Politik

Millionen Menschen im Jemen von Hunger bedroht

"Wovon soll ich morgen satt werden?" Diese Frage stellt sich nahezu jeder dritte Mensch im Jemen, einem Land, das seit über eineinhalb Jahren im Krieg versinkt, was von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. "Fast 19 Millionen Menschen sind inzwischen auf humanitäre Hilfe, also Nahrungsmittel, eine Unterkunft oder auch medizinische Versorgung, angewiesen", beschreibt Manuela Roßbach, Geschäftsführerin von "Aktion Deutschland Hilft", die Lage in dem südarabischen Staat. "Das entspricht einem Viertel der deutschen Bevölkerung." Davon leiden mehr als sieben Millionen Menschen akuten Hunger. Kinder sterben aufgrund von Mangelernährung.

16.12.2016

Millionen Menschen im Jemen von Hunger bedroht
Besonders Kinder sind von der Hungersnot im Jemen betroffen.

Schon vor den Kämpfen zwischen den Huthi-Rebellen und der arabisch-westlichen Militärkoalition war der Jemen ein armes Land. Jetzt, während der teils heftigen Kampfhandlungen, ist die Bevölkerung umso mehr von medizinischer Versorgung, sauberem Trinkwasser und ausreichend Nahrung abgeschnitten. Auch eine Flucht ist keine Option. Die Grenze zu Saudi-Arabien im Norden ist stark abgeschirmt und auf der anderen Meeresseite liegen Dschibuti, Eritrea und Somalia - keine sicheren Anlaufstellen für Flüchtlinge aus dem Jemen. "Es ist ein stilles Sterben ohne einen Ausweg. Wenn die Kinder nicht durch Bomben getötet werden, sterben sie an Unterernährung", sagt Roßbach.

Verschiedene Organisationen helfen

Um das Leid der Menschen zu lindern, sind Hilfsorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" vor allem im Westjemen, insbesondere in den Regionen Hajjah, Ta'izz und Aden, aktiv und versorgen die Bedürftigen mit lebenswichtigen Gütern und Maßnahmen. Um ausreichend sauberes Wasser bereitzustellen, setzt CARE unter anderem Wasseraufbereitungsanlagen instand und verteilt Trinkwasser mit Tanklastwagen. Priorität haben zudem auch die Verteilung von Nahrungsmitteln und die gesundheitliche Versorgung. Neben Lebensmitteln für die notleidende Bevölkerung liefert Islamic Relief wichtiges medizinisches Material an Krankenhäuser. Die Bündnisorganisationen ADRA und Handicap International dagegen schulen lokale Geburts- oder Rehabilitationshelfer, die fortan eigenständig Hilfe leisten können.

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Dabei arbeiten die Hilfsorganisationen unter besonders schweren Bedingungen. Durch die anhaltenden Kampfhandlungen und Bombardements werden Gebäude beschädigt und die Arbeitsmöglichkeiten der Helfer stark eingeschränkt. Auch kamen bereits lokale Mitarbeiter zu Schaden oder sind auf der Flucht vor den Kriegsparteien. "Was wir jetzt brauchen, ist eine breite Unterstützung für die notleidenden Menschen im Jemen. Und die internationale Gemeinschaft muss alles dafür tun, um den Konflikt so schnell wie möglich zu beenden", appelliert Roßbach.

Quelle: UD/na
 

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