CSR-Management

Studie: Finanzielle Herausforderungen bei nachhaltigen Investitionen

Für 75 Prozent der Führungskräfte in Deutschland spielt Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle (Europa: 72 Prozent, global: 76 Prozent). Fast die Hälfte (46 Prozent, Europa: 45 Prozent, global: 47 Prozent) hat jedoch Schwierigkeiten bei der Finanzierung entsprechender Investitionen. Unternehmen, die Nachhaltigkeit ganzheitlich umsetzen, erzielen eher finanzielle Vorteile. Dennoch geben nur 24 Prozent der Befragten (Europa: 28 Prozent, global: 31 Prozent) an, Nachhaltigkeitsdaten und -erkenntnisse in hohem Maße für operative Verbesserungen zu nutzen.

14.03.2024

Studie: Finanzielle Herausforderungen bei nachhaltigen Investitionen

Eine aktuelle globale Studie des IBM Institute for Business Value (IBV) hat ergeben, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Nachhaltigkeitsprojekte zu finanzieren. Die Studie basiert auf einer Befragung von 5.000 Führungskräften weltweit.

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Im Rahmen der  Studie „Beyond checking the box – how to create business value with embedded sustainability“ geben ein Drittel der deutschen Führungskräfte an, bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie deutliche Fortschritte gemacht zu haben. Vor einem Jahr waren es in Europa nur neun Prozent (weltweit: zehn Prozent). Dennoch sehen viele die Umsetzung von Zielen in konkrete Ergebnisse nach wie vor als Herausforderung. Fast die Hälfte der Befragten hat Schwierigkeiten, ihre Investitionen in Nachhaltigkeit zu finanzieren; sechs von zehn geben an, Kompromisse zwischen finanziellen und nachhaltigen Ergebnissen eingehen zu müssen.

Die Studie belegt weiterhin, dass Unternehmen weltweit davon profitieren, wenn sie Nachhaltigkeit fest in ihren Geschäftsprozessen verankern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie aufgrund ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen bessere Geschäftsergebnisse erzielen, ist um 75 Prozent höher. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit um 52 Prozent (Deutschland: 54 Prozent) höher, dass diese Unternehmen profitabler sind als ihre Wettbewerber.

Die Resultate legen nahe, dass zahlreiche Unternehmen hauptsächlich damit beschäftigt sind, die anspruchsvollen und vielfältigen Anforderungen in Bezug auf Berichterstattung zu erfüllen, anstatt den tatsächlichen Nutzen für das Unternehmen und konkrete Ergebnisse ins Auge zu fassen.

„Viele Unternehmen verfolgen bisher ein Nachhaltigkeitskonzept, das sie möglicherweise ausbremst. Natürlich gibt es keine Patentlösung. Nachhaltigkeit erfordert zunächst jedoch eine konsequente Zielsetzung und eine gemeinsame Unternehmensvision, hinter der alle stehen“, sagt Oliver Gahr, Sustainability Leader Technology, IBM EMEA. „Nachhaltigkeit sollte daher zu einem festen Bestandteil des Tagesgeschäfts werden und nicht als Pflichterfüllung für mehr Compliance und Berichterstattung gesehen werden. Indem Unternehmen Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen einbinden, können sie intern gezielt Innovationen vorantreiben und damit qualifizierte Fachkräfte von sich überzeugen. Sie sind insgesamt besser aufgestellt, um positiv auf die Umwelt zu wirken wie auch bessere finanzielle Ergebnisse zu erzielen.“

Die entscheidenden Aspekte auf einen Blick:

Das Budget für die Berichterstattung ist höher als das für Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

  • Die Kosten für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten sind um 47 Prozent höher als die Ausgaben für entsprechende Innovationen (Europa: 43 Prozent, weltweit: 43 Prozent).
  • Nur 24 Prozent der befragten Führungskräfte nutzen Nachhaltigkeitsdaten und -erkenntnisse in hohem Maße, um operative Prozesse zu verbessern. In Europa sind es 28 Prozent und weltweit sogar 31 Prozent.
  • Im Gegensatz dazu integrieren 14 Prozent (Europa: 14 Prozent, global: 14 Prozent) Nachhaltigkeitsüberlegungen, -daten und -erkenntnisse in großem Umfang in ihre Innovationsinitiativen.

Unternehmen streben zunehmend nach Nachhaltigkeit, stehen aber vor Herausforderungen bei der Finanzierung, Qualifizierung und Operationalisierung.

  • Eine klare Mehrheit der befragten Führungskräfte in Deutschland (73 Prozent) ist sich einig, dass Nachhaltigkeit zu einer Verbesserung der Geschäftsergebnisse führt. Für 75 Prozent von ihnen hat Nachhaltigkeit eine zentrale Bedeutung. In Europa sind es sogar 75 Prozent beziehungsweise global betrachtet 76 Prozent.
  • 84 Prozent der Befragten (Europa: 82 Prozent, weltweit: 82 Prozent) betonten, dass qualitativ hochwertige Daten und Transparenz unerlässlich sind, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.
  • 39 Prozent der Führungskräfte weltweit sehen den Mangel an Know-how und Kompetenzen als größte Herausforderung für Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit.

Managerinnen und Manager setzen große Hoffnungen darauf, dass künstliche Intelligenz in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeitsinitiativen spielen wird.

  • Für 72 Prozent der befragten Führungskräfte, davon 67 Prozent in Europa und 64 Prozent weltweit, steht fest: Künstliche Intelligenz wird bei ihren Nachhaltigkeitsbemühungen eine wichtige Rolle spielen.
  • 76 Prozent (Europa: 76 Prozent, weltweit: 73 Prozent) planen, ihre finanziellen Mittel für die Entwicklung von KI-Technologien im Bereich Nachhaltigkeit zu erhöhen.

Die Studie „Beyond just checking in – how to create business value through embedded sustainability“ unterstreicht, wie wichtig es für Unternehmen ist, ihre Nachhaltigkeitsziele in ihre Geschäftsstrategie zu integrieren. Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) können die Entwicklung vorantreiben und die Profitabilität steigern. Die Studie bietet Führungskräften einen Leitfaden für Entscheidungen und Maßnahmen. Sie stellt praktische Strategien vor, die Unternehmen bei der Bewältigung von Herausforderungen in den Bereichen Datenmanagement, Geschäftsintegration und Entscheidungsfindung unterstützen.

Die gesamte Studie können Sie hier nachlesen. 

Über die Studie

Im Rahmen der vom IBM Institute for Business Value in Zusammenarbeit mit Oxford Economics durchgeführten Studie wurden 5.000 Führungskräfte aus 22 Branchen und 22 Ländern befragt. Neben einer deskriptiven Analyse wurden die Daten der Befragten ausgewertet, um eine Segmentierung der Stichprobe nach dem Grad der Integration von Nachhaltigkeit in das Unternehmen zu ermöglichen. Basierend auf dieser Segmentierung wurde eine Analyse der Unterschiede zwischen Nachhaltigkeit und Geschäftsergebnissen, Geschäftsprozessen und Ansätzen zur Erzielung von Nachhaltigkeitsfortschritten durchgeführt.

Quelle: UD/pm
 

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