Levi's verpflichtet sich zu giftfreier Produktion
Der weltgrößte Jeanshersteller Levi's will alle gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien bis zum Jahr 2020 aus seiner Produktion verbannen. Als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne Detox und weltweite Verbraucherproteste veröffentlichte die US-Marke heute eine entsprechende Erklärung. "Die Wut der Konsumenten hat Wirkung gezeigt", sagt Christiane Huxdorff, Chemie-Expertin von Greenpeace. "Jetzt müssen auch alle anderen Marken saubere Sachen produzieren." Greenpeace hatte die 20 führenden Modemarken auf gefährliche Chemikalien getestet und ist überall fündig geworden. Nach Zara, Mango und Esprit verpflichtet sich nun auch Levi's zu einer giftfreien Produktion.
20.12.2012
Bis Juni 2013 will das Unternehmen offenlegen, welche Chemikalien von 15 Lieferanten in China, Mexiko und weiteren Herstellungsländern verwendet werden. Ende des Jahres 2013 will der Hersteller der berühmten Levi's 501 für insgesamt 40 Fabriken Informationen zur Freisetzung gefährlicher Chemikalien preisgeben. Damit erfüllt Levi's nach Zara, Mango und Esprit eine zentrale Forderung der Greenpeace-Kampagne: Die Menschen in den Produktionsländern sollen Informationen erhalten, welche Schadstoffe durch Fabrikabwässer in Flüsse und damit in die Nahrungskette gelangen. Perfluorierte Chemikalien (PFC), die sich auch durch die Textilherstellung global verbreiten, will Levi's bis Ende 2015 verbieten. Einige PFC sind krebserregend und hormonell wirksam.
Mit der internationalen Kampagne Detox fordert Greenpeace Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Hunderttausende Menschen beteiligten sich bereits Ende November an den Aktivitäten gegen Zara. Levi's ist nun das elfte Textil-Unternehmen, das sich der Greenpeace-Kampagne beugt.
Im Jahr 2011 haben sich bereits die Sportartikel-Hersteller Puma, Adidas, Nike, Li Ning und die Modemarken H&M, C&A und Marks & Spencer zu einer giftfreien Produktion verpflichtet. Greenpeace-Untersuchungen belegten im vergangenen Jahr, dass gefährliche Textilchemikalien durch Fabrikabwässer im Herstellungsland und die Haushaltswäsche im Absatzland freigesetzt werden können.