Tchibo verpflichtet sich zu Pakistan Accord
Gute Nachrichten für die Textilindustrie: Das Internationale Abkommen für sichere Arbeitsplätze in der Textilproduktion gilt nun endlich auch in Pakistan. Mitte Januar unterzeichnete Werner Weber, Vorsitzender der Tchibo Geschäftsführung, den Pakistan Accord.
20.01.2023
Mit Tchibo haben gut 200 Unternehmen das neue Abkommen unterschrieben. Der Pakistan Accord orientiert sich am Bangladesch Accord, der bereits nach dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes 2013 zustande kam.
„Mit der Ausweitung des International Accord nach Pakistan sind wir einen großen Schritt weitergekommen, die Textilfabriken im Land sicherer zu gestalten. Wir übernehmen Verantwortung für die Menschen in unseren Lieferketten und begrüßen, dass nun notwendige Investitionen in die Sicherheit der Produktionsstätten durch den Accord Pakistan vorangetrieben werden können“, sagt Pablo von Waldenfels, Direktor Unternehmensverantwortung Tchibo.
Bestandteile des Accord sind:
- Unabhängige Sicherheitsinspektionen zur Gebäudesicherung und Bewältigung von Brandgefahren
- Schulung des Sicherheitsausschusses in den Produktionsstätten
- Programme zur Sensibilisierung der Arbeitnehmenden bezüglich Sicherheit am Arbeitsplatz
- Unabhängiger Mechanismus für Beschwerdeverfahren
- Sicherstellung der finanziellen Mittel für Sanierungsarbeiten
Das pakistanische Abkommen ist eine rechtsverbindliche Vereinbarung zwischen globalen Gewerkschaften, internationalen Bekleidungsmarken und Einzelhändlern - mit Einbindung lokaler Partner.
Trotz aller angebrachten Euphorie kommt das Abkommen spät. Mehr als 250 Arbeiterinnen und Arbeiter starben am 11. September 2012 beim Brand in der Fabrik Ali Enterprises in Karatschi, dem schlimmsten Brand in der Geschichte der Bekleidungsindustrie weltweit. Im Nachbarland Bangladesch wurde durch den Accord, der dort bereits 2013 gegründet worden ist, die Textilindustrie saniert. Nun bildet der erfolgreiche Bangladesch Accord die Grundlage für den Pakistan Accord.
„Arbeiterinnen und Arbeiter lernen, wie sie sich schützen und ihren Arbeitsplatz sicherer machen können. Ihnen wird eine Stimme gegeben und ihre Rechte gestärkt. Dies ist ein großer Erfolg unserer Branche und aller beteiligten Partner“, so Pablo von Waldenfels, Direktor Unternehmensverantwortung Tchibo
Pakistan ist nach Bangladesch einer der wichtigsten Exporteure von Textilien. Die Textilindustrie in Pakistan beschäftigt rund 4,2 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter.