Innovation & Forschung

Drohnen „erschnüffeln“ giftige Algenblüten

Eine neue Technik von Forschenden der Oregon State University erkennt die unkontrollierte Vermehrung von Cyanobakterien im Wasser, die früher als Blaualgen bekannt waren und giftig für den Menschen sind. Kimberly Halsey und ihr Team haben entdeckt, dass eine bestimmte Kombination flüchtiger organischer Verbindungen, die sich in Gewässern nachweisen lässt, von Cyanobakterien verseucht sind. Verursacht werden sie von Microcystinen, die die winzigen Mikroorganismen produzieren. Diese können Leberkrebs auslösen.

01.09.2023

Drohnen „erschnüffeln“ giftige Algenblüten

Organische Gase emittiert

Um Seen zu überwachen, könnten künftig Drohnen eingesetzt werden, die Sensoren zur Erkennung der typischen Kombination flüchtiger organischer Verbindungen tragen. Fliegen sie dicht über der Wasserfläche, können sie die verdächtigen Gase „erschnüffeln“, sodass sich beispielsweise verhindern lässt, dass dieses Wasser in die Trinkwasseraufbereitungsanlagen fließt. Ein derartiger Vorfall ereignete sich 2018 in Salem, der Hauptstadt Oregons, als das Trinkwasser zeitweise von Cyanobakterien verseucht war.

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Die wirtschaftlichen Verluste, die allein in den USA auf cyanobakterielle Verunreinigungen zurückzuführen sind, liegen bei zwei bis vier Milliarden Dollar pro Jahr, sagen die Forscher. Und es wird wohl wegen des Klimawandels noch schlimmer. „Es ist meiner Meinung nach absolut sicher, dass die steigenden Temperaturen zu mehr von diesen Algenblüten führen werden“, sagt Steven Chapra, Professor für Umwelttechnik an der Tufts University. „Das bedeutet, dass wir ein neues und innovatives Monitoring für Cyanobakterien und ihre Toxine brauchen“, sagt Halsey.

227 Verbindungen identifiziert

Die Gase, die die Wissenschaftler analysierten, enthielten 227 unterschiedliche Verbindungen, die mit unterschiedlichen Konzentrationen von Microcystin im Wasser verbunden waren. Darauf basierend konnte sich der Gehalt an Cyanobakterien bestimmen, die nur bei der gefürchteten Algenblüte giftig sind. Das sei zuverlässiger als die derzeit verwendeten Techniken wie die Beurteilung der Wasserfarbe und die Messung der Zellzahl, unterstreicht Halsey.

Quelle: UD/pte
 

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