Gute Gründe fürs Gründen
Die deutsche Start-up-Szene blüht wieder auf – auch dank Partnern aus der Industrie wie der Wilo Group. UmweltDialog gibt einen Überblick über die neuesten Entwicklungen und Trends.
19.09.2024
Was ist das eigentlich für ein Gefühl, wenn der Tag des entscheidenden Pitchs gekommen ist? Wenn man nach stundenlangem Nachdenken und Ausprobieren eine innovative Geschäftsidee und einen handfesten Businessplan entwickelt hat und man beides endlich einem Fachpublikum präsentieren kann?
Fünf Minuten – so wenig Zeit verblieb den zehn Start-up-Teams, die im Sommer an dem HIGH-TECH.NRW Accelerator-Programm in Nordrhein-Westfalen (NRW) teilgenommen hatten, um die Jury von ihrer Idee zu überzeugen. Fünf Minuten voller Bangen und Hoffen und am Ende drei glückliche Gewinner:
Wilo verhilft Start-up-Landschaft in NRW zum Aufblühen
Gastgeber der „Demo Day“-Veranstaltung als Höhepunkt von Batch #4 des HIGH-TECH.NRW-Programms waren die Wirtschaftsförderung Dortmund und Wilo. Der multinationale Technologiekonzern ist auf innovative Köpfe angewiesen, wenn es darum geht, Herausforderungen wie dem intensiven globalen Wettbewerb, regulatorischen Anforderungen und dem Klimawandel die Stirn zu bieten.
Fördermaßnahmen wie das HIGH-TECH.NRW-Programm, die innovative Jungunternehmen und Industrie zusammenbringen, sind eine wichtige Grundlage dafür. „Der Innovationsgeist dieses Events passt zu Wilo als Technologiekonzern. Wir sind die Pioniere unserer Branche – und fördern daher voller Überzeugung eine lebendige Start-up-Kultur“, erklärte Georg Weber, Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer der Wilo Gruppe.
Aus Sicht von Louisa Desel von OSPHIM ist das HIGH-TECH.NRW-Programm „die ideale Plattform“ für High-Tech- und Deep-Tech-Start-ups, „um sich mit Industrievertretern zu vernetzen, Produktideen zu validieren und erste Kunden zu gewinnen. OSPHIM hat besonders vom vielfältigen Mentoren-Netzwerk profitiert, was uns wertvolle Einblicke und Unterstützung gebracht hat.“ Mit seiner Idee, Unternehmen auf dem Weg zur digitalen Fertigung mittels KI zu unterstützen, hat das Team von OSPHIM einen Nerv getroffen. Startups mit dem Fokus auf digitale Zukunftsthemen seien aktuell „ein Magnet für die Investoren von Risikokapital“, so Dr. Thomas Prüver, Partner bei der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY.
Das geht aus dem Start-up-Barometer hervor, das EY im Juli veröffentlicht hat. Demnach hat sich das Gründungsgeschehen beinah in ganz Deutschland positiv entwickelt. Vor allem in NRW blüht die Start-up-Szene gerade so richtig auf. Mehr Neugründungen als in NRW gab es nur in Berlin und Bayern. Insgesamt erhielten deutsche Jungunternehmen in den ersten sechs Monaten gut 3,4 Milliarden Euro – zwölf Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Allerdings: Nur die Zahl der großen und mittelgroßen Deals stieg leicht an, während die Anzahl kleinerer Deals mit einem Wert von weniger als fünf Millionen Euro sank.
EY: „Geldspritzen in der Anfangsphase sind für Jungunternehmen essenziell“
Das wiederum gibt Anlass zur Sorge, so Prüver, denn „die Geldspritzen in der Anfangsphase seien für Jungunternehmen besonders essenziell“. Gerade diese Abschlüsse seien nötig, „um aus guten Ideen anwendbare Produkte und Dienstleistungen zu formen – und gleichzeitig ein möglichst breit aufgestelltes Start-up-Ökosystem aufrechtzuerhalten, da die Branche von der Konkurrenz untereinander, aber auch dem unterschiedlichen Know-how zahlreicher Unternehmen, lebt und profitiert.“
Jetzt bewerben!
Genau hier setzen frühphasige Programme wie der HIGH-TECH.NRW Accelerator an. Das Programm wurde durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen beauftragt und läuft insgesamt über drei Jahre mit zwei Batches pro Jahr. Batch #5 ist gerade gestartet, die Bewerbungsphase für Batch #6 endet im Februar 2025. Eine Anmeldung ist ab sofort hier möglich.
Hier erfahren Sie mehr über die EY Startup Academy, die Technologie-Startups in der Frühphase fördert.