prozent), überarbeitete Lieferantenkriterien (36 Prozent) und eine Überprüfung der Lagerverwaltungspraktiken (36 Prozent) zu reduzieren.

„Mit schwerwiegenden Auswirkungen wie verringerten Verkäufen und Einnahmen (57 Prozent), reduzierter Produktion (39 Prozent) und gestiegenen Betriebskosten (35 Prozent) war es für viele Unternehmen äußerst schwierig, ihre Geschäfte weiterzuführen. Es ist nicht überraschend, dass eine notwendige strategische Veränderung, die die meisten Unternehmen erkannt haben, darin besteht, ihre Lieferkettenrisiken durch die Diversifizierung ihrer Lieferantenbasis zu streuen, so dass sie in Zukunft auf mehr als einem Bein stehen können “, sagt Luca Crisciotti, CEO von DNV GL – Business Assurance.

COVID-19 beschleunigt Digitalisierung und zwingt Unternehmen zum Aufbau von mehr Resilienz
COVID-19 beschleunigt Digitalisierung und zwingt Unternehmen zum Aufbau von mehr Resilienz

Unternehmen suchen nicht nur anderweitig nach Antworten. Die Studie zeigt, dass sie aktiv, kooperativ und konstruktiv mit bestehenden Lieferanten zusammenarbeiten, um pragmatische Lösungen zu finden. Dies entspricht der empfohlenen Praxis, zunächst die eigenen Lieferanten zu analysieren, Prioritäten zu setzen und die Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern. Die Studie hat ergeben, dass 77 Prozent der befragten Unternehmen Risiken identifizieren und bewerten, 45 Prozent Maßnahmen zur Risikominderung identifizieren, 42 Prozent Maßnahmen zur Risikominderung implementieren und 50 Prozent die implementierten Maßnahmen überwachen.

Dies deutet auf einen Reifegrad im Management der bestehenden Lieferanten hin, der sehr positiv ist und zu einer passgenauen Reaktion beiträgt. Gleichzeitig haben nur 26 Prozent die Kontrolle über die indirekten Lieferanten und schließen diejenigen ein, die über Tier 1 hinausgehen. Um in unbeständigen Situationen jederzeit eine zuverlässige und robuste Vorgehensweise gewährleisten zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, seine Lieferanten vollständig zu kennen. Und dies umso mehr in einer durch die Pandemie verursachten verwundbaren und unbeständigen Situation. COVID-19 rückt das Risikomanagement in der Lieferkette weiter nach oben auf die Tagesordnung, und Unternehmen sind gezwungen, ihren Reifegrad zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferkette zu verbessern.

 
 

Digitalisierungsindex Mittelstand: Corona beschleunigt Digitalisierung im Mittelstand

Der deutsche Mittelstand wird digitaler. Mobile und flexible IT hilft den Unternehmen gegen die Folgen der Pandemie. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Telekom-Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ – die bereits fünfte in Folge. Neben dem vorliegenden Studienbericht werden in den kommenden Wochen weitere sechs Branchenberichte veröffentlicht. Der erste Branchenbericht beleuchtet die Entwicklungen in der Industrie. Weitere Berichte widmen sich den Branchen Logistik, Handel, Baugewerbe, Gastgewerbe und Handwerk.

46 Prozent der befragten Unternehmen haben Geschäftsmodelle, Produkte und Services während der Corona-Krise kurzfristig angepasst. Mehr als die Hälfte führte neue Arbeitsplätze im Homeoffice ein oder weitete das Angebot aus. Fast drei Viertel boten ihren Mitarbeitern an, im Homeoffice zu arbeiten. Diese Schritte haben die Digitalisierung im deutschen Mittelstand insgesamt beschleunigt.

Anzeige

Produktivität erreicht neuen Höchststand

Besonders deutlich wird das Tempo bei der Produktivität. Die digitale Transformation erreicht mit 56 Indexpunkten und einem Plus von vier Zählern gegenüber dem Vorjahr einen neuen Höchststand. Beispiele sind verbesserte Arbeitsabläufe und Strukturen. Mobiles und flexibles Arbeiten erleichtern den Transfer von Arbeitsplätzen ins Homeoffice. Dort sind Teams räumlich voneinander getrennt. Und arbeiten doch effizient zusammen.

Digitaler Katalysator Homeoffice

Um während des Lockdowns handlungsfähig zu bleiben, rüsteten Unternehmen ihre Mitarbeiter für das Homeoffice aus. Oft unter zeitlichem und finanziellem Druck. Gefragt waren deshalb vor allem Tools für die Zusammenarbeit und für effizientere Abläufe. Unternehmen investierten kurzfristig in mobile Endgeräte und mobile Business-Anwendungen. Das hat die Digitalisierung insgesamt vorangetrieben. Auch das Gesundheitswesen, das Dienstleistungsgewerbe oder der Handel nutzen verstärkt digitale Lösungen.

Veränderte Schwerpunkte bei Investitionen

Die Corona-Krise zwingt zum Spagat zwischen Sparen und Investieren. Sinkender Umsatz und begrenzte Budgets führen zu klaren Prioritäten bei Investitionen. Dazu zählen mobile Endgeräte, Tools für Kommunikation und Kollaboration sowie VPN-Lösungen. Auch im Fokus: der Schutz und die Sicherheit von Daten. Tools in der Cloud, privates WLAN und ungesicherte Arbeitsräume im Homeoffice bergen neue Gefahren.

Trotz Krise halten 60 Prozent der Unternehmen an ihrem IT-Budget fest. 18 Prozent der Unternehmen stellen ihre Investitionen dagegen zunächst zurück. Diese Unternehmen finden sich vor allem in stärker von der Krise betroffenen Branchen. Dazu zählen das Gastgewerbe sowie Kunst und Unterhaltung. Ebenso betroffen sind Technologien wie KI, Blockchain, Augmented und Virtual Reality (AR/VR), aber auch generell die Digitale Innovationskultur und das Change Management.

 
 

Studierende sehen Corona als Digitalisierungsbeschleuniger – Mehrheit erwartet positive Auswirkungen

Uni Lernen Buecher Frau Laptop Studium Bibliothek

Videokonferenzen, App-Steuerung von Anlagen, künstliche Intelligenz – die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt auf allen Ebenen. Für die Studierenden, die demnächst ins Arbeitsleben streben, ist das mehrheitlich eine gute Nachricht: 91 Prozent sehen in der Digitalisierung eine Chance für Deutschland – eine Gefahr sehen nur neun Prozent.

Gleichzeitig sagen 69 Prozent, dass ihnen die Digitalisierung Mut macht. Und in Bezug auf die eigene berufliche Laufbahn gehen 57 Prozent der Studierenden davon aus, dass die Auswirkungen der Digitalisierung positiv sein werden.

Die Corona-Pandemie wird das Tempo der Digitalisierung noch einmal beschleunigen – da sind sich 81 Prozent der Befragten sicher. Eine Folge daraus könnte die verstärkte Arbeit aus dem Home Office sein – was die Studierenden mehrheitlich auch gut finden: 58 Prozent können sich vorstellen, überwiegend im Home Office zu arbeiten. Knapp ein Drittel lehnt die überwiegende Arbeit im Home Office aber auch ab.

Bei Praktika stellt sich das Bild umgedreht dar: 57 Prozent lehnen Praktika ab, die überwiegend im Home Office stattfinden. 34 Prozent können Praktika zu Hause dagegen etwas abgewinnen.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Für die Studie wurden mehr als 2.000 Studentinnen und Studenten befragt.

Mehr dazu erfahren Sie hier.

Quelle: UD/cp
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche