Wieviel Wasser verbrauchen die Deutschen?
Düsseldorf tut's am meisten, Schwerin am wenigsten: In Sachen Wasserverbrauch herrscht in Deutschland ein starkes Ost-West-Gefälle. Deutschlands Wasserverbrauchs-Atlas zeigt auf einen Blick, wie viele Liter Trinkwasser bundesweit verbraucht werden. Wissenschaftler der Universität Lund haben die deutschen Verbrauchsstatistiken unter die Lupe genommen, um auf einen bewussten Umgang mit der wertvollen Ressource aufmerksam zu machen.
19.03.2015
Hintergrund der Untersuchung ist der jährliche Internationale Weltwassertag am 22. März. Das Ergebnis: Nordrhein-Westfalen ist Spitzenreiter - 135 Liter sickern pro Person täglich durch die Abflüsse. Sachsen hingegen zeigt sich mit 84 Litern pro Tag sparsam. Das meiste Trinkwasser verbraucht der Deutsche mit 36 Prozent bei der täglichen Körperpflege.
Nachhaltigkeitsexperte Prof. Dr. Gössling von der Uni Lund hat im Auftrag der Naturkosmetik-Marke STOP THE WATER WHILE USING ME! die Daten der Statistischen Ämter ausgewertet und ein umfangreiches Bild zum Umgang mit dem heimischen Trinkwasser skizziert.
Flüssiges Deutschland-Ranking
Der Bundesländer-Vergleich zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle: So verbrauchen die westdeutschen Flächenländer mit 126 Litern pro Tag und Einwohner wesentlich mehr als die Ostdeutschen (93 Liter; ohne Berlin). Absolute Spitzenreiter im Verbrauch sind Nordrhein-Westfalen (135 Liter), Hamburg (134 Liter) und Schleswig-Holstein (134 Liter). Am vorbildlichsten sind dagegen Sachsen-Anhalt (91 Liter), Thüringen (89 Liter) und das ressourcenschonende Sachsen (84 Liter).
Düsseldorf: Deutschlands Wasserverbrauchs-Hauptstadt
Unter den Landeshauptstädten ist Düsseldorf mit 176 Litern pro Tag klarer Spitzenreiter im Wasserverbrauch, dicht gefolgt von München (153 Liter) und Mainz (143 Liter). Schwerin verbraucht mit 93 Litern am wenigsten. Ebenfalls vorbildlich: Dresden (98 Liter) und Magdeburg (109 Liter). Unter den verbrauchsärmsten Großstädten führt Leipzig mit 88 Litern das Ranking klar an.
Tatort: Heimisches Badezimmer
Täglich werden nur fünf Liter für Essen und Trinken verwendet, eigentlicher Übeltäter ist das Badezimmer: 33 Liter verschlingt die tägliche Toilettenspülung und 43 Liter die Körperpflege. Gerade beim Duschen und Baden gibt es Sparpotenzial: "Wer dabei nur 5 Prozent weniger Wasser pro Tag verbraucht, kann so 780 Liter pro Jahr sparen. In Familien kommen so schnell tausende Liter zusammen", so Prof. Dr. Gössling. Oft unterschätzt: Warmwasser benötigt zwölf Mal mehr Energie als Beleuchtung. Insgesamt zwölf Prozent des Energieverbrauchs eines Durchschnittshaushalts wird für die Warmwasser-Aufbereitung verwendet. Insofern lohnt sich Wassersparen mehrfach: Neben Wasserkosten lassen sich damit auch Energieverbrauch und CO2-Emissionen einsparen.