CSR-Management

Nachhaltige Wassernutzung bei Evonik

Weil der Wasserstress weltweit zunimmt, wird nachhaltiges Wassermanagement immer wichtiger. Dazu gehört auch, Wasser effizienter zu nutzen und weniger zu verschmutzen. Die Industrie insgesamt und speziell die chemische Industrie macht hierbei gute Fortschritte. Evonik zum Beispiel entwickelt nicht nur Lösungen zum Wassersparen, sondern auch zur Verbesserung der Wasserqualität.

18.12.2023

Nachhaltige Wassernutzung bei Evonik
Der Rhein

Der Rhein gilt laut Umweltbundesamt (UBA) als „wichtigste Binnenwasserstraße in Deutschland“. Viele Millionen Tonnen Waren werden jedes Jahr über den Fluss verschifft. Je nach Jahreszeit kommt es immer wieder zu Hoch- und Niedrigwasser, im Winter eher zu Hochwasser. Das ist nichts Außergewöhnliches. Im Sommer jedoch lässt sich ein „signifikanter Trend“ mit einer deutlichen Zunahme an Niedrigwassertagen beobachten, so das UBA.

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Wenn der Rhein wenig Wasser führt, kann sich das nicht nur auf die Schifffahrt auswirken, sondern auch auf einzelne Unternehmen und ganze Lieferketten. Evonik zum Beispiel nutzt den Fluss zum Transport von Rohstoffen und Produkten, „zu Kühlzwecken und als Prozesswasser in der Produktion, zur Dampferzeugung in den Kraftwerken und für sanitäre Zwecke“, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht. Etwa am Standort Wesseling, der zwischen Köln und Bonn liegt, und wo das Unternehmen seit mehr als 140 Jahren chemische Produkte herstellt. Hier nutzt Evonik heute moderne Kühltürme als Maßnahme, um den Rhein zu entlasten.

Das Beispiel Evonik veranschaulicht die wasserbezogenen Herausforderungen, vor denen die Industrie und speziell die chemische Industrie steht. Denn wie für viele Unternehmen gilt auch für Evonik: Ohne Wasser geht es nicht. Dabei kann nicht nur die Abhängigkeit von der Ressource zum Risiko werden. Auch die Auswirkungen des Geschäfts auf das Wasser gilt es in den Blick zu nehmen.

Evoniks Strategie: Wasser sparen, Emissionen vermeiden

Die gute Nachricht: Chemieunternehmen nutzen Wasser immer effizienter. Wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) informiert, nutzt die Branche inzwischen jeden Liter Wasser rund sechs Mal. Auch bei Evonik wird der größte Teil des Wassers im Kreislauf geführt. Der Rest wird nach der Reinigung fast vollständig in die Gewässer zurückgeführt, aus denen es stammt.

Im Rahmen der neuen Wassermanagementstrategie soll die spezifische Süßwasserentnahme, d.h. die Menge an Wasser pro produzierter Tonne Produkt, bis 2030 noch einmal um drei Prozent reduziert werden. Derzeit entwickelt Evonik auch eine eigene Wasserpolitik mit Handlungsanweisungen, die konzernweit gelten und auch Kunden und Lieferanten einbeziehen soll, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht. Da sich die Wassersituation für Evonik je nach Standort unterschiedlich darstellt, will das Unternehmen künftig den „Water Risk Filter“ des WWF nutzen. Das Online-Tool ermöglicht eine differenzierte Einschätzung von physischen, regulatorischen und Reputationsrisiken – eine Voraussetzung dafür, um entsprechend gegensteuern zu können.

Peressigsäure für saubere Gewässer

Evonik fördert die Wassernachhaltigkeit nicht nur durch mehr Effizienz und weniger Emissionen in den eigenen Produktionsprozessen, sondern auch mit seinen Produkten. Zum Beispiel in den USA: Hier unterhält Evonik weltweit die meisten Standorte und beliefert eine große Bandbreite an Branchen, von der Pharmaindustrie über Automobil- und Elektrohersteller bis hin zur Agrarwirtschaft.

In Memphis arbeitet Evonik mit den Stadtwerken zusammen und verbessert mittels Peressigsäure die Qualität des Abwassers. Dieses stammt zu etwa 60 bis 80 Prozent aus Industrien wie der Zellstoff- oder Papierbranche. Erst seit den 1970er-Jahren wird das Abwasser nicht mehr einfach ungeklärt in die Flüsse eingeleitet. Seitdem gibt es die M. C.-Stiles-Kläranlage. Evonik betreibt hier am Wolf River, einem Nebenfluss des Mississippi, seit 2019 ein Peressigsäurewerk. Die Herstellung direkt vor Ort erspart den Transport und hat zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.

 
 

Die farblose, stechend riechende, aber nach ihrer Anwendung unbedenkliche Flüssigkeit greift Bakterien wie E. coli in menschlichen oder tierischen Exkrementen an und desinfiziert so das Abwasser. Im Vergleich zur Behandlung des Wassers mit Chlor oder UV-Strahlen ist die Nutzung von Peressigsäure weniger aufwendig und kostengünstiger, erklärt Norbert Kuls, Pressesprecher von Evonik in Nordamerika, in einem Bericht für das Unternehmensmagazin „Elements“.

Evoniks Purpose lautet: „Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.“ Dazu gehört auch, Wasser verantwortungsvoll zu nutzen. Bei allen Fortschritten bieten sich hier nach wie vor viele Möglichkeiten für Innovationen. „Ein guter Grund für das Creavis-Foresight-Team, ein besonderes Augenmerk auf das Thema der Wasserinnovationen im Rahmen des neuen Foresight-Fokusthemas GameChanger 2040 zu legen“, schreibt Evonik im Unternehmensmagazin „Elements“.

Weitere Informationen zur weltweiten Wassersituation lassen sich im Weltwasserbericht 2023 nachlesen, den die UNESCO erstellt hat.

Hier gelangen Sie zum UmweltDialog-Special zum Thema Wasser.

Quelle: UmweltDialog
 

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