Politik

Unter derselben Staubglocke

Kohlekraftwerke kennen keine Grenzen – ihre Emissionen in Form von Feinstaubpartikeln und klimaschädlichen Treibhausgasen verschmutzen länderübergreifend. Ein EU-weiter Kohleausstieg würde daher allen Bürgern des Kontinents zu Gute kommen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die die Health and Environment Alliance (HEAL), WWF, Climate Action Network (CAN) und Sandbag jetzt veröffentlicht haben.

07.07.2016

Unter derselben Staubglocke

Der Report mit dem Titel „Europe’s Dark Cloud“ zeigt erstmals die grenzüberschreitenden Gesundheitsfolgen durch Luftverschmutzung von europäischen Kohlekraftwerken. Dabei sind Auswertungen von 257 der 280 Kraftwerke verfügbar. Diese zeigen, dass die Emissionen aller Kraftwerke für 22.900 vorzeitige Todesfälle, zehntausende von Herz- und Lungenkrankheitsfällen und bis zu 62,3 Milliarden an Gesundheitskosten verantwortlich sind.

Die fünf EU-Staaten, die mit schmutzigen Kohlekraftwerken am meisten den Kontinent belasten, sind Polen, dessen Kraftwerke jährlich europaweit 5.830 vorzeitige Todesfälle verursachen, Deutschland mit 4.350 Fällen sowie Großbritannien (2.860), Rumänien (2.170) und Bulgarien (1.570).

Die fünf EU-Staaten, die am meisten unter Kohleschadstoffen leiden, sind Deutschland (3.630 vorzeitige Todesfälle durch eigene und fremde Kraftwerke), Großbritannien (2.100), Polen (1.860), Italien (1.610) und Frankreich (1.380).

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Kohleausstieg könnte vorzeitige Todesfälle verhindern

Die Studie stellt klar, dass jedes einzelne geschlossene Kohlekraftwerk eine deutliche Verbesserung für die gesundheitliche Situation der Anwohner aber auch für Menschen in der weiteren Umgebung und sogar in Nachbarländern bedeutet: Der in Großbritannien bis 2025 geplante Kohleausstieg könnte jährlich bis zu 2.870 vorzeitige Todesfälle verhindern – davon mehr als 1.300 auf dem europäischen Festland. Ein deutscher Kohleausstieg könnte in der Bundesrepublik jedes Jahr mehr als 1.860 vorzeitige Todesfälle verhindern und im Ausland sogar 2.490.

Lösung des Problems nur gemeinsam möglich

„Der Report bestätigt erneut, dass unsere Abhängigkeit von Kohlestrom auf den Rücken der Menschen ausgetragen wird und alle Europäer einen hohen gesundheitlichen Preis dafür zahlen. Im Alleingang wird jedoch kein EU-Land das Problem der Luftverschmutzung lösen können. Wir hoffen daher, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten sich die Ergebnisse wirklich zu Herzen nehmen und für saubere Luft kämpfen“, sagt Julia Huscher, Referentin für Energie und Gesundheit von der Health and Environment Alliance (HEAL).

Quelle: UD/pm
 

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