Berufsbild CSR Manager
CSR Manager sorgen im Unternehmen für die Einhaltung und Einbindung von Umwelt- und Sozialstandards auf allen Geschäftsebenen. Doch wie sieht der Alltag eines CSR-Managers aus? Wie sollte er organisatorisch verankert sein? Hat der Job eine Zukunft? Wir sprachen darüber mit Lothar Hartmann, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement der memo AG.
17.10.2013
Wie sieht der Berufsalltag eines CSR-Managers aus?
Lothar Hartmann: „Ich bin der Meinung, dass sich der Alltag des CSR-Managers - nicht nur bei der memo AG - durch ein sehr breites Tätigkeitsspektrum auszeichnet. Der CSR-Manager sollte Experte und Multitalent in einem sein. Deshalb ist eine ständige Weiterbildung zu allen relevanten Nachhaltigkeitsthemen „erste Pflicht“. Da CSR bei memo sehr dezentral im Unternehmen verankert ist, habe ich vornehmlich Informations-, Beratungs- und Koordinationsaufgaben. Letztendlich bin ich eine Art „interner Unternehmensberater“. Die komplette Durchführung eines Projektes beziehungsweise einer Maßnahme durch mich ist eher selten. In der Regel begleite ich die Implementierungsphase und auditiere danach den vereinbarten Regelprozess im Rahmen des Managementsystems. Durch Unternehmenswachstum und steigende Mitarbeiterzahlen wird sich der Anteil beratender und informierender Tätigkeiten gegenüber den Ausführenden weiter erhöhen. Eine große organisatorische Herausforderung ist es derzeit, die Teamleiter noch stärker in die CSR-Verantwortung zu verankern. Die Vision dabei ist, dass sich jeder von ihnen zu einem CSR-Manager für seinen Bereich weiter entwickelt. Darüber hinaus bin ich als Nachhaltigkeitsmanager für die Erstellung unseres regelmäßig erscheinenden Nachhaltigkeitsberichtes und die Zertifizierung unseres Unternehmens nach verschiedenen Standards, wie ISO 9001, ISO 14001, FSC oder EG Öko Verordnung, verantwortlich.“
Was zeichnet einen profesionellen CSR-Manager aus?
Hartmann: Ein professioneller CSR-Manager sollte natürlich das erlernte "Handwerkszeug" theoretisch und praktisch in seinem jeweiligen Tätigkeitsbereich anwenden können. Wichtig ist aber auch ein gutes Netzwerk, um sich mit "Gleichgesinnten" regelmäßig auszutauschen und eventuell neue Möglichkeiten und Maßnahmen für sein Unternehmen zu ermitteln. Letztlich sind aber auch "soft skills" notwendig, gerade dann, wenn vielleicht unpopuläre aber notwendige Maßnahmen im Unternehmen umgesetzt werden müssen. Hier sind oft Diplomatie, Verständnis und Kompromissbereitschaft gefragt.
Wie sollte er organisatorisch verankert sein?
Hartmann: Als Leiter Nachhaltigkeitsmanagement der memo AG bin ich der Inhaber einer Stabsstelle, die direkt dem Vorstand des Unternehmens unterstellt ist. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und können diese Konstellation - auch aufgrund der Wichtigkeit des Themas - anderen Unternehmen nur empfehlen.
Weshalb wird das Berufsbild künftig an Bedeutung zunehmen?
Hartmann: Die Themen Umwelt- und Klimaschutz sowie soziale Verträglichkeit breiten sich - erfreulicherweise - immer stärker innerhalb der Gesellschaft aus und Unternehmen werden zusehends von den Verbrauchern danach gemessen, welche Maßnahmen sie gegen den Klimawandel ergreifen. Mittlerweile haben auch viele Unternehmen erkannt, dass nachhaltiges Wirtschaften langfristigen Erfolg sichert. Deshalb muss es natürlich innerhalb der Organisationen eine Person oder Abteilung geben, die sich maßgeblich und unabhängig von den einzelnen Fachbereichen um das Thema Nachhaltigkeit kümmert.