Mit eigenen Talenten dem demografischen Wandel trotzen
Vielseitigkeit, Fortbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter im In- und Ausland oder Work-Life-Balance: Diese Maßnahmen sind alle Teil des Talent-, Bildungs- und Diversitiy-Managements der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH. Damit möchte das Unternehmen langfristig gut qualifizierte Mitarbeiter fördern und an sich binden. Für ihre nachhaltige Personalpolitik ist die BSH in den vergangenen Monaten mehrfach ausgezeichnet worden.
06.06.2013
Als global agierendes Unternehmen ist die BSH in 50 verschiedenen Ländern tätig, unter anderem in der Türkei. Am BSH-Standort in Cerkezköy fertigen die Mitarbeiter beispielsweise Kühlschränke, Waschmaschinen, Gasherde oder kleine Hausgeräte an. In einer Lehrwerkstatt werden außerdem junge Leute als Industrie-Elektroniker und Industrie-Mechaniker ausgebildet. Darüber hinaus wurde das duale Ausbildungssystem von der BSH auf den türkischen Standort übertragen: „Es gibt zwar viele junge und talentierte Menschen, aber die werden auch von anderen internationalen Unternehmen umworben. Der Wettbewerb um die besten Talente ist hier stark ausgeprägt“, beschreibt Ahmet Aksoy, Human Resources Manager BSH Türkei, die Arbeitsmarktsituation. Momentan arbeiten dort circa 450 Ingenieure im Forschungsbereich.
Talent-Management
Um seine Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, bietet die BSH verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten. So gibt es etwa den Karrierepfad Projektmanagement: Hier können Mitarbeiter ihre Erfahrungen und Qualifikationen für das Leiten von Produktprojekten aufbauen und sich bis zu einem Projekt Direktor entwickeln. Der Junior Executive Pool (JEP) und der International Executive Pool (IEP) richten sich insbesondere an Mitarbeiter mit Führungspotenzial: „Der JEP zählte 2011 zum Jahresende 601 Nachwuchskräfte; der Anteil der Frauen erhöhte sich von 29 auf 31 Prozent. Im IEP waren rund 100 Nachwuchskräfte für internationale Managementfunktionen vertreten, davon waren 13 Prozent weiblich“, informiert der Nachhaltigkeitsbericht der BSH. Wie der IEP zeigt, spielt Internationalität eine wichtige Rolle im Unternehmen. Aktuell arbeiten mehr als 300 Mitarbeiter außerhalb ihres Heimatlandes. Auch Trainees lernen bereits in einem zwölf bis 15- monatigem internationalen Programm verschiedene Standorte im In- und Ausland kennen: „Mir hat vor allem der interkulturelle Austausch und die gegenseitige Wertschätzung gefallen“, sagt Paula Lloreda, Trainee Technik. Die gebürtige Spanierin absolvierte einen Teil ihres Programms bei der BSH in China.
BSH Academy
Ein weiterer wichtiger Teil der Personalpolitik ist das
konzernweite Bildungsmanagement. Dabei ist die hauseigene BSH Academy
der zentrale Baustein. Diese Weiterbildungsorganisation besteht aus der
Hauptakademie in München mit weiteren Ablegern in sieben
Tochtergesellschaften. Dadurch erstrecken sich die
Weiterbildungsprogramme auf alle 50 Länder, in denen das Unternehmen
aktiv ist. Die Schulungen finden in unterschiedlichen Sprachen nach
vergleichbaren Maßstäben statt. Um den Praxisbezug zu gewährleisten,
sind rund die Hälfte der Trainer Mitarbeiter des Unternehmens: „Unser
langfristiger Erfolg im internationalen Wettbewerb beruht entscheidend
auf dem Wissen und Engagement unserer Mitarbeiter. Qualifizieren und
Lernen sind für uns wichtige strategische Erfolgsfaktoren“, erklärt
Daniela Sommer, Leiterin BSH Academy Corporate. So umfasste das Programm
2011 rund 800 Präsenztrainings und 500 verschiedene webbasierte
Angebote.
Diversity-Management
Rund 30 Prozent der Beschäftigten bei der BSH sind Frauen; bei den Führungskräften sind es 18 Prozent. Das Thema Diversity gehört schon seit einigen Jahren zur Unternehmensstrategie: „Innovationen, effiziente Teamarbeit und eine dauerhaft erfolgreiche Geschäftsentwicklung können nur gelingen, wenn vielfältige Kompetenzen und Talente an Bord sind“, sagt Joachim Ries, Leiter des Zentralbereichs Personal. Die BSH hat die entsprechenden Kompetenzen gebündelt und einen eigenen Bereich für das Diversity-Management gegründet. Zusammen mit anderen Münchner Unternehmen hat die BSH das „Münchner Memorandum für Frauen in Führung“ unterzeichnet. Damit verpflichtet sich der Hausgerätehersteller unter anderem, die Mitarbeiterinnen bei der Entwicklung klarer beruflicher Ziele zu unterstützen und die Zahl weiblicher Führungskräfte auf allen Hierarchieebenen detailliert zu dokumentieren. Außerdem müssen den Frauen spezielle Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, welche ihren beruflichen Aufstieg fördern: „Das Cross-Mentoring-Programm der Stadt München für junge weibliche Führungskräfte durchliefen in den vergangenen Jahren knapp 50 Mentees und Mentoren der BSH“, erklärt die BSH. Des Weiteren stellt der Münchner Standort beispielsweise grundsätzlich jedem Mitarbeiter einen Kinderbetreuungsplatz zur Verfügung, um Beruf und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren.
Auszeichnungen
Aufgrund
ihrer Personalpolitik gehört die BSH nicht nur in Deutschland, sondern
auch in Belgien, den Niederlanden, Polen und Spanien zu den „Top
Arbeitgebern“. Kürzlich wurde der Hausgerätehersteller vom CRF Institute
zum besten Arbeitgeber für Ingenieure in Deutschland ausgezeichnet und
als einer der „Top Employers Europe 2013“ zertifiziert. Darüber hinaus
gehört die BSH zum Finalistenkreis des 1. Deutschen Bildungspreises und
trägt für ihr Bildungsmanagement nun das Prädikat
„Exzellenzunternehmen“. Für ihre systematische Führungskräfteentwicklung
wurde die BSH auch mit dem HR Excellence Award des Fachmagazins Human
Resources Manager ausgezeichnet.