Klimawandel

Wie erkennt man Qualitätsunterschiede bei CO2-Zertifikaten?

Um einen wirksamen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und der UN-Nachhaltigkeitsziele zu leisten, müssen Emissionsgutschriften im freiwilligen Kohlenstoffmarkt von hoher Qualität sein. Transparente und vertrauenswürdige Informationen über die Qualität der Gutschriften aus unterschiedlichen Projekttypen können verschiedenen Akteur:innen helfen, den Markt auf eine höhere Qualität und für eine bessere Implementierung der Nachhaltigkeitsagenda der UN auszurichten und damit die Finanzierung von mehr Klimaschutz sicherzustellen.

09.10.2023

Wie erkennt man Qualitätsunterschiede bei CO2-Zertifikaten?

Die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima hat daher mit der Expertise der Carbon Credit Quality Initiative (CCQI), in der das Öko-Institut Partner ist, sechs von insgesamt zwölf Factsheets veröffentlicht. Diese bereiten die Forschungsergebnisse zu unterschiedlichen Projekttypen verständlich auf und machen diese damit der interessierten Öffentlichkeit leicht zugänglich. Bislang konnten Nutzende mit Hilfe einer Suchmaske bereits verschiedene Qualitätsaspekte vergleichen. Jetzt sind in den Factsheets Informationen zu den Projekten verständlich aufbereitet und prägnant zusammengefasst.

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Informierte Entscheidungen über die Qualität von Emissionszertifikaten

„Mit den Factsheets wird interessierten Akteuren ein Werkzeug an die Hand, sich über die Projekttypen zu informieren und qualifizierte Entscheidungen zu treffen“, so Peter Renner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. „Bei dem Projekt handelt es sich um ein wissenschaftsbasiertes Vorhaben zur Kommunikation, die uns als Stiftung sehr am Herzen liegt und mit der wir eine Übersicht über die Qualitätsmerkmale und -risiken der gängigen Projekttypen geben“, so Dr. Olivia Henke, Vorständin der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima.

Die CCQI ist eine gemeinsame Initiative des Environmental Defense Fund (EDF), des World Wildlife Fund US (WWF-US) und des Öko-Instituts, einer der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft. Alle Bewertungen stammen aus der Anwendung der CCQI-Methode. Das Öko-Institut leitet den Bewertungsprozess und wird dabei von Forschenden von Carbon Limits, dem Greenhouse Gas Management Institut (GHGMI), INFRAS und dem Stockholm Environment Institute (SEI) unterstützt.

„Ziel der CCQI ist es, Marktteilnehmenden und der interessierten Öffentlichkeit eine Möglichkeit zu bieten, Qualitätsunterschiede bei Kohlenstoffzertifikaten besser nachvollziehen zu können“, so Dr. Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik am Öko-Institut. Dazu haben die beteiligten Institute einen methodischen Ansatz entwickelt, der es ermöglicht, unterschiedliche Qualitätsmerkmale mithilfe eines Kriterienkatalogs zu beleuchten.

In den Factsheets werden die Ergebnisse entlang der relevanten Qualitätsziele dargestellt, zu denen Zusätzlichkeit, die robuste Quantifizierung der Emissionsminderungen, die Gewährleistung der Dauerhaftigkeit der Minderungen, Vereinbarkeit des Projekts mit der Erreichung von Netto-Null-Emissionen, Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und, wo es relevant ist, die doppelte Ausgabe von Zertifikaten aufgrund indirekter Überlappung zwischen Projekten, zählen.

Die ersten sechs Factsheets finden Sie auf der Webseite der Stiftung, die weiteren sechs Factsheets werden bis Ende des Jahres 2023 veröffentlicht und dann ebenfalls online zu finden sein. Die Factsheets und weitere detaillierte Informationen zu den Qualitätsrisiken der Projekttypen finden sich auf der Website der Carbon Credit Quality Initiative.

Quelle: UD/fo
 

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