Nachhaltig trotz Krise? McDonald’s Deutschland zeigt, wie’s geht
Die Einschränkungen durch die Corona-Krise haben massive Auswirkungen auf die Wirtschaft. Neue Strategien müssen her – auch für die Post-Corona-Zeit. Wie man dabei flexibel und nachhaltig bleibt, zeigt das Beispiel McDonald’s Deutschland.
15.06.2020
von UmweltDialog
Die Corona-Pandemie traf viele Bereiche besonders hart, darunter das Gesundheitssystem, die Wirtschaft und diverse gesellschaftliche Strukturen weltweit. Auch McDonald’s Deutschland befindet sich mitten in dieser Krise und musste beziehungsweise muss je nach Verordnungen im jeweiligen Bundesland den Restaurantbetrieb einschränken. Flexibilität steht während der Krise auf der Tagesordnung – auch was langfristige Zielsetzungen angeht. Auch wenn die Nachhaltigkeitsstrategie von McDonald’s Deutschland weiterhin Bestand hat, so muss das Unternehmen seit Ausbruch der Pandemie ad hoc an verschiedensten Stellen reagieren beziehungsweise anders priorisieren.
So rückte während der Krise beispielsweise die Vermeidung von Lebensmittel- und Rohwarenabfällen stärker in den Fokus als bisher. Aufgrund von teilweisen Schließungen und generell verringerter Nachfrage zu Beginn der Corona-Zeit, wurden Lebensmittel nicht im gewöhnlichen Umfang von den Restaurants abgerufen. In Kooperation mit seinem Logistikdienstleister HAVI Logistics GmbH spendete McDonald‘s die überschüssigen Lebensmittel an Niederlassungen der deutschen Tafeln sowie der Caritas. Damit wird zum einen den sozialen Einrichtungen geholfen und zum anderen Lebensmittelverschwendung verhindert. Seit Beginn der Aktion wurden so bis Mitte Mai beispielswiese bereits knapp 60.000 Eier, 1.438 Kilogramm Schinken, 1.671 Kilogramm Grana Padano und 6.672 Liter Biomilch gespendet. Damit möglichst viele karitative Einrichtungen von den Lebensmittelspenden profitieren, baut McDonald’s sein Netzwerk weiter aus. Damit will McDonald’s auch über die Pandemie hinaus weiter an seinem Food-Donation-System feilen und dieses kontinuierlich verbessern.
Als weitere Maßnahme bündelte McDonald’s in der Krise auch weltweit die Kräfte der Lieferkette. Arbeiten diese normalerweise recht dezentral in den eigenen Ländergesellschaften, so hat McDonald’s Deutschland zur Verhinderung von Foodwaste in der Krise bereits ausproduzierte Produkte aus anderen europäischen Ländern übernommen. So wurden beispielsweise Hamburger-Patties aus Großbritannien oder Chicken McNuggets aus Italien abgenommen, welche dort aufgrund flächendeckender Restaurantschließungen keine Verwendung fanden.
McDonald’s Deutschland will trotz der Krise auch an langfristigen Zielen festhalten – zum Beispiel an seinen Versprechen hinsichtlich Plastikreduktion und Müllvermeidung. Im Juni 2019 veröffentlichte das Unternehmen einen Fahrplan, welche Verpackungen in den Restaurants bis 2021 durch nachhaltigere Alternativen ersetzt werden. Für Ende Mai war eine umfangreiche Umstellung der Dessertverpackungen von McFlurry, McSundae und den Shakes geplant, welche dann nahezu ohne Plastik auskommen sollten. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen und damit geringeren Gästezahlen geht laut McDonald’s jedoch auch der Verbrauch von Verpackungen zurück. Um zu verhindern, dass große Verpackungs-Restmengen in den Restaurants und Distributionszentren vernichtet werden müssen, wurden deshalb Anpassungen in der verabschiedeten Roadmap vorgenommen und geplante Veränderung zeitlich etwas nach hinten geschoben. Vorstandsvorsitzender Holger Beeck betont hierbei jedoch: „Klar ist: Wir werden uns an die Vorschriften des Gesetzgebers halten. Bei der Plastikreduktion wollten wir schneller sein. Wir werden es vor 2021 schaffen, aber eben nicht so schnell, wie wir sein wollten.“ Für den Verbraucher bedeutet dies, dass die Einführung der neuen Verpackungen schrittweise erfolgt. Während der McSundae beispielsweise schon im Juni in einem neuen Papierbecher serviert wird, zieht sich die Umstellung der McFlurry-Verpackung bis etwa Ende August.
Ein weiterer Punkt im Zusammenhang mit Verpackungen ist das Thema „Littering“, das achtlose Entsorgen von Müll in der Landschaft. Durch die verstärkte Nutzung der Drive-Ins und auch die Schließung der Parklätze aufgrund der Corona-Einschränkungen kam es zuletzt auch bei McDonald’s vermehrt zu Littering im erweiterten Restaurantumfeld. Um darauf zu reagieren, weitete das Unternehmen seine Anti-Littering-Bemühungen auf eine Social Media-Kampagne aus. In verschiedenen Posts wird die Community darauf aufmerksam gemacht, den Müll doch am besten direkt bei McDonald’s in die dafür vorgesehenen Abfalleimer zu entsorgen. Mithilfe der Aktion soll so das Bewusstsein der Verbraucher für dieses Thema geschärft werden.
Auch als Arbeitgeber konnte McDonald’s Deutschland in der Krise einen Akzent hinsichtlich Personalverantwortung und Nachhaltigkeit setzen. Dies geschah durch eine Personalpartnerschaft mit ALDI Süd und Nord. Um auf die massiv gestiegene Lebensmittelnachfrage und dem damit verbundenen Personalmangel im Lebensmitteleinzelhandel zu reagieren, hatten McDonald’s-Mitarbeiter, die von Restaurantschließungen oder dem eingeschränkten Betrieb betroffen waren, die Möglichkeit, ihre Arbeitskraft in der Supermarktkette zur Verfügung zu stellen – zu den dort üblichen Konditionen. Um ihnen auch nach der Krise eine Arbeitsplatzsicherheit zu ermöglichen, können die Mitarbeiter dann wieder in ihren bis dahin ruhenden Arbeitsvertrag bei McDonald’s zurückkehren.
Weitere Informationen und kontinuierliche Updates bezüglich der Nachhaltigkeitsaktivitäten von McDonald’s Deutschland veröffentlicht das Unternehmen auch auf seinem Blog Change M.