Produktion

Intensive Hochleistungs-Landwirtschaft versagt in Trockenzeiten

Angesichts der drohenden Nahrungsmittelknappheit und der anhaltenden Dürre in den USA warnt der WWF davor, dass sich das Problem in den kommenden Jahren verschärfen könnte, wenn die weltweite Landwirtschaft weiterhin nur auf die von Agrarchemie abhängige Intensivierung und empfindliche Hochertragssorten setze. „Wir erleben gerade, wie absurd die Idee ist, dass die Länder mit intensivster Landwirtschaft die Welt mit Lebensmitteln versorgen werden“, so Matthias Meissner, Referent Landwirtschaft beim WWF Deutschland.

17.08.2012

Foto: Ed Wohlfahrt/flickr.com
Foto: Ed Wohlfahrt/flickr.com
„Bei idealen Bedingungen bringen diese Hochleistungssportler unter den Bauernhöfen beste Erträge. Stimmt aber ein Faktor, wie etwa der Regen, nicht, versagen sie und die Ausfälle sind groß. Die hochgezüchteten Mais- oder Getreidesorten vertragen Dürre noch wesentlich schlechter als andere, robuste dafür aber oft ertragsschwächere Sorten“, so Matthias Meissner, Referent Landwirtschaft beim WWF Deutschland. Extreme Wetterereignisse und ausbleibender Regen seien jedoch in weiten Teil der Welt nichts Ungewöhnliches und könnten in Folge des Klimawandels sogar noch zunehmen.

„Es ist der absolut falsche Weg den nordamerikanischen Ackerbau als ein Erfolgsmodell für Entwicklungsländer und als die Lösung der Hungerproblem zu verkaufen“, so Meissner. Natürlich sei die derzeitige Situation angespannt, jedoch müssten die politisch Verantwortlichen Schritte zu einem vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln einleiten. „Die Menschheit produziert pro Tag und pro Person 4.600 Kilokalorien. Doch den Weg in unseren Magen finden durchschnittlich nur 2.000 Kilokalorien. Der Rest vergammelt, wird an Tiere verfüttert oder landet direkt im Mülleimer“, kritisiert Meissner. Dabei hätten zumindest die US-amerikanischen Landwirte Glück im Unglück, da sie durch staatlich subventionierte Versicherungen vor dem finanziellen Ruin geschützt seien. Anders stelle sich die kritische Situation der indischen Bauern da, so der WWF. Derzeit leidet der Subkontinent unter einem teilweise extrem verspäteten Monsun. Angesichts der beiden parallel stattfindenden Dürre-Ereignisse verdeutliche sich auch, wie lebensnotwendig es sei, dass die Landwirtschaft weltweit anfange, wassersparender zu arbeiten. In entsprechenden Pilotprojekten hat der WWF Indien mit mehreren tausend Landwirten den Wasserverbrauch halbieren können.
Quelle: UD / pm
 
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