Politik
Afrika ein unterschätzter Wachstumsmarkt
Die Volkswirtschaften Afrikas wachsen derzeit jährlich im Schnitt um 4,7 Prozent und viele junge Demokratien sind weitgehend schuldenfrei. Das sind nur zwei Gründe, warum der Fondsberater des "Nestor" Afrika, Hartmut Sieper, afrikanischen Firmen mindestens ebenso viel Potenzial attestiert wie den Fußballern des Kontinents.
16.06.2010
Niger, Ghana, Elfenbeinküste, Kamerun, Algerien und natürlich das Gastgeberland Südafrika: Vor allem die Fans der Teilnehmerländer fiebern bei der Fußball-WM in Südafrika mit. Einige Spieler und Mannschaften schafften bereits zum wiederholten Mal die Qualifikation. Und auch wenn sie noch nicht zu den Favoriten für das Finale zählen: Experten raten, die Teams auf keinen Fall zu unterschätzen.
Auch wirtschaftlich meldet Afrika sich zurück. So errechneten Volkswirte des Internationalen Währungsfonds IWF schon vor der Finanzkrise für afrikanische Volkswirtschaften seit 2002 ein durchschnittliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 5,2 bis 6,7 Prozent pro Jahr. 2009 legte das Bruttoinlandsprodukt im Zuge der Finanzkrise nur um 1,9 Prozent zu, 2010 soll der Kontinent aber wieder 4,7 Prozent Wachstum erzielen und damit gleich hinter den asiatischen Wachstumsmärkten rangieren. Auch die Staatshaushalte geben in vielen Ländern ein besseres Bild als die derzeit tiefroten Bilanzen vieler Industrieländer ab. So betragen die Auslandsschulden von 13 Ländern der Sub-Sahara-Zone weniger als 50 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts.
„Afrika ist das nächste große Ding“, sagt Hartmut Sieper, Berater des Aktienfonds NESTOR Afrika: „Der Aufwärtstrend bei Rohstoffen wird weitergehen und das Wachstum beflügeln. Zudem sind in vielen aufstrebenden Volkswirtschaften Marktnischen noch unbesetzt. Die erzielbaren unternehmerischen Renditen sind höher als in den meisten Industrieländern.“
Sieper weiß, wovon er spricht. Er ist seit Jahrzehnten im Finanzgeschäft und arbeitete in den 1990er-Jahren für eine Beteiligungsgesellschaft, die auf den wachsenden Märkten Osteuropas tätig war. Er beurteilte dort mögliche Investments und tätigte mit seinem Team zahlreiche Börsentransaktionen. So hat er gelernt, Netzwerke zu nutzen und sich in Märkten zurechtzufinden, die keinem westlichen Standard entsprechen.
Spätestens seit Beginn der Rohstoff-Hausse anno 2004 begeistert sich Sieper für den Kontinent. Er schrieb ein Buch und gründete die Gesellschaft Trans Africa Invest. Sein Credo: Afrika braucht nicht noch mehr Entwicklungshilfe, sondern vor allem echtes Geschäft. Er bringt mit seiner Gesellschaft westliche Investoren und afrikanische Geschäftsleute zusammen. Ein Team von 20 Experten aus 17 afrikanischen Ländern unterstützt ihn bei der Arbeit. Vom Wirtschaftsprüfer aus Botswana über einen IT-Unternehmer aus Simbabwe bis zu einem Ökonomie-Professor aus Angola reichen seine Kontakte.
Keine Frage: Das politische Risiko ist bei Afrika-Investments immer noch hoch. In manchen Ländern besteht allerdings die Gefahr von Rückschlägen. Doch Nachrichten über das Terrorregime Mugabes sollten nicht vergessen lassen, dass Afrika auch politisch aufholt. So galten in der Sub-Sahara-Zone in den 1980er-Jahren nur Mauritius und Botswana als demokratisch. Seit 1990 fanden jedoch mehr als 40 mehr oder weniger demokratische Wahlen statt, an denen Vertreter mehrerer Parteien teilnahmen.
Auch der Ausbau von Internet- und Telefonnetzen treibt die Entwicklung voran und verbindet die Afrikaner mit dem Rest der Welt. Vor den Küsten des Kontinents werden derzeit Breitbandkabel und Glasfasernetze verlegt, die für neuen Schwung sorgen sollen - ebenso wie die WM, bei der zu hoffen bleibt, dass neben der Fußball-Euphorie auch die Botschaft der neuen Wachstumsdynamik des Kontinents bei Investoren ankommt.
Auch wirtschaftlich meldet Afrika sich zurück. So errechneten Volkswirte des Internationalen Währungsfonds IWF schon vor der Finanzkrise für afrikanische Volkswirtschaften seit 2002 ein durchschnittliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 5,2 bis 6,7 Prozent pro Jahr. 2009 legte das Bruttoinlandsprodukt im Zuge der Finanzkrise nur um 1,9 Prozent zu, 2010 soll der Kontinent aber wieder 4,7 Prozent Wachstum erzielen und damit gleich hinter den asiatischen Wachstumsmärkten rangieren. Auch die Staatshaushalte geben in vielen Ländern ein besseres Bild als die derzeit tiefroten Bilanzen vieler Industrieländer ab. So betragen die Auslandsschulden von 13 Ländern der Sub-Sahara-Zone weniger als 50 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts.
„Afrika ist das nächste große Ding“, sagt Hartmut Sieper, Berater des Aktienfonds NESTOR Afrika: „Der Aufwärtstrend bei Rohstoffen wird weitergehen und das Wachstum beflügeln. Zudem sind in vielen aufstrebenden Volkswirtschaften Marktnischen noch unbesetzt. Die erzielbaren unternehmerischen Renditen sind höher als in den meisten Industrieländern.“
Sieper weiß, wovon er spricht. Er ist seit Jahrzehnten im Finanzgeschäft und arbeitete in den 1990er-Jahren für eine Beteiligungsgesellschaft, die auf den wachsenden Märkten Osteuropas tätig war. Er beurteilte dort mögliche Investments und tätigte mit seinem Team zahlreiche Börsentransaktionen. So hat er gelernt, Netzwerke zu nutzen und sich in Märkten zurechtzufinden, die keinem westlichen Standard entsprechen.
Spätestens seit Beginn der Rohstoff-Hausse anno 2004 begeistert sich Sieper für den Kontinent. Er schrieb ein Buch und gründete die Gesellschaft Trans Africa Invest. Sein Credo: Afrika braucht nicht noch mehr Entwicklungshilfe, sondern vor allem echtes Geschäft. Er bringt mit seiner Gesellschaft westliche Investoren und afrikanische Geschäftsleute zusammen. Ein Team von 20 Experten aus 17 afrikanischen Ländern unterstützt ihn bei der Arbeit. Vom Wirtschaftsprüfer aus Botswana über einen IT-Unternehmer aus Simbabwe bis zu einem Ökonomie-Professor aus Angola reichen seine Kontakte.
Keine Frage: Das politische Risiko ist bei Afrika-Investments immer noch hoch. In manchen Ländern besteht allerdings die Gefahr von Rückschlägen. Doch Nachrichten über das Terrorregime Mugabes sollten nicht vergessen lassen, dass Afrika auch politisch aufholt. So galten in der Sub-Sahara-Zone in den 1980er-Jahren nur Mauritius und Botswana als demokratisch. Seit 1990 fanden jedoch mehr als 40 mehr oder weniger demokratische Wahlen statt, an denen Vertreter mehrerer Parteien teilnahmen.
Auch der Ausbau von Internet- und Telefonnetzen treibt die Entwicklung voran und verbindet die Afrikaner mit dem Rest der Welt. Vor den Küsten des Kontinents werden derzeit Breitbandkabel und Glasfasernetze verlegt, die für neuen Schwung sorgen sollen - ebenso wie die WM, bei der zu hoffen bleibt, dass neben der Fußball-Euphorie auch die Botschaft der neuen Wachstumsdynamik des Kontinents bei Investoren ankommt.
Quelle: UD / na