Eco Rating für Mobiltelefone steht weiteren Anbietern offen
Die bereits in Europa eingeführte Eco Rating-Initiative für Mobiltelefone soll nun neue Mitglieder in der ganzen Welt gewinnen. Die fünf Netzbetreiber wollen ihre Initiative erweitern und Betreiber global zum Mitmachen motivieren.
17.11.2021
Damit ist der Weg frei, dass Eco Rating zu einem weltweit einheitlichen Kennzeichnungssystem wird: Es gibt dann Verbraucher:innen überall auf der Welt konsistent und transparent Aufschluss über die Umweltverträglichkeit von neuen Smartphones, so dass dieser Aspekt einfacher als bisher in die Kaufentscheidung einfließen kann.
Das Eco Rating wurde zunächst im Mai 2021 von der Deutschen Telekom, Orange, Telefónica (unter den Marken O2 und Movistar), Telia Company und Vodafone ins Leben gerufen. Ziel ist es, Kund*innen einheitliche, präzise Informationen über die Umweltverträglichkeit von Smartphones und Feature-Phones zur Verfügung zu stellen - unter Berücksichtigung von Herstellung, Nutzung, Transport und Entsorgung.
Das Eco Rating wurde zunächst in 24 europäischen Ländern eingeführt und kommt inzwischen auch in Südafrika (Vodacom) und Brasilien (Telefónica mit der Marke Vivo) zum Einsatz. Die Initiative soll nun auch in weiteren Ländern starten, darunter Argentinien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Mexiko, Peru und Uruguay.
Inzwischen wurden bereits mehr als 150 Handymodelle anhand von Eco Rating bewertet – fast doppelt so viele wie bei der Einführung.
Zuletzt traten die Handyhersteller Fairphone, Realme und Vivo der Eco Rating-Initiative bei. Zu unseren bisherigen Partnern zählen die Bullitt Group (robuste Geräte von CAT und Motorola), Doro, HMD Global – Home of Nokia Phones, Huawei, MobiWire, Motorola/Lenovo, OnePlus, OPPO, Samsung Electronics, TCL/Alcatel, Xiaomi und ZTE.
Die Eco Rating-Kennzeichnung wird in den 26 Ländern vergeben1, in denen die fünf ersten Betreiber tätig sind. Weitere Informationen über die Initiative erhalten die Kund:innen auf der Website ecoratingdevices.com. Dort erfahren sie auch, wie genau der Rating-Wert ermittelt wird.
Die Eco-Rating-Methode
Jedes Mobiltelefon wird anhand der von den Geräteherstellern zur Verfügung gestellten Informationen gründlich geprüft und erhält eine Gesamtpunktzahl von bis zu 100 Punkten, mit der die Umweltverträglichkeit des Geräts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg abgebildet wird.
Beim Eco Rating, einer einheitlichen, objektiven und konsistenten Bewertungsmethode, werden 19 verschiedenen Kriterien überprüft, woraus sich die Gesamtpunktzahl für das jeweilige Gerät ergibt. Darüber hinaus werden vor Vergabe des Eco Rating-Label fünf wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte bei den Mobilfunkgeräten untersucht:
- Langlebigkeit: Umfasst die Robustheit, die Akkulebensdauer und den Garantiezeitraum des Gerätes und seiner Bestandteile.
- Reparaturfähigkeit: Umfasst beispielsweise das Design des Mobiltelefons und zusätzliche Maßnahmen, durch die die Reparaturfähigkeit, Wiederverwendbarkeit und Aufrüstbarkeit des Gerätes verbessert und so seine Nutzungsdauer verlängert werden kann. Je höher die Punktzahl in der Kategorie Reparaturfähigkeit, desto besser schneidet das Gerät hinsichtlich dieser Aspekte ab.
- Recyclefähigkeit: Erfasst wird, wie einfach das Gerät in seine Bestandteile zerlegt und die darin verwendeten Wertstoffe zurückgewonnen werden können, welche Informationen dazu bereitgestellt werden und wie leicht die Wertstoffe recycelt werden können.
- Klimaverträglichkeit: Bewertet die Treibhausgasemissionen des Gerätes über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Je höher die Punktzahl, desto geringer ist die Klimabelastung.
- Ressourcenschonung: Bewertet die Auswirkungen der im Gerät verbauten Menge an knappen Rohstoffen (zum Beispiel Gold für die Herstellung von elektronischen Bauteilen) auf die Erschöpfung von Ressourcen. Je höher die Punktzahl in dieser Kategorie, desto weniger wird die Verfügbarkeit knapper Rohstoffe durch das Gerät beeinträchtigt.
Das Eco Rating basiert auf Branchenkenntnissen und bewährten Verfahren aus früheren Initiativen zur Umweltkennzeichnung. Das Rating wurde mit technischer Unterstützung und unter Aufsicht der IHOBE (staatliche Organisation mit den Schwerpunkten wirtschaftliche Entwicklung, Nachhaltigkeit und Umwelt) sowie unter Beteiligung verschiedener Gerätehersteller entwickelt. Dabei wurden die neuesten Normen und Richtlinien der Europäischen Union, der ITU-T, der ETSI und der ISO zugrunde gelegt und bei Bedarf neue Kriterien entwickelt.