Wie DPD die emissionsfreie Zustellung organisiert

Mit dem Programm „Total Zero“ verpflichtet sich der Paketdienstleister DPD zu einer CO2-neutralen Lieferung aller Sendungen. Um dieses Ziel zu erreichen, berechnet das Unternehmen alle entstehenden Emissionen pro Sendung und stellt sie anschließend klimaneutral. Mittelfristig sollen diese Kompensationsleistungen durch den Einsatz innovativer und ressourcenschonender Technologien jedoch stark gesenkt werden. UmweltDialog stellt einige der notwendigen Projekte und Maßnahmen vor.

18.12.2013

Mit DPD kommt auch in der Weihnachtszeit jedes Paket klimaneutral zum Empfänger. In Nürnberg werden hierfür etwa zwei Elektrofahrzeuge eingesetzt. Bild: DPD
Mit DPD kommt auch in der Weihnachtszeit jedes Paket klimaneutral zum Empfänger. In Nürnberg werden hierfür etwa zwei Elektrofahrzeuge eingesetzt. Bild: DPD

Ob Elektronik, die neuesten Spielwaren oder Bekleidung - noch nie zuvor haben die Deutschen so viel im Internet bestellt wie 2013. Bis zu 15 Millionen Pakete werden im Advent pro Tag verschickt. Für DPD ist dabei wichtig, dass natürlich auch im Weihnachtsgeschäft alle Pakete im Rahmen von „Total Zero“ vollständig klimaneutral versendet werden. Die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels sowie gute wirtschaftliche Rahmendaten haben die Zahl aller Sendungen in den letzen Jahren wieder kontinuierlich steigen lassen. Gerade die Vorweihnachtszeit zeigt deutlich, wie sehr die Gesellschaft auf Paketdienstleistungen angewiesen ist.

CO2-neutraler Versand beruht auf drei Säulen

Der bisherige Erfolg des Programms basiert dabei auf drei Säulen: So misst DPD, wie viel CO2 beim Pakettransport von Tür zu Tür entsteht und gleicht die anfallenden Emissionen anschließend aus. Gefördert werden Projekte, die nach dem internationalen Goldstandard zertifiziert sind und transparent ausgewählt wurden - etwa der Renaturierung ausgetrockneter Gebiete im spanischen Cáceres und dem kolumbianischen Cravo Norte.

Um die Kosten hierfür aber langfristig stabil zu halten, ist die Einsparung von CO2 bei der Zustellung und im Betrieb von entscheidender Bedeutung. Mit gezielten Projekten im Bereich Elektromobilität, alternativen Zustellungsmetoden und innovativen Technologien im Gebäudemanagement treibt DPD daher kontinuierlich die Senkung der eigenen Emissionen voran.

Gut für Umwelt, Menschen und Städte

Etwa in Nürnberg: Dort arbeitet das Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren gemeinsam mit der Kommunalverwaltung an einem Konzept, die Innenstadt von Lieferfahrzeugen zu entlasten, CO2-Emissionen zu reduzieren und die Belastung der Anwohner durch Verkehrslärm gering zu halten. Nach dem Ende der Pilotphase führte DPD das Programm weiter und hat seit 2000 mit zwei Elektrofahrzeugen mehr als 1,5 Millionen Pakete umweltfreundlich ausgeliefert. Für das Unternehmen eine Erfolgsgeschichte, die mit der Inbetriebnahme von zwei neuen Elektrofahrzeugen 2013 fortgesetzt wird. Jürgen Nutz, Depotleiter von DPD in Nürnberg, verweist auch auf Servicevorteile, die das Programm für Kunden bietet: Normale Zustellfahrzeuge können in der Innenstadt nur bis 10:30 Uhr liefern - für Elektrofahrzeuge dagegen gibt es bei Auslieferung und Abholung keine Einschränkungen. „Mit den beiden neuen Modellen können wir auch in Zukunft eine umweltfreundliche Paketzustellung gewährleisten und uns noch besser an die Bedürfnisse unserer Kunden anpassen.“

Modellversuche auch in Hamburg und Stuttgart

Neben Nürnberg arbeitet DPD auch in Hamburg und Stuttgart an alternativen Zustellungskonzepten. Mit sieben Mercedes-Benz Vito E-CELL testet das Unternehmen dort Chancen und Hindernisse bei der großflächigen Zustellung mit Elektromobilität. Mit dem weltweit ersten batterieelektrisch betriebenen Transporter ab Werk kann DPD so zwar eine CO2- und geräuschlose Lieferung sicherstellen, gleichzeitig verfügt das Fahrzeug aber über eine geringere Reichweite als vergleichbare Modelle. Im vollaufgeladenen Zustand kann der Transporter eine Entfernung von rund 130 Kilometern bei einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 80km/h zurücklegen.

Aufgeladen wird der Vito an Ladestationen, die in den DPD-Niederlassungen in Ludwigsburg, Wendlingen und Hamburg eingerichtet wurden. Das Laden der Batterie findet nachts statt, wenn überschüssiger Strom vorhanden ist. Auch aus diesem Grund nutzt DPD das Modell ausschließlich zur Bearbeitung innerstädtischer Sendungen an Privatempfänger. Hier kann die Taktung der Fahrzeuge den speziellen Vorgaben von Elektromobilität angepasst werden.

In Hamburg testet der Paketdienstleister zudem die Zustellung von Paketen mit speziellen Lastenfahrrädern. Drei unterschiedliche Modelle werden dabei auf ihre Praxistauglichkeit überprüft. Gerade in städtischen Gebieten mit einer hohen Anzahl an Privatkunden ergibt sich oftmals eine Situation, bei der die Zusteller oft halten müssen und zumeist nur eine Sendung pro Abnehmer transportieren. Diese Einsatzgebiete eignen sich daher optimal für die Zustellung mithilfe von Muskelkraft. DPD hat für die Testphase mit verschiedenen Partnern Zwischenpackstationen eingerichtet, an denen die Paketboten ihren Fahrräder nachladen können. Auf diese Weise sollen nie mehr als 50 Sendungen pro Fahrt transportiert werden.

Infrastruktur hat großen Einfluss

Neben dem reinen Transport müssen Pakete auch zwischengelagert und umverteilt werden. Auch hier entstehen Treibhausgase, die sich auf die Gesamtbilanz einer Lieferung auswirken. Ergänzend zu den Investitionen in den Fahrzeugpark will DPD daher auch die Gebäudeemissionen senken und so das Klima schonen und Kosten einsparen. Ein gutes Beispiel für die Umsetzung dieser Strategie bietet das 2012 fertiggestellte Depot im nordrhein-westfälischen Erftstadt. So wurden für den Bau überwiegend natürliche, recyclebare Baustoffe wie Holz verwendet. Darüber hinaus wird der Verwaltungsteil mit Erdwärme geheizt oder gekühlt, und durch ein selbststeuerndes Beleuchtungskonzept wird das Tageslicht optimal genutzt und elektrisches Licht zugeschaltet, wo es aktuell benötigt wird. Alleine durch dieses Beleuchtungskonzept in Erftstadt und anderen Standorten gelingt es DPD, jährlich etwa 120 Tonnen CO2 pro Depot bei gleichzeitig hellerer Beleuchtung einzusparen.

Quelle: UD
 

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