Digitalisierung + KI

Zukunft Vernetzung: Wie Porsche den Spurwechsel meistert

Die Automobilindustrie wandelt sich. Alles wird digitaler und vernetzter. Fahrzeuge sind nicht mehr nur Transportmittel, sondern Lebensraum. Was bedeutet das für einen Sportwagenhersteller wie Porsche, bei dem das Fahrerlebnis im Vordergrund steht?

15.07.2024

Zukunft Vernetzung: Wie Porsche den Spurwechsel meistert

So wie Sridhar Mamella geht es vielen Kindern auf der ganzen Welt: Schon in jungen Jahren träumte er davon, einmal einen Porsche zu fahren. Wie kaum ein anderer Hersteller steht die Marke für Luxus und Fahrspaß. Heute besitzt Sridhar Mamella nicht nur einen solchen Sportwagen, sondern arbeitet auch für das Unternehmen, das ihn baut.

Der Big-Data-Spezialist leitet inzwischen eine Tochtergesellschaft der Porsche AG und arbeitet intensiv an der digitalen Zukunft des Unternehmens mit. Im Fokus: die Vernetzung. „Bei Porsche vollzieht sich gerade eine allumfassende Transformation mit vernetzten Services, vernetzten Werken, Analysen und Daten. Alles wird modernisiert, bis hin zur Arbeitskultur“, erklärt Sridhar Mamella im Porsche-Newsroom.

Vernetzung im Blickpunkt

Laut dem Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) versteht man unter Vernetzung im Automobilsektor „die Kommunikation zwischen Fahrzeugen untereinander sowie mit der Infrastruktur, etwa mit Ampelanlagen oder Verkehrsleitsystemen. Bei der vernetzten Mobilität fasst der Begriff Vehicle-to-X-Kommunikation (V2X) die direkte Kommunikation sowohl zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle, V2V) als auch zwischen Verkehrsteilnehmern und fest installierter Infrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure, V2I) zusammen.“

Das Potenzial, das Autobauer wie Porsche in einer solchen Vernetzung von Autos mit dem Internet, der Infrastruktur und anderen Verkehrsteilnehmern sehen: Es soll das Fahren entspannter, sicherer und effizienter machen. So könnten Fahrzeuge künftig Verkehrsinformationen austauschen und sich gegenseitig vor Gefahren oder Widrigkeiten wie Glatteis oder Stau warnen.

Beispiele für Anwendungen, die schon jetzt zum Einsatz kommen, sind der Park- und Spurhalteassistent oder der Geschwindigkeits- und Abstandsregelungsassistent. Bereits heute helfen die hochtechnisierten Fahrzeuge von Porsche ihren Fahrerinnen und Fahrern dadurch beim Einparken, bei der Vermeidung von Kollisionen und beim verbrauchsarmen Fahren. Dabei gilt: Der Fahrer oder die Fahrerin behalten stets die Kontrolle über alle Funktionen.

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Wachsende Erwartungen

An all diesen Entwicklungen ist auch Michael Steiner maßgeblich beteiligt. Er leitet seit 2016 das Vorstandsressort „Forschung und Entwicklung“. „Wir erleben bei Porsche, wie in der gesamten Industrie, einen sehr großen Wandel“, erklärt er im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts 2023. „Nicht nur durch das dominierende Thema Elektromobilität. Auch durch neue, softwarebasierte Funktionen mit den rasch wachsenden Möglichkeiten der Vernetzung. Das hat Auswirkungen auf die klassische Systemwelt im Fahrzeug.“

Die Herausforderung, vor die sich Porsche dabei gestellt sieht, ist: die ständig wachsenden Anforderungen zu erfüllen. Dazu zählen neue Antriebstechnologien ebenso wie neue rechtliche Rahmenbedingungen und regionale Unterschiede. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Kundinnen und Kunden mit Blick auf Komfort, Performance, Sicherheit, Vernetzung und Infotainment. Das zeigt auch eine Ende 2023 erschienene Studie von Kearney: „Für mehr als 80 Prozent der Befragten sind digitale Services beim Fahren und darüber hinaus essenziell“, erklärt Andreas Form, Partner bei Kearney. Das bedeutet, den Kunden die Funktionen zur Verfügung zu stellen, die sie aus ihrem digitalen Alltag kennen: von Entertainment und Arbeit bis hin zu Gesundheits-Apps sowie verbesserten Fahrassistenzsystemen.

Das weiß man auch bei Porsche: „Was Kundinnen und Kunden heute in anderen Welten erleben, wollen sie auch im Auto haben“, erklärt Michael Steiner und denkt dabei an die Möglichkeiten, die das Smartphone bietet. Sajjad Khan, der seit November 2023 das Vorstandsteam in dem neuen Ressort „Car-IT“ verstärkt, bestätigt: „Die Erwartungen wachsen mit den technischen Möglichkeiten.“ Wer beispielsweise in seinem Haus über Smart-¬Home-Funktionen verfüge, wolle diese auch auf der Heimfahrt aktivieren. Einiges davon ist noch Zukunftsmusik. Die Konversation mit dem Fahrzeug über natürliche Sprache sei im asiatischen Raum aber schon jetzt „ein großes Thema“, so Porsche. Künftig könnte ein intelligentes Auto auch seine Benutzer erkennen und auf deren individuelle Bedürfnisse eingehen.

Sajjad Khan, Mitglied des Vorstandes, Car-IT, Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes, Forschung und Entwicklung
Sajjad Khan, Mitglied des Vorstandes, Car-IT, Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes, Forschung und Entwicklung

Porsches Antwort: Tradition und Zukunft vereinen

Bei allen Neuerungen ist eines für Porsche zentral: Tradition und Zukunft in Einklang zu bringen. Oder wie es Forschungs- und Entwicklungs-Vorstand Michael Steiner formuliert: „Ein Porsche muss sich auch künftig wie ein Porsche fahren.“ Das gelte etwa für das „Porsche-typische Bremsgefühl“. Sajjad Khan erklärt: „Unsere traditionellen Tugenden und Fähigkeiten gehören zu unserem Markenkern. Gleichzeitig erweitern wir sie um die Innovationen aus der digitalen Welt.“ Mit Blick auf die intelligente Vernetzung plant Porsche diese so umzusetzen, dass die Kundinnen und Kunden bei der Entwicklung mitgehen. Michael Steiner: „Das funktioniert aber nur, wenn wir uns weiterhin treu bleiben.“

So wie Porsche beim Thema Vernetzung den Spagat zwischen traditionellem Fahrerlebnis und innovativen Services bewältigen muss, denkt der Autobauer die Themen Nachhaltigkeit und Performance zusammen. Mehr zum Thema Nachhaltigkeit bei Porsche, welche Strategie und welche Ziele das Unternehmen verfolgt, erfahren Sie hier.

Quelle: UmweltDialog
 

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