Energiewende

Stromanbieter surfen auf der Öko-Welle

Immer mehr Energieversorger in Deutschland setzen auf das margenstarke Geschäft mit erneuerbaren Energien. 55 Prozent der Stromlieferanten planen, bis 2010 in Öko-Strom zu investieren. 2005 hatte nur jeder dritte Anbieter regenerative Energiequellen im Visier. Inzwischen hat der Ausbau des Öko-Strom-Angebots bei den Energiemanagern die gleiche Priorität wie die Verbesserung des Stromnetzes. Das sind die Ergebnisse der Studie "Branchenkompass Energieversorger 2008" von Steria Mummert Consulting.

22.04.2008

Zum einen schwenken die Energieversorger auf Öko-Strom um, weil die Nachfrage der Endkunden nach umweltfreundlichen Produkten steigt. Zum anderen wirken die Stromlieferanten mit der gezielten Aufwertung ihres Tarifangebots durch die Öko-Komponente einem drohenden Preisdruck entgegen. Der Margenverfall rückt näher, weil Privatkunden häufiger als früher den Anbieter wechseln und damit den Wettbewerb anheizen. So wechselten nach Schätzung der Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Stromkunden den Lieferanten für Strom, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Viele nutzten dabei die Gelegenheit, sich gezielt nach Versorgern umzusehen, die Strom aus Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie anbieten.
 
Solarenergie und Biomasse stehen bei der Erzeugung von Ökostrom im Fokus der Energieproduzenten. Rund 60 Prozent der befragten Entscheider setzen mittelfristig auf diese beiden Energiequellen. Dagegen hat die Windenergieerzeugung auf dem Festland an Attraktivität verloren. Aktuell plant nur noch knapp jeder dritte Befragte Investitionen in so genannte Onshore-Windkraft. Viele Energieversorger reagieren damit auf die Novelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die voraussichtlich im August in Kraft treten soll. Danach wird sich die Einspeisevergütung für Onshore-Anlagen, die ab dem Jahr 2009 in Betrieb genommen werden, deutlich verringern.
 
Insgesamt wird der Trend zur Nutzung erneuerbarer Energien bis 2020 weiter anhalten. 72 Prozent der befragten Energieversorger gehen davon aus, dass sich der Anteil von Ökostrom an der gesamten Stromerzeugung bis 2020 auf ein Drittel verdreifachen wird. Entsprechend erwartet knapp die Hälfte der befragten Topmanager in den kommenden drei Jahren einen nennenswerten Wertschöpfungsbeitrag aus alternativen Energieträgern.
Quelle: UD
 
Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche