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Afrika muss es besser gehen, sonst geht es Europa bald schlechter

Afrika und Europa sind eine Schicksalsgemeinschaft mit gewaltigem Potenzial. Gemeinsam können wir nicht nur eine Massenflucht gen Norden verhindern, sondern den größten Wirtschaftsraum der Welt formen – und Europa im geopolitischen Systemwettbewerb stärken.

11.11.2020

Afrika muss es besser gehen, sonst geht es Europa bald schlechter

Dafür dürfen wir Afrika aber nicht länger als Almosenempfänger sehen, sondern als Kontinent der Chancen – und als Partner, in den es sich zu investieren lohnt. Um die Armut in Afrika erfolgreich zu bekämpfen und das wirtschaftliche Potenzial zu heben, sind zunächst bessere Verkehrs-, Wasser-, Strom- und Digitalnetze notwendig.

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Martin Schoeller und Daniel Schönwitz plädieren in „Afrika first!“ (Berg & Feierabend Verlag) deshalb für eine europäische Infrastrukturinitiative: Die „Gewürzroute 2.0“ soll die Grundlage für einen breiten Aufschwung legen und zugleich der chinesischen „Neuen Seidenstraße“ Paroli bieten. 

Europäische Finanzkraft für den Aufbau Afrikas

In diesem Zusammenhang präsentieren die Autoren ein innovatives Konzept, um Kapital und Garantien aus Europa für den Aufbau Afrikas zu mobilisieren. Das Credo: Die niedrigen Zinsen sind eine Jahrhundertchance, die Europa und Afrika nutzen müssen – zum beiderseitigen Vorteil.

Zugleich stellen Schoeller und Schönwitz klar, dass Investitionen und Wachstum nicht ausreichen, um Wohlstand für möglichst viele zu schaffen: Damit davon auch die Armen profitieren, braucht Afrika die Soziale Marktwirtschaft mit fairen Löhnen und sozialen Netzen.

Sie wollen Unterstützung deshalb nicht nur an rechtsstaatliche und marktwirtschaftliche, sondern auch an soziale Reformen knüpfen („Marshall-Plan Plus“). Dazu streben sie Partnerschaften auf Augenhöhe an, zu denen neben der Infrastrukturfinanzierung auch eine engere Entwicklungszusammenarbeit und faire Handelsverträge gehören.

Mit diesem Paradigmenwechsel kann Europa zum Impulsgeber für eine nachhaltige Trendwende avancieren. Und die ist wichtiger denn je, weil die Corona-Pandemie Millionen Afrikaner in extreme Armut gestürzt hat und mit der Klimakrise bereits die nächste Herausforderung ansteht.

Das Buch ist schonungslose Bestandsaufnahme und politische Agenda zugleich – und weit mehr als graue Theorie, weil es im engen Dialog mit politischen Entscheidern auf beiden Kontinenten entstanden und mit einer konkreten Reforminitiative verknüpft ist.

Mit Vorworten von Bundesminister Gerd Müller und Antonella Mei-Pochtler, Beraterin des österreichischen Bundeskanzlers.

Martin Schoeller, Daniel Schönwitz
Afrika First! Die Agenda für unsere gemeinsame Zukunft
Berg & Feierabend Verlag 2020: 232 Seiten
€ 22,00,– [D] / 22,70 [A]
ISBN 978-3-948272-08-1

Quelle: UD/pm
 

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