Verteilungsgerechtigkeit

Ein Jahr danach: Die anhaltende Not in Türkei und Syrien

Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben in der südöstlichen Türkei und im nordwestlichen Syrien leiden Millionen von Menschen auch heute noch unter den Folgen der Naturkatastrophe. Während in der Türkei der Wiederaufbau bereits begonnen hat, müssen die meisten Menschen im Nordwestsyrien hingegen weiterhin in zerstörten Häusern oder Zelten leben.

04.03.2024

Ein Jahr danach: Die anhaltende Not in Türkei und Syrien

Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben im Südosten der Türkei und im Nordwesten Syriens sind die Lebensbedingungen für Millionen von Menschen nach wie vor schwierig. Die Naturkatastrophe forderte in beiden Ländern mehr als 56.000 Menschenleben und wirkte sich insgesamt auf das Leben von weit mehr als 20 Millionen Menschen aus. Die Zerstörungen waren enorm. In der Türkei wird der Wiederaufbau aktiv vorangetrieben, und dort, wo Häuser noch nicht bewohnbar sind, dienen Containerunterkünfte als vorübergehende Behausungen. Jedoch kämpfen einige Regionen immer noch mit eingeschränktem Zugang zu Trinkwasser, Sanitäreinrichtungen und grundlegenden Gesundheitsdiensten.

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Im Gegensatz dazu sind viele Familien im Nordwesten Syriens immer noch gezwungen, in zerstörten Gebäuden oder Zelten zu leben. Die Lebensumstände sind geprägt von Kälte, Schmutz und einem Gefühl des Alleingelassenwerdens.

„In Nordwestsyrien waren schon vor dem Beben aufgrund des jahrelangen Bürgerkriegs rund 80 Prozent der in der Region lebenden Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mit dem Erdbeben und der nachfolgenden Überschwemmung durch Starkregen erlebten sie eine Katastrophe in der Katastrophe“, erklärt der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge. „Die Camp-Bewohner berichten, dass vor allem Jobs und Einkommensmöglichkeiten fehlen, ohne die kein Heizmaterial im Winter, kein Schulbesuch für die Kinder und keine ausreichenden Mahlzeiten finanziert werden können. Viele Familien leben aufgrund steigender Lebensmittelpreise von der Hand in den Mund und sind verzweifelt. Angesichts der Vielzahl an Krisen und Konflikten weltweit fühlen sich die Menschen im Nordwesten Syriens unsichtbar und auf sich allein gestellt. Nach fast 13 Jahren Krieg und Vertreibung sehnen sie sich nach einem Leben in Frieden und Sicherheit“, betont Mathias Mogge.

Vor dem verheerenden Erdbeben war die Welthungerhilfe bereits in der stark betroffenen türkisch-syrischen Grenzregion aktiv. Durch immense Solidarität in Deutschland konnte die Hilfsorganisation durch etwa zehn Millionen Euro an privaten Spenden und etwa 8,5 Millionen Euro an öffentlicher Unterstützung, unter anderem vom Auswärtigen Amt und der EU, unmittelbar nach dem Beben Soforthilfe leisten.

„Wir werden den Menschen auch weiterhin zur Seite stehen. Aber vor allem in Nordwestsyrien braucht es dringend mehr Sicherheit, mehr finanzielle Mittel, eine echte Perspektive und mehr internationalen Willen. Wir dürfen die Menschen nicht im Stich lassen“, fordert Mathias Mogge.

Quelle: UD/pm
 

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