Produktion

Wachsendes Interesse an “Cotton made in Africa”

Das Siegel Cotton made in Africa (CmiA) ist in der Bekleidungsindustrie angekommen. Mehr als zehn Millionen Kleidungsstücke aus CmiA-Baumwolle wurden 2010 verkauft - das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 40 Prozent. Der Erfolg der Initiative beruht auf stabilen Marktpreisen und der stetig wachsenden Zahl von Bekleidungsfirmen, die auf die Baumwolle mit dem hohen ökologischen und sozialen Standard setzen. Für das Versandhandelsunternehmen OTTO ist diese Entwicklung auch eine Bestätigung seiner Strategie, nachhaltige Produkte in das Kerngeschäft zu integrieren.

08.03.2012

Foto: Otto
Foto: Otto
Dass Cotton made in Africa dabei mittlerweile mehr als 20 Nachfragepartner aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien, Holland und den USA beliefert, ist auch der Weitsicht von Initiator Michael Otto zu verdanken. Dieser hatte das Projekt 2006 ins Leben gerufen und die von ihm neugegründete Aid by Trade Foundation (AbTF) mit der Trägerschaft beauftragt. Der neutralen Stiftung ist es seitdem gelungen, das Label „Cotton made in Africa“ in der Bekleidungsbranche zu verankern. Die Produktpalette aus nachhaltiger Baumwolle wuchs dabei von einer Herrenjacke im Jahr 2006 über sechs Millionen Kleidungsstücke in 2009 bis hin zu den angestrebten Absatzzahlen von 15 Millionen Teilen im Arbeitsplan 2011/2012.

Große Interessenallianz

Grundlage der Entwicklung ist die Beteiligung einer steigenden Anzahl von Bekleidungsproduzenten. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Kunden neben dem Preis auch immer häufiger ökologische oder soziale Kriterien bei ihrer Kaufentscheidung berücksichtigen. Eine Umfrage des Beratungsunternehmens McKinsey lieferte hierzu 2009 wichtige Ergebnisse: So gaben 34 Prozent der Deutschen an, die Nachhaltigkeit von Produkten bei ihrer Kaufentscheidung zu berücksichtigen, lediglich die Hälfte wären allerdings bereit, dafür höhere Kosten in Kauf zu nehmen. Ziel von Cotton made in Africa war daher von Anfang an, Nachhaltigkeit und kundenorientierte Preispolitik zusammenzubringen. Auf der Webseite der Aid by Trade Foundation heißt es dazu: „Die Initiative bietet Textilunternehmen Baumwolle mit sozialem Mehrwert zu Marktpreisen.“

Darüber hinaus unterstützt die Stiftung teilnehmende Unternehmen auch bei der Eingliederung der CmiA-Baumwolle in die Lieferkette. Namenhafte Kleidungshersteller wie Mustang, S.Oliver oder etwa Puma haben die Baumwolle aus CmiA-Herstellung mittlerweile im Sortiment und gute Erfahrungen mit dem Projekt gemacht. Dass es den Herstellern dabei nicht um Geschenke oder Greenwashing geht, verdeutlicht Hans-Peter Hiemer, Geschäftsführung Global Sourcing & Logistics bei S.Oliver: „Die Zusammenarbeit mit Cotton made in Africa ermöglicht uns, Afrika zu unterstützen und dort gleichzeitig Ressourcen auszubauen. Was uns besonders an diesem Projekt gefällt, ist, dass die Baumwollbauern gezielte Unterstützung erhalten und Afrika als Wettbewerber für den Weltmarkt aufgebaut wird.“

Lizenz für Bildung

Bezahlen müssen die beteiligten Unternehmen lediglich eine Lizenzgebühr für die Nutzung des Cotton made in Africa-Labels, die zwischen 1,5 und 2,5 Prozent. Mit diesem Geld finanziert die AbTF Seminare und Schulungen der lokalen Bauern zur optimalen Baumwollpflanzung an den Produktionsstandorten. Darüber hinaus fördert die Stiftung gemeinnützige Schulprojekte und erhöht so das Bildungsniveau in den betroffenen Regionen. Die Kleinbauern profitieren somit doppelt: Sie erhalten landwirtschaftliches Know-how und können ihre Erträge vervielfachen, die Nachfrageallianz garantiert große Absatzmengen und steigert Lebensqualität und Bildungschancen für die Bauern und ihre Verwandten. Auf diesem Weg beeinflusst die Aid by Trade Foundation bereits heute das Leben von über 1,2 Millionen Menschen in Benin, Burkina Faso, Côte d‘Ivoire, Malawi und Sambia.

Das Kerngeschäft nachhaltig ausgerichtet

Die Otto Group selbst gehört als Versandhaus nicht zu den Kleidungsproduzenten. Trotzdem betont der Konzern auf seiner Unternehmenswebseite die Bedeutung der Initiative für den Unternehmenserfolg: „Als Handelskonzern trägt die Otto Group nach eigenem Selbstverständnis eine Mitverantwortung für die Rohstoffe, die für ihre Artikel benötigt werden.“ Wichtig bei dieser Betrachtung sei dabei vor allem der Bezug zum Kerngeschäft. Dr. Michael Heller, OTTO-Vorstand Einkauf, betont: „Das Angebot an nachhaltigen Produkten wächst auch bei anderen Konzernfirmen. Nachhaltigkeit wird im Unternehmen schrittweise in alle wesentlichen Geschäftsprozesse integriert. Sie beginnt bei der Produktion der Rohstoffe und endet mit Auslieferung der Waren an den Kunden.“

Mit dem Label „Otto’s Ecorepublic“ hat das Versandhaus daher bereits vor einiger Zeit eine Plattform für verantwortungsvolle Verraucher geschaffen. Alle Produkte aus nachhaltiger Herstellung werden hier zusammengefasst und den Kunden präsentiert. Die Zahl der angebotenen Artikel hat sich dabei seit dem Start mehr als versechsfacht, sodass OTTO 2010 über zwei Millionen Artikel unter dem Label zusammenfassen konnte. In Zukunft soll sich Ecorepublic als eigenständige Modemarke auch in den Bereichen Einrichten und Heimtex etablieren.
Quelle: UD
 
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