Politik

east forum Berlin: Debatte über gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraum

Mit einem eindringlichen Appell an die verantwortlichen Politiker in Ost und West, alles für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konfliktes zu tun und Schaden von der europäischen Wirtschaft abzuwenden, endete das 2. east forum Berlin. An der zweitägigen Konferenz, die gemeinsam von der UniCredit und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft organisiert und vom Land Berlin unterstützt wurde, nahmen rund 300 Unternehmensvertreter und Politiker aus 20 Ländern teil, 16 Botschaften präsentierten sich mit eigenen Ständen.

23.04.2014

east forum Berlin: Debatte über gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraum zoom
Das east forum Berlin fand in der Axica Event-Location in Berlin statt.

Minister aus zehn Ländern waren beim east forum Berlin vertreten, darunter
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und der moldauische Premierminister Iurie Leanca, die gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und EU-Kommissar Günter Oettinger (Videobotschaft) zur Eröffnung des east forum Berlin sprachen.

„Das east forum Berlin unterstreicht in einer kritischen Zeit den Willen der Wirtschaft, über gemeinsame wirtschaftliche Interessen auch zu gemeinsamen politischen Lösungen beizutragen“, sagte Ost-Ausschuss-Vorsitzender Eckhard Cordes am Ende der zweitägigen Debatten. „Wir haben mit dem Forum ein Zeichen für mehr Dialog und gegen Konfrontation gesetzt."

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Giuseppe Scognamiglio, Head of Public Affairs bei der UniCredit, fügte hinzu: „Der allgemeine Konsens beim East Forum war, dass es das einzig Vernünftige ist, zu reden und zu verhandeln, und genau das haben wir an diesen beiden Tagen getan.”

Besonders bemerkenswert war die Teilnahme des  Ersten russischen Vize-Premiers Igor Schuwalow und des ukrainischen Wirtschaftsminister Pawel Scheremeta, die sich beide an einer Diskussionsrunde zu den zuküftigen Handelsbeziehungen in Europa beteiligten. Der Ukraine-Konflikt war nicht zuletzt durch eine Konkurrenzsituation zwischen einer EU-Assoziierung der Ukraine und deren Integration in die von Russland gegründete Zollunion ausgelöst worden. Dass es Auswege aus dieser Entweder-Oder-Situation geben kann, zeigte eine Analyse von
Berlin Economics, die auf dem Forum vorgestellt wurde. Entgegen der landläufigen Meinung können die Ukraine, Moldau und Georgien sowohl mit der EU als auch mit der russisch-geführten Zollunion Freihandel betreiben, so das Ergebnis der Analyse.
Hauptidee des east forum Berlin und Kern der Debatten ist die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraums von Lissabon bis Wladiwostok.

„Von einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und der Zollunion würden beide
Seite stark profitieren“, sagte Ost-Ausschuss-Vorsitzender Cordes. „Die EU könnte
ihre Exporte in die Länder der Zollunion erhöhen und die Länder der Zollunion
könnten ihre Abhängigkeit vom Energiesektor reduzieren und ihre Wirtschaft
modernisieren.“

In einer weiteren Diskussionsrunde ging es um die Verbesserung der Bedingungen
für ausländische Direktinvestitionen. Diese sind in den vergangenen Jahren in Mittelund
Osteuropa deutlich gesunken. "Die Krise, mit der wir derzeit konfrontiert sind, hätte zu keinem kritischeren Zeitpunkt für die europäischen Nationen kommen können. Wenn diese Spannungen nicht abgebaut werden können, wenn wir unsere Differenzen nicht beseitigen können, werden die Wirtschaftssysteme aller europäischen Länder, egal ob im Osten oder im
Westen, beträchtlichen Schaden erleiden“, sagte Giuseppe Vita, Vorsitzender des
Verwaltungsrats der UniCredit. „Deshalb hoffe ich sehr, dass in diesem Forum die
Weisheit, die Vernunft und die intellektuelle Aufrichtigkeit zum Tragen kommen, die
einen nützlicheren und sinnvolleren Dialog zur aktuellen Krise ermöglichen."
Das east forum Berlin wurde im Jahr 2013 von der UniCredit und dem Ost-
Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen. Das Land Berlin setzte in
diesem Jahr mit dem „European Business and Science Forum“ (EBSF) einen
eigenen Schwerpunkt im Rahmen des east forums Berlin.

Quelle: UD/pm
 

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